Nagy Zoltán (szerk.): A Batthyányak évszázadai.Ttudományos konferencia Körmenden 2005. október 27-29. (Körmend Város Önkormányzata, Körmend, 2006)

I. A Batthyány család évszázadai - A Batthyány családnév eredetétől Körmend birtoklásáig - KOPPÁNY TIBOR Batthyány II. Ferenc és Poppel Éva építkezései - 1590-1640

TIBOR KOPPÁNY DIE BAUARBEITEN DES FRANZ BATTHYÁNY IL UND DER ÉVA POPPEL ÉVA 1590-1640. Nach der verlorenen Schlacht bei Mohács gegen die Tür­ken im Jahre 1526, wo nicht nur der damaliger König Lud­wig II, starb, sondern mit ihm sein Heer und die führende Adelsschicht unterging, plünderten die Osmanen einen gro­ßen Teil des ungarischen Königreichs. Infolge der daraus re­sultierenden doppelten Königswahl ging der Kampf zwi­schen János Szapolyai, dem nationalen König, und dem ­von einem Teil der Aristokratie gekrönten - Habsburger, Fer­dinand I, weiter und verwüstete den Rest. Im Jahr 1541 er­oberte Sulejman II die Hauptstadt Buda, wodurch das unga­rische Königreich im Mittelalter zu Ende war. Transdanubien, der östliche Teil des ehemaligen Panno­niens und der westliche Teil des Landes, kam im Jahre 1543 unter osmanische Herrschaft. Gegen die Eroberer wurde auf dem westlichen Gebiet, das damals zum Habsburgerreich gehörte, eine Schutzlinie, bestehend aud zeitgenössisch mo­dernen Burgen, gebaut. Diese Burglinie wurde in einigen Punkten in den kommenden anderthalb Jahrhunderten zwar modifiziert und viele Burgen wurden von den Türken er­obert, die westlichen Gebiete blieben aber geschützt. Dort erstreckten sich die Burgen und Schlösser einer der grölsten Adelsfamilien, der Familie Batthyány. Die Burgen und Schlösser hat die Familie in der Zeit vor 1526, Teils im Jahre 1540 als Königslehen erhalten, ein Teil wurde im 17. Jahr­hundert gekauft. Neben den Burgen und Schlössern, die sie im 16. Jahrhundert besaisen, bekam Ferenc Batthyány II. nach der Hochzeit mit Éva Poppel neue hinzu. Diese Burgen und Schlösser blieben bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts in ihrer mittelalterlichen Form. Die kleinen, en­gen mittelalterlichen Gebäude entsprachen den Ansprüchen der Zeit keineswegs. In den 1540-1550ern wurde mit ihrer Renovierung begonnen. Vor die Mauern wurden Basteien mit Vorburgen gebaut, die Wohnräumlichkeiten wurden wohnhafter gemacht. Das bedeutete die Renovierung der bisher gothischen Burgen in einem Renaissance-Stil. Die Studie gibt über die Bauten Informationen, die Fe­renc Batthyány II und seine Frau, Éva Poppel-Lobkowitz, im Zeitraum 1590-1640 durchführen Hessen. Die behandelten anderthalb Jahrhunderte beinhalteten den Umbau fast aller Schlösser und Burgen vom mittelalterlichen Stil nach Wün­schen des humanistischen Ehepaares. Die Burg zu Güssing, welche die zentrale Residenz der Familie war und auf einem Hügel stand, wurde von einer Ruine im Zeitraum 1590-1620 mit einer Aussenburg ergänzt. Gleichzeitig gingen die Um­bauarbeiten am Schloss Schlaining und Rechnitz, dem Lieb­lingsschloss der Familie weiter. Das Schloss in Rechnitz wur­de im Jahre 1620 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt, weil Ferenc Batthyány II. sich gegen Ferdinand II, dem Kaiser und König, aufgelehnt und sich auf die Seite des transsylvanischen Fürsten, Gábor Bethlen, gestellt hat. Erst danach wurde das Schloss in die neue Form gebracht, das endgültig im II. Weltkrieg zerstört wurde. Etwas kleinere Bauarbeiten wurden in Neuhaus und Raki­can (Slovenien) durchgeführt, wo Éva Poppel nach dem Tod ihres Gatten gewohnt hatte. Das gleiche gilt für die Schlösser in Turnisce (Kroatien) und Szentgotthárd, wo lediglich geringfügige Umbauarbeiten geleistet wurden, diese wurden aber erst später vernichtet. Im Gegensatz wurden Csákány (heute Csákánydoroszló) und Körmend als neue Schlösser aufgebaut. Die vorherigen Bauten des Schlosses Körmend wurde im Mittelalter dreimal hintereinander zerstört. Schluss­endlich haben wir Informationen über kleinere Bauarbeiten im Falle des Schlosses in Bozsok. An der Wende des 16-17. Jahrhunderts befanden sich alle auf dem Gebiet des damali­gen ungarischen Königreichs. Zahlreiche Dokumente in den Archiven der Familie Bat­thyány geben Auskunft über die 50 Jahre an Bauarbeiten in den vier Burgen und sieben Schlössern an der Wende des 16-17. Jahrhunderts. Die diesbezüglichen Daten sind zumeist aus den Berichten der Verwalter zu entnehmen. Informatio­nen geben noch Vermerke über Lohnauszahlungen, Verrech­nungen über den Kauf und die Anfertigung von Baumateria­lien, sowie Verträge am Ende der behandelten Epoche mit Baumeistern und Handwerkern, hinzu kommen noch Briefe zahlreicher Meister und Künstler an die Bauherren. Die für die Bauarbeiten angestellten Meister sind zu einem kleinen, aber bedeutenden Anteil Bürger der Markt­flecken der Batthyány-Güter. Sie sind Hofmeister, die mit ihrer Arbeit ihren Diensten gegenüber dem Gutsherren genüge getan hatten, teilweise wurden sie aber auch be­zahlt. Der gröiate Teil der Bauleute wurden aus dem Ausland angestellt, da zur Mitte des 16. Jahrhunderts die Osmanen einen bedeutenden Teil des damaligen Ungarns erobert hat­ten, und es im restlichen Teil keine Bauzünfte mit Meistern gab. Die meisten Maurer, Steinmetze, Zimmerer und andere Handwerker kamen aus den Gebieten der südlichen öster­reichischen Bundesländer, die damals als Innen-Österreich genannt wurden, aber vor allem aus der Steiermark. Sie wa­ren Mitglieder der Bauzunft mit dem Zentrum Graz, und da die Stadt damals Adelssitz war, arbeiteten dort, ähnlich wie an den Renaissancehöfen Europas, Meister und Künstler aus der Lombardei. Es waren deutsche und italienische Meister, die die Schlösser und Burgen der Familie Batthyány im da­mals vorherrschenden Spätrenaissance-Stil umgebaut hatten. Mit dem Tod von Ferenc Batthyány II. wurde diese steieri­sche Beziehung schwächer, denn ab hier hatten sein Sohn, Adam I, und seine Witwe aufgrund ihrer Beziehungen zur Kaiserstadt Wien die Baumeister, aber vor Allem die Planer angeheuert. Die Bauarbeiten in und an den einzelnen Burgen und Schlössern - über die bisher unveröffentlichte Archivmateria­lien Auskunft geben - wurden von steierischen, wiener und italienischen Meistern im Spätrenaissance-Stil durchgeführt. Dies war in den Provinzen der Habsburg-Monarchie überall charakteristisch, hatte hier aber aufgrund der Kämpfe mit den Türken deutlich einfachere Formen angenommen.

Next

/
Thumbnails
Contents