Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Tóth Zsuzsanna: A Dunántúl neolitikuma - Ilon Gábor: Torony-Nagyrét-dűlő
Der Abstand zwischen den Häusern von Nr. 1 und 2 ist 71 m und zwischen den Häusern Nr. 2 und 3 nur 35 m. Aufgrund dessen kann man sagen, dass die Siedlung nicht dicht bewohnt war. Die Rekonstruktion der Häuser stelle ich mir ähnlich vor, wie es bereits von E. Lenneis, einer österreichischen Forscherin, dargestellt wurde. Der Wohnbereich und das Gehniveau des Hauses, welche durch eng nebeneinander eingegrabene Pfosten gehalten wurden, befanden sich über dem damaligen Bodenniveau und konnte mit einer Leiter erreicht werden. Die drei Häuser konnten aufgrund der Typologie in die mittlere, zweite Phase der Kultur, datiert werden. In einer Grube (Objekt Nr. 35) der Siedlung wurde die zweite, in dieser Ausstellung auch ausgestellte Menschendarstellung in Komitat Vas, nach dem Fragment von Kisunyom, gefunden. Es war möglicherweise entweder eine Statuette oder eine Applikation eines Gefäßes. Fragment einer Kentauren-Statuette. Von dieser Tierfigur ist nur ein größeres Bruchstück eines „asexuellen" Menschen erhalten geblieben. Die Stelle, an der die tierische und menschliche Figur zusammengesetzt sind, ist gut sichtbar. Der Kopf des gedrungenen Menschenkörpers, der rechte Arm und beide Beine fehlen. Der Brustbereich wird durch den Halsschmuck angedeutet. Der Anhänger ist großzügig angelegt und befindet sich über einer eingetieften Linie. Der Rücken, die Bekleidung und das Gesäß wurden mit den üblichen Methoden der Zeit, nämlich drei ineinander verschachtelten Dreiecken und einer Linie unterhalb des Gürtels, angedeutet. Das Material ist grau-schwarz, mit Steinchen gemagert und handgefertigt. Zu den mehr als 600 Fundstellen aus dem mittleren Neolithikum - in unserem Komitat Vas ist es mit dem frühesten Neolithikum gleichzusetzen - in Transdanubien muss man weitere 50 aus dem Komitat Vas zählen. Sie wurden bereits im Kataster aufgenommen und die Publikationen dazu sind in Vorbereitung. Mit diesen Arbeiten kann das bisher fundplatzleere Gebiet zwischen Komitat Zala, Györ-Moson-Sopron und Burgenland mit Fundstellen markiert werden. Auf diesem Fundplatz sind außerdem noch Funde der Lengyel-Kultur, der mittelkupferzeitlichen Furchenstich-Kultur, der früheisenzeitlichen Hallstatt-Kultur, der Kelten und der Arpaden-Zeit zum Vorschein gekommen. 28