Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban - Hegyfalu-OMV kút
Die OMV Tanksteile in Hegyfalu Attila Molnár Im Sommer 2003 wurde unter der Leitung von Csilla Farkas in der Umgebung von Hegyfalu, bei der Kreuzung der Straßen Nr. 84 und Nr. 86, im Bereich der OMV Tankstelle eine Notgrabung durchgeführt. Auf der 1200 m 2 großen Grabungsfläche kamen 61 Objekte zum Vorschein, vor allem prähistorische und mittelalterliche Siedlungsbefunde. Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchungen waren jedoch die sieben Gräber der ältereisenzeitlichen Hallstatt-Kultur und fünf, zum Gräberfeld gehörende Gruben. Aufgrund des Grabritus und des Fundmaterials wurde das Gräberfeld von einer kleineren, dörflichen Gemeinde dieser Kultur benützt. Nur wenige, ähnliche Gräberfelder sind in Transdanubien bekannt, neben den Fundstellen von Halimba und von Nagydém sollte noch das bisher unpublizierte Gräberfeld von Győrszemere in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Wie für die Gräber dieser Epoche durchwegs üblich, kann man auch in diesem Fall von Brandbestattungen in verhältnismäßig seichten Grabgruben sprechen. Wegen ihrer geringen Tiefe fallen diese Gräber oft dem Ackerbau zum Opfer, wie es auch bei zwei Gräbern von Hegyfalu der Fall war. Die fünf anderen Gräber sind glücklicherweise im besseren Zustand erhalten geblieben und geben uns interessante Details für die ältereisenzeitliche Forschung im Komitat Vas preis. Die Verstorbenen wurden auf einem gemeinsamen Platz verbrannt, aber dieser konnte bisher weder in Hegyfalu noch bei einer anderen transdanubischen Fundstelle beobachtet werden. Die vom Scheiterhaufen aufgelesenen Uberreste wurden in einem (oder mehreren) Gefäß (en) (Urnenbestattung) oder in der Grabgrube (Brandgrubengrab) deponiert. Die Urne wurde häufig mit einer Schüssel oder mit größeren Gefäßfragmenten bzw. mit einem zu diesem Zweck gemachten Deckel zugedeckt. Neben den Gefäßbeigaben fand man zahlreiche kleinere bis größere, sekundär gebrannte Keramikfragmente in den Grabgruben. Diese sind die materiellen Spuren einzelner Details des Bestattungsrituals: gewisse Gefäße wurden neben den Verstorbenen auf den Scheiterhaufen gelegt, danach wurden deren Bruchstücke mit dem Leichenbrand zusammen bestattet. Die Gräber werden in die zweite Hälfte der Blütezeit der Hallstatt-Kultur, ans Ende des 7. Jhs. bis in die erste Hälfte des 6. Jhs. v. Clrr. datiert. Allein anhand der Keramikfunde ist eine genauere Datierung leider nicht möglich. Einem großen Gefäßfragment aus Grab Nr. 4. sollte besondere Aufmerksamkeit gezollt werden, weil es auf die enge Beziehung zwischen den ältereisenzeitlichen Bevölkerungsgruppen im RépceTal und der heutigen Steiermark hinweist. 157