Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Nagy Marcella: A Nyugat-Dunántúl a bronzkorban - Nagy Marcella: Sárvár-Felső-mező Urnamezős kori temető- és teleprészlet
Sárvár-Felső-Wiese (Felső-mező) Urnenfelderzeitliche Gräberfeld- und Siedlungsreste Marcella Nagy Im Herbst, in der frostfreien Zeit des Winters 2004 und im Frühling des nächsten Jahres wurden Notgrabungen im Bereich der zukünftigen Umfahrungsstraße von Sárvár (Nr. 88) durchgeführt. Die Grabungen leitete Csilla Farkas, Archäologin des Savaria Museums. In den beiden Grabungskampagen konnte eine Fläche von etwa 16.000 m 2 mit insgesamt 538 Befunden erforscht werden. Nach den Untersuchungsergebnissen kann man feststellen, dass die ergrabenen Befunde im Bereich von der Felső-Wiese (Felső-mező) neben Sárvár für eine mittelbronzezeitliche Siedlung, für eine spätbronzezeitliche Siedlung mit dem dazu gehörigen Gräberfeld, für eine eisenzeitliche und für eine römerzeitliche bzw. arpadenzeitliche Siedlung sprechen. Die zum Vorschein gekommenen Fundstücke von Sárvár-Felső-Wiese (Sárvár-Felső-mező) sind sehr bedeutend, da sie einen Fundhorizont zeigen, der in diesem westtransdanubischen Bereich nur durch Streufunde bekannt war. Das Spektrum dieser Fundtypen ist für diese Epoche typisch, diese charakteristischen Formen (z.B. Tassen, Schüsseln, Fibeln von Typ UnterRadi, weiters ein Dolch von Typ Peschiera) und die Verzierungen (z.B. schräge Kanneiuren, Glättungen des inneren Bereiches von den Gefäßrändern) verbreiteten sich in weiten Gebieten, in diesen Keramikformen und Metallbeigaben, in deren Fundkomplexen und in den Bestattungsriten, sind die Züge des mitteldonauländischen, urnenfelderzeitlichen Kulturkreises erkennbar. Nach dem Fundmaterial und dessen Parallelen wird die Fundstelle in der älteren Phase der Urnenfelderzeit, also in die Baierdorf-Velatice-Periode, Anfang der HaAl Zeit, in die erste Hälfte des 12 Jhs. v. Chr. datiert. Die fünf dokumentierten Gräber sind ausnahmslos Brandbestattungen. Der Leichenbrand wurde in drei Fällen in die Grabgruben (Grab Nr. 1, 4, und 5) rund um die Gefäße geschüttet. In einem Fall (Grab Nr. 3) befand sich der Leichenbrand in einem Gefäß, welches mit einer Schüssel, wie es in der Urnenfelderzeit üblich war, zugedeckt war. In einem anderen Fall konzentrierten sich die kalzinierten, menschlichen Knochen auf zwei Stellen innerhalb der Grabgrube (Grab Nr. 2). Bei dieser letzteren Bestattung wurde ein Teil der Knochen im unteren Bereich der Grube auf einem Haufen platziert und der andere Teil im oberen Bereich mit einem Schüssel zugedeckt, wie es auch bei Grab Nr. 3 der Fall war. Die Größe und die Form der Grabgruben zeigten keine große Unterschiede: Alle hatten fast eine runde Form, eine durchschnittliche Durchmesser von 60-80 cm und waren 20-30 cm tief. Tierknochen wurden bei keiner der Bestattungen gefunden. 132