Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Molnár Attila: A Nyugat-Dunántúl a vaskorban

Salzes in die ferngelegenen Gebiete eine ernsthafte Organisation der Handelstätig­keiten. Die dadurch gewonnenen, weiteren Beziehungen sind in anderen Bereichen des Lebens spürbar, so werden zahlreiche neue Einflüsse, v.a. aus dem Mediterra­neum - zuerst die Etrusker, dann die Griechen - in der Hallstatt-Kultur sichtbar. Deswegen konnte eine qualitativere kulturelle Einheit im mitteleuropäischen Raum entstehen. Die hochqualitätsvollen industriellen Tätigkeiten in den Höhensiedlungen (auf dem Ság-Berg und in Velem St. Vid im Komitat Vas) werden mit dem Ackerbau und Viehzucht, die vom größeren Teil der Bevölkerung ausgeübt wurde, ergänzt. Die als Bestattungsstätte ausgesuchten Hügelgräber der bewaffneten Aristokratie wurden mit verschiedenen, für das Jenseits wichtigen Gegenständen und Lebens­mittel, darunter z.B. auch Luxusgütern, wie der bewiesene, mit Weihrauch versetzte Wein aus einem Grabhügel von Vaskeresztes, versorgt. Der größte Teil der Bevöl­kerung lebte in der weiteren Umgebung der Höhensiedlung, in verhältnismäßig kleinen Dörfern (Sé, Szombathely-Reiszig-erdő, Vát etc.). Ihre Gräber mit einfachen Beigaben wurden höchstens mit bescheidenen Hügeln errichtet (siehe Hegyfalu). Das Ende der Blütezeit war ca. an der Wende des 7-6. Jhs. v. Chr., dafür gab es einerseits innere Gründe, andererseits auch äußere Gründe, da sich mit den östli­chen Nachbarn, den Skythen zu dieser Zeit auch Konflikte entstanden. Aus diesen Gründen wurden manche Höhensiedlungen verlassen und die Tradition des Er­richtens von Hügelgräbern kam jahrhundertelang nicht mehr vor. Die Gründe und Folgen sind bis heute unbekannt, trotzdem ist so viel sicher, dass Gegenstände mit östlicher Herkunft im Gebiet von Transdanubien immer in größerer Zahl vorkom­men. Manche davon können sogar als Handelsware gedeutet werden, darunter sind aber größtenteils Fundtypen, die zum Nachlass einer neuen, angesiedelten Bevöl­kerung gezählt werden sollten. In der Umgebung von Szombathely befinden sich viele solche Funde (Velem, Sé, Reiszig-erdő und Bucsu), welche aber auch die große Bedeutung dieses Gebietes in der späten Hallstattzeit beweisen. Die Sprache bzw. die Bevölkerungs- und Stammesnamen der früheisenzeitlichen Bevölkerung in Transdanubien kennen wir nicht. Im Gegensatz dazu kennen wir die entscheidende Bevölkerungsgruppe der sog. La Téne-Periode, und zwar die Kelten. Man muss in jeden Fall betonen, dass unter den Kelten eine sehr heterogene Bevölkerung zu verstehen ist. Die Stämme sind nur teilweise durch die Sprachfa­milie und durch die kulturelle Ähnlichkeit miteinander verbunden. Die La Téne­Kultur, die nach der schweizerischen, im 19. Jh. zum Vorschein gekommenen Fund­stelle benannt wurde, entwickelte sich im Gebiet der westlichen Hallstattkultur im 5. Jh. v. Chr. Ihre ersten Elemente kamen im östlichen Gebiet in der zweiten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. zum Vorschein. Diese sind in Form von einzelnen, fremden Ge­genständen in den Siedlungen der älteren eisenzeitlichen Bevölkerung nachvoll­ziehbar. Das Fundmaterial des sog. LT A-Horizontes häuft sich in Transdanubien vor allem entlang des nördlichen Wasserlaufes der Donau und in der Umgebung von Sopron. Aus diesem Grund sind die frühen, vereinzelten La Téne-Fundtypen aus dem Fundmaterial von Velem St. Vid und aus dem Fundmaterial der bereits archäologisch dokumentierten Siedlung von Sé besonders wichtig. 153

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