Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Nagy Marcella: A Nyugat-Dunántúl a bronzkorban - Ilon Gábor: Gór-Kápolnadomb
Reihennummer Bezeichnung des Objektes BP cal BC der Probe Deb-1512 H-6 Schnitt "d/2" Grube 2690+/-40 892-872 Deb-2588 E-15 Schnitt "b/l" Grube 2800+/-40 987(924)894 Deb-1506 K-6 Schnitt "a" Grube 2830+/-40 1032-928 Deb-2589 K-6 Schnitt "c" Grube 2830+/-40 1017 (974) 914 Deb-1683 1-6 Schnitt "d/2" Grub 2880+/-60 1138-992 Messungen durch. So konnte festgestellt werden, dass die Siedlung während der jüngeren und der späteren Phase der Urnenfelder-Kultur bewohnt war. Die archaeobotanischen Untersuchungen von Ferenc Gyulai und Andrea Torma konnten bislang nicht ganz abgeschlossen werden, weil die Bestimmung aller gesammelten Proben, und die archäologischen Datierungen noch nicht fertig sind. In den entnommenen Proben von sechs Gruben (z.B. H-6 Schnitt „d/2", E-15 Schnitt „b/l") konnte man 34 verschiedene Pflanzen aufgrund von 20.363 Samen und deren Bruchteilen unterscheiden, die aus dieser Epoche stammen. Der Roggen muss besonders erwähnt werden, weil es das früheste Vorkommen in Ungarn ist. Das wichtigste Getreide war der Emmer, auch als Zweikorn benannt (45%), danach das Einkorn (20%), gefolgt vom Dinkel (10%). Wenig Gerste (4%) und eine minimale Menge von Hirse (1%) konnten auch festgestellt werden. Ähren und Unkräuter wurden nicht ganz sauber getrennt, dies spricht für deren Deponierung als Lebensmittel. Zum entwickelten landwirtschaftlichen Ackerbau (Sommer- und Wintergetreide) gehört auch ein fortgeschrittener, gartenbaulicher Pflanzenanbau, der durch die Samen von Erbse, Linse und Leindotter (Dotteröl) bestätigt wird. 27% der Samen zeigen uns die damalige Umwelt. Anhand dessen gab es zu jener Zeit in der Umgebung der Siedlung möglicherweise Wald, Wasser, Sumpf und zeitweise feuchte Wiesen. Ein Teil des Unkrauts enthält reichlich Stickstoff, ein Beweis für gut gedüngten Nutzboden. Levente Fűköh führte mit den aufgesammelten und geschlämmten Schnecken eine noch nicht gänzlich abgeschlossene, malakologische Untersuchung durch, die die archaeobotanischen Untersuchungsergebnisse unterstützen. Anhand seiner Analyse bestand die Umgebung aus nahe liegendem Wasser und einem den Fluss begleitenden Auwald, abwechselnd mit Wiesen an den steilen Hängen des Hügels. Das Beispiel von Gór bestätigt weiters die Meinung, dass das Bevölkerungswachstum, die gesellschaftliche Differenzierung und die vorschreitenden Bedürfnisse die Entwicklung von solchen Siedlungstypen (zweitrangiges Zentrum) als logische, gesetzmäßige Folge erscheinen lassen. In diesen Siedlungen wurden möglicherweise spezielle handwerkliche Tätigkeiten, in Gór z.B. das Metallhandwerk, ausgeübt. 127