Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 31/2. (2007) (Szombathely, 2008)

Karin KÜHTREIBER - Thomas KÜHTREIBER: Korai várépítés és hatalom Alsó-Ausztria délkeleti részén

Der durch die Funddichte besser belegte Hausstein besetzt einen Felskopf oberhalb eines Passübergangs; mangels obertägig erhaltener Baureste können allerdings keine Aussagen zum ehemaligen Erscheinungsbild der Kernburg getätigt werden (KÜHTREIBER 1999: 218-220; KÜHTREIBER K. 2006b: 101-104; KÜHTREIBER K. 2007). Zu deren Füßen ist auf einer Rodungsinsel durch Grabungen des Niederösterreichischen Landesmuseums eine zeitgle­iche Siedlung mit Holzgebäuden - wohl der ehemalige Wirtschaftshof- belegt. Die Burgen von Pitten, der Hausstein und der Schafkogel sind somit ein­drückliche Zeugnisse dafür, dass bereits mit dem Einsetzen der herrschafts­mäßigen Erschließung mit der Errichtung von der Siedlung abgesetzten Höhenburgen zu rechnen ist und die mancherorts postulierte „Vertikal­verschiebung" (BlTSCHNAU 1983: 9-33) mittelalterlicher Adelssitze zumin­dest in diesem Gebiet keine Gültigkeit hat. Ab der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts steigt durch die Zunahme der schriftlichen Überlieferung auch die Zahl von Herrschaftsnennungen und damit der vermutbaren Ansitze rapide an (auf 45 Objekte, siehe Tabelle 2 und Abb. 3). Im Baubefund oder archäologisch sind aber nur sehr wenige Burgen fur diese Zeit nachweisbar. Ein „Unikat" stellt unter den frühen Burgen der Hausstein von Müggendorf dar (Abb. 4): Ein an drei Seiten steil bis senkrecht abfallender Felssporn wurde seit dem Neolithikum in ver­schiedenen ur- und frühgeschichtlichen Epochen als Siedlungsstelle aufge­sucht. Seine letzte bedeutende Nutzungsphase erfuhr der Hausstein im 12. und 13. Jahrhundert, wobei nach Ausweis der Sondierungsgrabungen das gesamte Hochplateau für Wohn- und Wirtschaftszwecke erschlossen wurde. Die somit eher ur- und frühgeschichtlichen Befestigungsanlagen entsprech­ende Burg wurde lediglich an der Zugangsseite mit einem Halsgraben und einer Abschnittsmauer befestigt; Hinweise auf eine Massivbebauung im Burginneren fehlen bislang (KÜHTREIBER 1999: 220-223). Für Burgen mit romanischer Bausubstanz allein über die typologische Bewer­tung des Mauerwerkes eine Datierung in die 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts vorzunehmen, ist auf Grund der Langlebigkeit der meisten Varianten romani­scher Mauerwerksstrukturen kaum mit wünschenswerter Sicherheit anzustellen (KÜHTREIBER Th. 2005: 188-190). Hingewiesen sei aber auf die großen Ähn­lichkeiten der ältesten Teile des Rundturms in der Burg Klamm (WEHRBAUTEN UW I: 124-130, bes. 129) und von Mauerteilen auf Tachenstein-Wulfingstein (Wehrbauten UW I: 262') zur Südmauer des Wohnbaues in Dunkelstein, die über das zugehörige archäologische Fundmaterial in die 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert werden kann (Abb. 5). 1 Hier wurde durch die Autoren ursprünglich eine Datierung ins XII. bis frühe XIII. Jahrhundert erwogen.

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