Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Nyerges Éva Ágnes: Őskori települések állatcsontleleteinek feldolgozása Torony-Nagyrét-dűlő lelőhelyleletei alapján

Die Aufarbeitung der Tierknochenfunde der prähistorischen Siedlungen anhand der Funde von Torony-Nagyrét-Flur (Torony-Nagyrét-dűlő) Éva Ágnes Nyerges Die Archäozoologie beschäftigt sich mit den während einer archäologischen Ausgrabung gefundenen, tierischen Überresten und untersucht diese mit naturwissenschaftlichen Methoden. Die so gewonnen Ergebnisse werden im so­zialen Kontext der untersuchten Epoche analysiert. Die auf Ausgrabungen zum Vor­schein kommenden, tierischen Knochen sind selektierte Abfälle. Diese Knochen und andere Überreste der in der damali­gen menschlichen Umgebung lebenden Tieren wurden nach menschlichen Be­dürfnisse (in wirtschaftlicher und kultu­reller Sicht) und nach menschlichen Ein­flüssen (Rasse etc.) selektiert. Ihre Ana­lyse bringt uns wichtige Informationen über die damaligen Tiere, aber auch über die Verhältnisse zwischen Mensch und Tier, die wiederum einen Blick ins gesell­schaftliche Leben ermöglichen. Die natürliche Tierwelt der Pleisto­zän und früheren Holozän Zeit in den paläolithischen, und mesolithischen Epochen kann man ziemlich genau durch die Überreste der gejagten Tiere bestimmen. Dieses Bild ändert sich aber mit dem Erscheinen des Ackerbaues und der Viehzucht betreibenden, neoli­thischen Kulturen; der Fleischgewinn wird weniger durch die Jagd erzielt. Die wichtigsten Nutztiere der Jung­steinzeit sind Rind, Schwein und Schaf/Ziege. Überreste von Aueroch­sen bezeugen, dass diese unter den ge­jagten Tieren noch eine wichtige Rolle spielten. Im kupferzeitlichen Fundmaterial gibt es nur selten Pferdeknochen, aber in der Bronzezeit sind domestizierte Pferde bereits weit verbreitet. In der mittleren Bronzezeit gibt es ei­ne neue, kleinere Blütezeit der Jagd (vor allem Rothirsch), aber die sesshafte, Ackerbau und Viehzucht betreibenden Gesellschaften sind überall anzutreffen. Die domestizierten Tiere in der Ei­senzeit sind deutlich kleiner geworden. In der La Téne Zeit kam es zu einer qua­litativen Veränderung. Die allgemeinen, bekannten, prähis­torischen Tendenzen im Komitat Vas kennen wir aufgrund der sehr einge­schränkten Informationslage kaum. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, ers­tens ist der Boden im Komitat Vas nicht begünstigt, da dieser keine gute Konser­vierung der Knochen zulässt und zwei­tens werden die Tierknochenfunde ge­rade aufgearbeitet, was bedeutet, dass diese derzeit noch nicht publiziert vor­liegen. Dieser Beitrag über die archäozoolo­gische Aufarbeitung einer bedeuten­den, prähistorischen Fundstelle im Ko­mitat Vas trägt ein wenig dazu bei, dass diese Forschungslücke kleiner wird. 235

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