Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 29. (2005) (Szombathely, 2006)

Régészet - Fekete Mária: Néhány gondolat a neolitikus, ún. steatopyg idolok ürügyén

Fekete Mária: Néhány gondolat a neolitikus, ún. steatopyg idolok ürügyén ständen der individuellen oder der kollektiven Riten zuzuordnen ist. Die auffallende Ähnlich­keit je eines Gegenstandstyps demonstriert aber die geschlossene Einheit größerer Areale und ihre enge und regelmäßige Verbindung auch auf dem Gebiet des Glaubens. Diese uralten, auf dem Balkan und im Karpatenbecken heimischen Sitten, bzw. die Kalenderfeste wurden von den Griechen bis zu viel späteren Zeiten (im Gebiet des ganzen Hellas) bewahrt. Am Ende der Ernte trugen die Frauen schlangen- und phallosförmigen Kuchen, damit sie die Kraft der sich erschöpften Erde zurückgeben, bzw. wurden diese „ge­heimen" Gegenstände in der Erde, in den sog. Megaronen mit lebendigen Ferkeln und Nadelbaumzweigen als Opfer für die Mutter Erde-Demeter verborgen. Die verfaulten Reste dieser Spenden wurden vier Monate später während eines Herbstfestes von „Schöpffrauen" aus demAdyton heraufgebracht und aufDemeters Altar verbrannt. Alle Teilnehmer duften einen Teil davon zu sich nehmen und sie mengten diese Asche im Interesse des reichen Ertrags zu dem eigenen Saatkorn bei (Lukianos De meretrice, IL 1, 10., scholion). Der aufgrund der Idolplastik rekonsruierbare Ritus wurde dem Vegetationsrhytmus entspre­chendjährlich mindestens einmal wiederholt. Benutzt man den hesiodischen Begriff, sind die Statuetten Titane, die die Naturkräfte (numina) personifizieren und die (gut sichtbar) beide Geschlechter vertreten. Für die angenommene Handlungsreihe des für uns noch völlig unbekannten Ritus wurden die Idole aus Teilen zusammengesetzt (Röszke-Lúdvár, Tápé­Lebö, Sé-Malomi dűlő, Sormás-Török földek undMániái dűlő, Hódmezó'vásárhely-Gorzsa, Vinca-Bjelo Brdo, Supska-Stublina stb.), dann zwecks der Beeinflussung der Vegetationskräfte zerstückelt und zerstreut, in Grube geworfen, bzw. begraben. Auf diese Weise sind also die in Grube geworfenen Idole Óit Vorbilder der sich später entwickelten Götterwelt, die durch ihren Tod und ihre Neugeburt die Hoffnung auf das Leben und die Nahrung und deren Kontinuität für die Menschen sicherten. Da sind wir nämlich ganz am Anfang der langen Reihe der sterbenden und auferstehenden Götter. Der die Umwandlung beginnende, selbstbewusste Mensch schuf eine neue Welt, deren Ordnung und Kontinuität man durch die aus Teilen zusammengesetzten Elastiken und durch die die Fruchtbarkeit sichernden Kulte sicherstellen wollte. Schlüsselwörter: Idol, Wesen dema-Typs, Ritus, Vegetation, Fruchtbarkeit, numen. Übersetzt von Katalin H. Simon 130

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