Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 36. – (2013) (Szombathely, 2013)

RÉGÉSZET - Marcella NAGY: DER SÜDLICHSTE FUNDORT DER GÁTA-WIESELBURG-KULTUR IN ZSENNYE-KAVICSBÁNYA/SCHOTTERGRUBE, KOMITAT VAS, WESTUNGARN

Marcella NAGY Nach István Bona kann man auf den Fundstücken der Gáta-Wieselburg-Kultur die Einflüsse der benachbarten Aunjetitz- und Unterwölbling-Kultur erkennen. Die bronze­nen Gegenstände dieser Kultur wurden in den Metallbear­beitungswerkstätten der Aunjetitz-Kultur hergestellt. Aber gewisse Schmucktypen - wie Brillenspiralen, Scheibenkopf­nadeln und Schleifennadeln - wurden von Handwerkern der Unterwölbling-Straubing-Kultur angefertigt. 31 2 Gisela Schumacher-Matthäus datierte die Gäta-Wiesel­burg-Kultur in der RBA2-Epoche. Nach ihr waren im Westen und im Norden die sog. Aunjetitz-Mischgruppen (!); im Osten die transdanubische Kultur mit inkrustierte Keramik und die Vatya-Kultur; und von hier östlicher, auf der ande­ren Seite der Donau die Füzesabony-Ottomäny-Kultur und die Wietenbergkultur gleichzeitig. Ihrer Meinung nach können wir die frühe Koszider-Epoche in der Über­gangsphase der RBA2 und R8B1 Epoche suchen. 31 3 Laut J.-W. Neugebauer ist die durchgehende Ent­wicklung der Aunjetitz-Kultur auch in der Übergangspha­se der Glockenbecher- und der Véterov-Kultur in Süd­Böhmen zu erkennen. Diese Phase wird heute als Proto-, ältere/vorklassische bzw. klassische oder nachklassische Aunjetitz-Kultur bezeichnet. Die großen Gräberfelder der Aunjetitz-Kultur wurden in Österreich noch nicht ent­deckt, obwohl wir Depotfunde dieser Kultur bereits ken­nen. Nach der Weiterentwicklung der Glockenbecher­kultur entsteht die Ragelsdorf-Oggau-Gruppe, die mit der böhmischen Proto-Aunjetitz-Kultur parallel ist. 31 4 Stawomir Kadrow beschäftigt sich im Zusammenhang mit der bronzezeitlichen Chronologie in der Slowakei und Klein-Polen auch mit den Kulturen im Karpaten­becken. 31 5 Aufgrund der methodischen Untersuchungen der Mierzanowice-Kultur, des Fundmaterials der neuesten Grabungen und der kalibrierten C14 Daten stellte Kadrow folgende These auf. Die klassische Phase der Aunjetitz-Kultur existierte nicht durchgehend fast 400 Jahre lang in der BA2-Epoche, sondern nur in der zweiten Hälfte der BA2. Im Zusammenhang mit Vel'ky Grob deute­te er mit dem Zitat von Maria Novotna an, dass an dieser Fundstelle/ in diesem Gräberfeld die Gáta-Wieselburg­Kultur und die Aunjetitz-Kultur miteinander vermischt vor­kommen. 31 6 Kadrow betont aufgrund der hier gefundenen Ösen- und Hülsenkopfnadeln, der weidenblattförmigen Schmuckstücke und weiterer Metallgegenstände, dass die Chronologie anhand der Metallgegenstände nicht so genau ist wie die Chronologie anhand der Keramik. 31 7 F. Bertemes und Volker Heyd stellten in ihrer Arbeit, die sich mit dem frühbronzezeitlichen nordwestlichen Karpaten­becken beschäftigt, fest, dass die Schnurkeramischen Kultur und die Glockenbecherkultur, die vor die Gáta-Wiesel­burg-Kultur datieren, chronologisch einander nicht folgen - wie es früher fälschlicherweise vermutet wurde. 31 8 Sie existierten für eine kurze Zeit am Ende des 3. Jt. gleich­zeitig nebeneinander bis zur jüngeren Phase der Glocken­becherkultur in der späten Kupferzeit. 31 9 Dieser Kultur folg­ten die polnische Mierzanowice Epoche II, die böhmische Proto-Aunjetitz-Phase, die slowakische Chfopice-Veselé­und Nyitra I-Kultur sowie die ostösterreichische Fundstelle von Ragelsdorf-Oggau der Leithaprodersdorf-Gruppe. Auf die genaue chronologische Stellung der Gäta-Wiesel­burg-Kultur gingen sie nicht ein, aber sie wird mit Mierzano­wice III-, mit Nyitra II-, mit klassischem Aunjetitz-, mit Véterov I und Gemeinlebarn II-III gleichgesetzt. 32 0 Die relative Chronologie von Rüdiger Krause ist ähn­lich. Der Unterschied ist nur, dass Krause das Ende der Glockenbecherkultur - mit der älteren Aunjetitz-Kultur vermischt - in die Mitte des 18. Jh. v. Chr. datierte. 32 1 6.2 Die innere Chronologie der Gáta-Wieselburg-Kultur und der Fundstelle von Zsennye Für eine Unterteilung der Gáta-Wieselburg-Kultur gibt es nur wenige Anhaltspunkte. E. Schubert gliederte sie in eine älteren und eine jüngere Periode. Aufgrund seiner 312 BONA 1975. 245 313 SCHUMACHER - MATTHÄUS 1985. Tab. 5/1 314 NEUGEBAUER 1995. 45 315 K ADROW 1996. 237-246 316 N OVOTNÄ 1980. 12 317 KADROW 1996. 240 318 Pl. BÁTORA 1989. Abb. 1 319 Noch dazu: MÜLLER 1999. 122-123 320 BERTEMES - HEYD 2002. 210 321 KRAUSE 2003. 55, Abb. 23; 77, Abb. 29 108

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