Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 25/3. (2000-2001) (Szombathely, 2002)

Tóth István: Apuleius Savariensis

TÓTH ISTVÁN: Apuleius Savariensis APULEIUS SAVARIENSIS Die Verbreitung der Verehrung ägyptischer (alexandrinischer) Götter in Pannonién konnte durch die bisherigen Forschungen in drei aufeinander folgenden Schichten, mit drei unterschiedlichen Vorgeschichten ausgewiesen werden. 1. Mitte des 1. Jhs n. Ch. - der einsame „Vates" aus der Stadt Rom, über dessen Grab die ­später auf Ovidius bezogene - Epitaph geschrieben wurde, und der als Gründer des Kultes in Savaria ( zugleich auch in ganz Pannonién) betrachtet werden kann. 2. Zweite Hälfte desl. Jhs n. Ch. - die Kaufleute aus Aquileia und deren Libertiner, deren kultverbreitende Tätigkeit in den Städten an der Bernsteinstraße bekannt ist 3. 30er, 40er Jahre des 2. Jhs n. Ch. - erreichte auch ein direkter, östlicher, ostbalkanischer Einfluss die Provinz, dessen Auswirkung sowohl auf dem Sitz des Publicum portorium Illyrici als auch an allen wichtigen Straßen der Provinz auszuweisen war. Diese drei, in Hinsicht auf ihren Ausgangspunkt voneinander unabhängigen Einflüsse haben sich Mitte/zweite Hälfte des 2. Jhs n. Ch summiert, und als Resultat entfaltete sich in Pannonién ein kultischer Erscheinungskomlpex, der ein außerordentlich reiches Material von Denkmälern hinterlassen hat. Der Verfasser möchte in seiner Studie beweisen, dass die in Pannonién geübten Formen der ägyptischen Kulten, den - auf den im geistigen Sinne meistentwickelten Gebieten des Reiches geübten Formen - in jeder Hinsicht - entsprechen, gewisse Momente können nur wegen mangelhaften Quellenmaterial nicht erwiesen werden. Zum Beweisversuch bietet sich das Isis-Buch von Apuleius aus Mahdaura dar, als die vielseitigste Quelle der ägyptischen Religiosität in der Römerzeit. Der Vergleich liegt umso mehr auf der Hand, weil die Lebenszeit von Apuleius auf dieselbe Zeit fiel, und die Stationen seiner Laufbahn außer Nordafrika dieselben waren - nämlich die Stadt Rom, der Osten, der Balkan - die auch als Ausgangspunkt zur Herausbildung des komplexen Kultes in Pannonién dienten. Für alle Benutzer der beiden Kommentaren des Isis-Buches von Apuleius ist bekannt, dass keiner von dem Text ausgehend auf solche unaufgedeckten Zusammenhänge stoßen kann, die von Willi Wittmann oder Gwyn Griffiths noch nicht erkannt, und mit einer Reihe von linguistischen, archäologischen, kultus-, und kulturgeschichtlichen Analogien nicht illustriert worden wären. Genau deswegen folgen wir einem entgegensetzten Gedankengang: von den pannonischen Kultdenkmälem möchten wir bis zum Apuleius-Text kommen, um zu beweisen, 199

Next

/
Thumbnails
Contents