Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Sümegi Pál: A vasi táj környezettörténete a jégkor végétől a császárkorig
Ein Niederschlagzuwachs von 50100 mm/Jahr kann man im Vergleich mit heute nachgewiesen werden, wobei die jährliche Durchschnittstemperatur um 0,5 °C sank. In der Folge dessen beschleunigte sich massenhaft die Torfbildung und Versumpfung, dadurch mussten mehrere Ufersiedlungen aufgegeben und verlassen werden bzw. die Landnutzung auf höher liegende Gebiete verlegt werden. Als Folge ist eine Wiederbewaldung in den Uferregionen zu erkennen und vor allem verbreiten sich, die aus der Sicht der Verhüttung, wichtige Buche und Hainbuche bzw. die einen höheren Wasserstand liebende Birke und Erle. Trotz der negativen Auswirkung des Klimawechsels war die früheisenzeitliche Lebensmittelproduktion mindestens so vielfältig wie in der Spätbronzezeit. Wichtig ist es zu erwähnen, dass die ersten Luxusartikel, darunter die Weinrebe, im Bereich von West-Ungarn auftauchten. In der jüngeren Eisenzeit, mit dem Erscheinen der Kelten, veränderte sich die Landwirtschaft. Diese Tatsache wird durch die Auswertung der aus den keltischen Befunden entnommenen Pflanzenresten bzw. durch die Ergebnisse der makrobotanischen und pollenanalytischen Untersuchungen bestätigt. Gleichzeitig verringerte sich die Bewaldung; in der laténezeitlichen Landschaft dominierten Äcker, Gärten, Weiden und Wiesen. Aufgrund unserer Daten ist zu sehen, dass die Kelten intensive Feldwirtschaft, darunter einen fortgeschrittenen Gartenbau, sowie eine vielfältige Tierhaltung in der west-transdanu bischen Region betrieben. Die Präsenz der Weinrebe, der Weinbeere und der Kastanie sind in den keltischen Befunden besonders beachtlich. Die in der römischen Kaiserzeit sich voll entfaltete, fast imperiale Maßstäbe erreichende, auf Weizen-, Weinrebe-, Nuss-Produktion, (und Kastanie) basierende, submediterrane Agrarwirtschaft entwickelte sich eindeutig in der jungeisenzeitlichen, laténezeitlichen Pflanzenproduktion. Zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Tätigkeit der Kelten trug eine rekonstruierbare, mildere klimatische Phase ab dem 4. Jh. v. Chr. maßgeblich bei. Die mittlere Jahrestemperatur und besonders der Wärmewert der Vegetationsperiode waren deutlich erhöht, diese lagen über den heutigen Werten und über den Durchschnittswerten der vorherigen 3000 Jahren. Gleichzeitig änderten sich die Niederschlagsverhältnisse: Der Jahresniederschlag verringerte sich im Vergleich zur älteren Eisenzeit um über 50 mm und bewegte sich zwischen 700-800 mm/Jahr zur Zeit der keltischen Ansiedelung. 214