Savaria – A Vas Megyei Múzeumok Értesítője 35. – (2012) (Szombathely, 2010)
RÉGÉSZET - PAP Ildikó Katalin: ÁLLAMALAPÍTÁS KORI TEMETŐ RÁBASÖMJÉN TEMPLOMA MELLETT
savaRia a Vas Megyei Múzeumok Értesítője 35 (2012) 211-250 Államalapítás kori temető Rábasömjén temploma mellett. Régészeti adatok Vas megye templom körüli temetőinek kialakulásához Ildikó Katalin PAP DER FRIEDHOF AN DER KIRCHE VON RÁBASÖMJÉN AUS DER STAATSGRÜNDUNGSZEIT. ARCHÄOLOGISCHE ANGABEN ZUR ENTSTEHUNG DER KIRCHFRIEDHÖFE IM KOMITAT VAS In der Gemeinde Rábasömjén, welche heute zu der Stadt Sárvár gehört, wurden westlich der Kirche aus der Árpádenzeit 30 Gräber eines reihenweise angelegten Friedhofes von Mitte des 11. bis zum Anfang des 12. Jahrhunderts freigelegt. (Abb. 2.). Die Toten wurden typischer Weise in Särgen begraben. Der Kopfschmuck der Frauen bestand aus wenigen, hauptsächlich aus versilberten Bronzehaarringen mit S-förmigen Ende, ihr Halsschmuck bestand aus Perlen (Abb. 16.). In dem Friedhofteil wurde auch ein mit einem byzantinischen Kreuz verzierter Ringkopf gefunden (Abb. 16. 18). Die Gräberreihe befand sich 30 m von der Kirche entfernt, was (aufgrund des freigelegten Fundmaterials, der reihenweise Anordnung der Gräber, sowie der Datierung des Friedhofteiles) das Zusammengehören des kirchlichen Gebäudes und des Friedhofes unwahrscheinlich macht. Die Tatsache, dass die Gräber mit Objekten aus dem 13-14. Jahrhundert gestört wurden, lässt darauf hindeuten, dass die Dorfbevölkerung vier, oder fünf Generationen den Friedhof, welcher nach dem Aufbau der Kirche nicht mehr benutzt wurde, vollkommen vergessen hat. In Verbindung mit dem Friedhofteil wurden die Angaben der reihenweise angelegten Friedhöfe und der sich in ihrer Nähe befindlichen Kirchen aus der Árpádenzeit untersucht. Es stellte sich heraus, dass derjenige Prozess, in dem die Bevölkerung, die in den 10-11. Jahrhunderten ins Komitat Vas zog, auf einem bestimmten Gebiet einen, oder mehrere reihenweise angelegte Friedhöfe angelegt, dann Ende des 11., bzw. Anfang des 12. Jahrhunderts auf einem nahegelegenen Hügel eine Pfarrkirche errichtet und ihre Toten in deren Friedhof beigesetzt hatte, in den meisten Fällen mit archäologischen Mitteln nachvollzogen werden kann (Abb. 22.). 231