Ilon Gábor: Százszorszépek. Emberábrázolás az őskori Nyugat-Magyrországon (Szombathely, 2007)
Kalicz Nándor: Az őskori agyagszobrászat kezdetei a Nyugat-Dunántúlon (Kr. e. 6000–Kr. e. 3000)
AZ ŐSKORI AGYAGSZOBRÁSZAT KEZDETEI A NYUGAT-DUNÁNTÚLON DIE ANFÄNGE DER URGESCHICHTLICHEN Es ist trotzdem überraschend, dass ca. 130 Idole, vor allem Idolbruchstücke, auf einem verhältnismäßig kleinen Gebiet von ca. 1000m 2 zum Vorschein kamen. Diese Tatsache kann nicht dem Zufall zugeschrieben werden. Bei der Fundstelle in Sormás-Török földek in Komitat Zala aus einer ähnlichen Zeit, die auch zur westlichen Region gehört, gelang es bei der großflächigen Grabung mit einer Grabungsfläche von mehr als 50.000 m 2 einen großen Teil von zwei überdimensionierten Doppel-Kreisgrabenanlagen zu erforschen. Obwohl in diesem großen Areal weniger Idole als in Sé gefunden worden sind, kamen alle 33 gefundenen Stücke innerhalb der Kreisgrabenanlage zum Vorschein. Tesetice ist die bedeutende Fundstelle der Mährisch-Bemalten Keramik, die zwar ein wenig jünger als Sé ist, aber trotzdem zum Kreis der frühen Lengyel-Kultur gehört. Hier wurden 300 Idolbruchstücke gefunden, die meisten innerhalb der Kreisgrabenanlage. Auf Grund dessen, scheint es wahrscheinlich, dass die Existenz von zahlreichen Idolen innerhalb und neben der Kreisgrabenanlage von Sé und Sormás, ähnlich wie in Mähren, eine gemeinsame Ursache hat. Es gab andere kleinere Grabungen aus einer ähnlichen Epoche in Transdanubien, aber es wurden entweder keine Idole, wie in Sé und in den Objekten der Siedlungen von Zalaszentbalázs-Pusztatető oder nur vereinzelte Bruchstücke wie in Letenye und in Becsehely gefunden. An drei weit voneinander entfernten Stellen sind durch besondere Umstände Idole vom Typ Sé erhalten geblieben. In einer kleinen Grube der Fundstelle Nagycenk (Komitat Győr-Moson-Sopron) lagen Bruchstücke zwei fast gleich großer Idole. Die Funde von Nagycenk sind auch deswegen besonders, weil alle Fragmentteile der zwei Idole in der Grube lagen. Das Idol vom Typ Sé in Bakonyszűcs (Komitat Veszprém) wurde ebenfalls unter außergewöhnlichen Umständen gefunden. Nach Meinung der Forscher könnte es ein Bauopfer gewesen sein. Die Funde in seiner Umgebung scheinen diesen außergewöhnlichen Charakter zu bestätigen. Das Idol ist in zwei Teile gebrochen, es lag zusammen mit einer Schaftlochaxt aus Stein, einem Steinmeißel und mit einem axtähnlichen roten Hämatit (Farbstein) in der Grube. Auf allen Gegenständen gab es auch Spuren von roter Ockerfarbe. Die Fundstelle des dritten in einer besonderen Lage gefundenen Idols vom Typ Sé war in Bakonycsernye (Komitat Fejér). Dieses Idol vom Typ Sé wurde aber nicht in einer Siedlung, sondern im Grab einer zeitgenössischen Gräberfeldgruppe gefunden. Der Verstorbene hatte das Idol in seiner Hand und drückte es zu seiner Brust. Das Idol war, so wie die anderen (absichtlich) beschädigt, der Kopf und ein Arm fehlen. Vom allgemeinen Gebrauch weicht dieses Beispiel nicht ab, da das Idol zwar extra bestattet, aber trotzdem zerstückelt wurde. Solche Gebräuche werden durch die oben erwähnten Fälle bestätigt; sie hängen alle wahrscheinlich mit einer rituellen Handlung zusammen. IN IN WEST-TRANSDANUBIEN THE B^ ^PREHISTORIC W~ ^jJNG IN WESTERN TRANSDANUBIA, HUNGARY Bei den Untersuchungen aller - auch von besonderen - Fundumständen der Idole vom Typ Sé können wir darauf schließen, dass die Idole vom Typ Sé eine besondere und multifunktionelle Rolle innehatten. Bei einer Fundstelle in Unterpullendorf/Alsöpulya (Burgenland), in der Nachbarschaft von Sé, wurden fast identische Idolbruchstücke zusammen mit Keramikmaterial im Zuge einer kleineren Grabung in einer größeren Siedlung gefunden. Anhand dessen ist zu überlegen, ob das große Gebiet von Komitat Vas und Zala das vermutete Zentrum für die Herstellung der Idole vom Typ Sé in der entstehenden, formativen Phase der Lengyel-Kultur war. Die genannten Beispiele zeigen, dass dieser Idoltyp in weit entfernten Gebieten auch bekannt und beliebt war. Er gelangte bis in die Umgebung von Kolin in Böhmen. Es scheint unbestritten, dass dieses Idol in der Umgebung von Sé produziert wurde, weil alle Einzelheiten mit den Idolen von Sé identisch sind. Auffallend bei den Idolen ist, dass die meisten zu einem Typ gehören, obwohl ihre Größe sehr unterschiedlich sein kann. Die Größe der Idole liegt zwischen drei und bis über 20 cm, aber ihre identische Gestaltung ist trotz der unterschiedlichen Größe unbestritten. Diese Idole haben einen kugeligen oder dreiviertel kugeligen Kopf, einen meistens langen, graziösen Hals, länger als in der Wirklichkeit und einen eher flachen, schlanken Rumpf. Die Brüste werden realistisch, das Gesäß im Allgemeinen ausgeprägt (steatopyg) dargestellt. Die kurzen Beine und die Knie werden plastisch als eigene Einheit behandelt. Wenn sie in den Idolkörper integriert sind, werden sie als Sockel dargestellt. In diesen Fällen ist der Unterkörper des Idols auch länger. Es überrascht, dass die Arme immer als waagrechte Stümpfe angedeutet werden, ein Widerspruch bei diesen sonst so sorgfältig hergestellten Darstellungen. Es kann sein, dass die für uns heute unerklärliche Darstellung der Arme durch Stümpfe damals eine praktische Erklärung hatte. Diese Idole wurden aus feingeschlämmten Ton mit sorgfältig geglätteter Oberfläche gemacht. Trotz aller Widersprüche können die meisten erwähnten Idole vom Typ Sé als Kunstwerke betrachtet werden. Der Kopf wurde mit besonderer Sorgfalt und detailliert dargestellt. Die Augen und die Augenbraunen sind als Ritzlinien ausgeführt, die Nase ist plastisch gestaltet, aber der Mund wird nie angedeutet. Die größte Aufmerksamkeit wurde der Darstellung der Haartracht gewidmet. Über und neben der hohen Stirn begrenzen gewölbte Linien den Bereich des Haares ab. Die eingeritzten Zickzacklinien ahmen Locken nach. Das Haar fällt in den Nacken. Ein weiteres Charakteristikum sind ein- oder mehrreihige Halsketten. Ihre Perlen wurden aus der Spondylus-Muschel, aus Tierzähnen, Knochen, Steinen oder aus Ton hergestellt. Auffallend bei den Idolen vom Typ Sé ist das Nachahmen der Kleidung. Das beliebteste