Ilon Gábor: Százszorszépek. Emberábrázolás az őskori Nyugat-Magyrországon (Szombathely, 2007)

Kalicz Nándor: Az őskori agyagszobrászat kezdetei a Nyugat-Dunántúlon (Kr. e. 6000–Kr. e. 3000)

AZ ŐSKORI AGYAGSZOBRÁSZAT KEZDETEI A NYUGAT-DUNÁNTÚLON DIE ANFÄNGE DER URGEScffl ™ TONSTATUE Die ältere Phase: Zalavár-Belterület Die Forschung bezeichnete bis vor ein paar Jahren diese Entwicklungsphase mit bereits wenigen frühneolithischen Starcevo-Zügen im gesamten Gebiet Transdanubiens, sogar in ganz Mitteleuropa als die älteste Phase dieser Kultur. Nach den Ausgrabungen von Pityerdomb und Brunn bekam sie nur mehr die Bezeichnung „Ältere". Man kann nicht verschweigen, dass diese Epoche im größten Teil von Transdanubien und eigentlich in ganz Mitteleuropa bis heute das älteste Neolithikum ist. Sie ist zwischen ca. 5500 und 5300 v. Chr. zu datieren. Zalavár in der westlichen Region wurde als erster Fundort durch eine kleinflächige Grabung im Jahre 1954 erforscht. Sein Platz innerhalb der TLBK-Datierung wurde erst Jahrzehnte später erkannt, als die Ähnlichkeit mit den zeit­gleichen Funden von Bicske und Bény/Bína in der Slowakei bestätigt wurde. Später in den 70-er Jahren wurden Befunde und Funde zu dieser Kultur in mehreren kleineren Grabungen in der westlichen Region, wie in Keszthely-Fenékpuszta, in Becsehely II, in Sé und an weiteren Orten entdeckt. Die klassische Periode: Keszthely-Dobogó In Becsehely II fand zur Jahrtausendwende eine großflächige Grabung statt. Hier wur­den Siedlungsbefunde, unter ihnen auch Spuren von Hausgrundrissen der älteren TLBK und weiterer Epochen wie der jüngeren bzw. klassischen Phase gefunden. Diese klassi­sche Phase wird im Süden anhand des Fundmaterials, das in Keszthely-Dobogó ausge­graben wurde und ausschließlich aus dieser Phase stammte, als Keszthely-Gruppe bezeichnet. Am Anfang fanden nur kleinflächige Grabungen wie z.B. Becseely I, Balaton­magyarod, Kustánszeg, Kisunyom, Dozmat, Győrszemere, Kúp-Egyes usw. statt. Später um die Jahrtausendwende stammen die Funde zunehmend von großflächigen Grabungen, z.B. aus Petriventén, Becsehely I, Muraszemenye, Sormás und Torony. Die Spätperiode, Zseliz-Kultur: Győr-Pápai vám Im nördlichen Bereich der Region fehlt die Keszthely-Gruppe, ihr Platz in dieser Region wird von der Notenkopfkeramik eingenommen, deren jüngerer Zeitabschnitt als Zseliz­Kultur bezeichnet wird. Der erste Hausgrundriss wurde an der Fundstelle von Győr-Pá­pai vám ausgegraben. Später wurden Funde aus dieser Epoche in Győrszemere und in Kúp bekannt. In den 90-er Jahren wurden großflächige Untersuchungen in Komitat TRANSDANUBIEN THE BEGINNING OF PREHISTORIC FIGURINE MAKING IN WESTERN TRANSDANUBIA, HUNGARY Győr-Moson-Sopron durchgeführt. In der Umgebung von Mosonszentmiklós wurde ein Teil einer dorfartigen Siedlung mit 18 Hausgrundrissen und Pfostenlöchern aus der Zseliz-Kultur erforscht. Dazu kommen noch Geländebegehungen (Surveys) von mehreren hundert Fundstellen aus allen Stufen der TLBK-Kultur. Die TLBK-Kultur endete ca. 5000/4900 v.Chr. Die Idole und Gesichtsgefäße der Transdanubischen Linearbandkeramik (TLBK) Bei zahlreichen großflächigen, mittelgroßen und kleinflächigen Grabungen wurden aus allen Epochen der TLBK-Zeit Idole gefunden. Man muss aber betonen, dass sie nur in geringer Zahl vorkommen. Diese Tatsache betrifft nicht nur diese Region, sondern ganz Transdanubien und das gesamte Verbreitungsgebiet. Aus der älteren Phase der Linearbandkeramischen Kultur gibt es nur einen einzigen Torso von Zalavár in der erörterten Region. Er hat keinen Kopf, keine Arme und keine Beine, denn sie wurden abgebrochen. Der Querschnitt des Körpers ist oval und um seinen fast runden Rumpf läuft eine eingeritzte Linie, die vielleicht einen Gürtel symbolisiert. Obwohl die Figur kein ausgeprägtes Gesäß und keine Brüste hat, ist es unbestritten, dass es sich hier um eine weibliche Darstellung handelt. Die Geschlechtsmerkmale sind nämlich sehr aus­geprägt. Beim Torso sieht man sehr gut, dass er sorgfältig bearbeitet wurde. Von der Keszthely-Gruppe sind auch manche Idole aus der Region bekannt (Becsehely II, Petri­vente, Sormás-Török földek, Balatonmagyaród, Kisunyom, Torony). Ihre Machart weicht von den Idolen aus Zalavár ab, aber sie unterscheiden sich auch untereinander. Der Querschnitt ihres Körpers ist rund oder flachoval. Wenn ihre Köpfe erhalten sind, dann sind sie dreieckig und nach hinten geneigt. Nur die Augen und die Nase sind aus­geführt, der Mund nicht. Es gibt unter ihnen auch abgerundete Köpfe, bei denen der Mund angedeutet wurde, aber das Gesicht eher flach ist. Mehrere Köpfe zeigen ein markantes Gesicht und eine hervorstehende Nase, so dass sie einen tierischen Ausdruck bekommen. Diese Kopfform kommt später wieder in der Frühphase der Lengyel-Kultur vor. Bei den meisten Idolen wird der Kopf ohne Andeutung des Halses direkt auf dem Rumpf meistens mit ovalem oder rundem Querschnitt aufgesetzt. In einigen Fällen sind die Arme erhalten geblieben - meist nur deswegen, weil sie durch kurze waagrechte Stümpfe angedeutet worden sind. Die Idole haben nur selten ein ausgeprägtes Gesäß, wenn aber ihre Geschlechtsmerkmale gezeigt werden, werden sie meist weiblich dargestellt. In mehreren Fällen sind sie asexuell, geschlechtslose Figuren. Die unter­schiedlichen nicht symmetrischen Einritzungen am Körper entziehen sich einer

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