Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Tóth Zsuzsanna: A Dunántúl neolitikuma
Das Neolithikum in Transdanubien (6000-4500/4400 v. Chr.) Zsuzsanna Tóth Den Anfang der neolithischen Epoche sehen wir in Zusammenhang mit der Entstehung von Ackerbau und Viehzucht betreibenden Gesellschaften. Zu dieser Zeit geben immer mehr Bevölkerungsgruppen die frühere Lebensweise als Jäger und Sammler auf und beginnen, ihre Lebensmittel selbst anzubauen und Tiere zu züchten. Dadurch verändern sie auch ihre Umgebung. Diese Lebensweise ist mit Sesshaftigkeit verbunden, aber auch mit dem Gebrauch von gebrannten Tongefäßen, mit dem Schleifen der Steingeräte (die Epoche bekam deswegen auch den Namen: „Epoche des geschliffenen Steines"). Die Donau bildete quer durch die Geschichte eine Grenze zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil des Karpatenbeckens. In mehreren Epochen ist auch eine Nord-Süd Teilung dieses Gebietes zu beobachten. Im Frühneolithikum (6000-5500/5400 v. Chr.) siedelten sich die Starcevo-Leute südlich des Plattensees an, diese Kultur befand sich ursprünglich südlich von uns. Ihre einphasigen Siedlungen sind neben kleineren und größeren Wasserläufen vor allem in Hanglage zu finden. Ihr Lebensmittel wurde durch Ackerbau produziert, auch die Viehzucht spielte eine Rolle (Schafe/Ziege, Rind). Ihre Häuser bestanden aus Pfostenkonstruktionen zu ebener Erde. Die Toten wurden innerhalb der Siedlung zwischen den Häusern bestattet. Die wichtigsten Fundstellen dieser Epoche sind Lánycsók, Becsehely, Vörs, Gellénháza, Fajsz bzw. Alsónyék-Bátaszék. Über die Gebiete nördlich vom Plattensee wissen wir aus dieser Zeit sehr wenig, die dort lebende Bevölkerung waren wahrscheinlich noch Jäger- und Sammlergesellschaften. Am Ende dieser Epoche begannen sie mit der lebensmittelproduzierenden Wirtschaftsweise und in dessen Folge tauchen nacheinander ihre Siedlungen (z. B. Szentgyörgyvölgy-Pityerdomb), die bereits an den Übergang zum Mittelneolithikum gehören, auf. Im mittleren Neolithikum (5500/5400-5000/4900 v. Chr.) ist die Linearbandkeramische Kultur in Transdanubien (TLK), im Tiefland (ALK), aber auch in großen Teilen Mitteleuropas zu finden, innerhalb dieser Kultur kann man anhand unterschiedlicher Keramiktypen zahlreiche einzelne Gruppen unterscheiden. Anders als in der vorherigen Epoche entstehen viel größere, ausgedehnte Siedlungen, Dörfer mit großen, mehrstöckigen Häusern mit Pfostenstruktur (z. B. MosonszentmiklósEgyéni földek, Balatonszárszó-Kis-erdei dűlő). Die Bandkeramiker betreiben weiterhin eine Lebensweise mit Ackerbau und Viehzucht, aber ihre Wirtschaftsweise veränderte sich, sie wurde produktiver. Das nahe liegende Wasser spielte nicht mehr eine so wichtige Rolle, so konnten sie auch Gebiete, die vom Wasser weiter weg lagen, in Besitz nehmen. Ihre Gräber befinden sich weiterhin innerhalb der Siedlung. In der späteren Phase der Transdanubischen Lienarbandkeramik-Kultur 21