Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 24/3. (1997) (Szombathely, 1997)
P. Fischl Klára: Mártély-Szegfű. A Perjámos-kultúra szerepe a Dél-Alföld vegyes rítusú temetőiben
SAVARIA 24/3 (1998-1999) PARS ARCHAEOLOGICA MÁRTÉLY-SZEGFŰ. DIE ROLLE DER PERJÁMOS-KULTUR IN DEN GRÄBERFELDERN MIT GEMISCHTEM RITUS AN DER GROSSEN UNGARISCHEN TIEFEBENE In Mártély in einem Grenzgebiet Szegfű ist das Material der Gräber zum Vorschein gekommen, dessen Untersuchung ergeben hat, dass wir an dieser Fundstelle 1: mit einem früheren Perjámos-Friedhof und darauffolgend, aber davon unabhängig mit einem Friedhof der Vatya-Kultur aus der Koszider-Epoche rechnen können, 2: einen sehr lange Zeit benutzten Friedhof mit einer Perjámos-Grundpopulation rekonstruieren müssen, in dem in der Koszider-Epoche möglicherweise auch Vatya-Volkselemente begraben wurden. Im Zusammenhang mit dem letzteren Rekonstruktionsversuch untersuchten wir die mehrrituellen Friedhöfe die im Bereich der Vatya-Kultur zum Vorschein gekommen sind, von denen vor allem die Friedhöfe aus Kelebia und aus Csanytelek-Palé uns näheren Aufschluss über den Sachverhalt der Anwendung des gemischten Rituals gibt. Im Falle dieser Friedhöfe knüpfte die Forschung die Skelettgräber, die neben der Einäscherung erschienen ist, an viele Kulturen: an die Perjámos-Kultur, an die Gruppe Gerjen der Perjámos-Kultur, an die Magyarád-Kultur und an die Hügelgräberkultur. Die gleichzeitige Präsenz der charakteristischen Gegenstände der Perjámos-Kultur in den Friedhöfen von Csanytelek und Kelebia, und des Skelett-Rituals kann zu Missverständnissen führen. Die Skelettgräber enthalten nämlich entweder gar keine Beilagen oder die wenigen Ausnahmen auch nur einen Napf aus der Vatya-Kultur. Der Gefässtyp mit 3-gliedrigem Körper, die auf den Perjámos-Ursprung zurückzuführen ist, wurde in jedem Fall als Urne gemäss des Vatya-Rituals begraben. Die weiteren Gegenstände vom Charakter der Perjámos-Kultur sind auch Beilagen der Vatya-Gräber. Auf Grund dieser Tatsachen bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass man in diesen Friedhöfen die Erscheinung des Skelett-Rituals nicht eindeutig an die Perjámos-Kultur knüpfen kann. Die Erklärung der in diesen Friedhöfen zum Vorschein gekommenen Gegenstände vom Charakter der Perjámos-Kultur sind die in der Koszider-Epoche entstandenen gemischten Formen und das an Motiven reiches Keramikkunstgewerbe, das neben der bereits anerkannten Füzesabonyer Elemente auch Perjamos-Elemente verwendet. Das in den beiden genannten Friedhöfen zum Vorschein gekommene Brandgrubengräber und die inkrustierte Keramik sind mit kleinen transdanubischen Elementen zu erklären, sowohl auf Grund der Analyse des Ritus, die in Csanytelek zu beobachten ist, als auch auf Grund der Analyse der Ornamentmotive, die auf der Keramik zu sehen sind. Dieser gemischte inkrustierte-Vatya Keramikstil ist auch in den Siedlungen in der Theissgegend zu beobachten (Baks, Alpár). Im Falle der Friedhof (-e) in Mártély-Szegfű kann die Präsenz der Perjámos-Population nicht ausgeschlossen werden. Gemäss der ersten Rekonstruktionslösung zieht sich diese Bevölkerung infolge der Auflösung eines reinen, frühen Friedhofs in eine Zone entlang der Maros zurück, und in der Koszider-Epoche Hess die Vatya-Kultur auf der anderen Seite der Theiss bestatten. Im Falle des zweiten Rekonstruktion lebt hier in der ganzen Mittelbronzezeit das Perjámos-Volk, im dessen Gräberfeld in der Koszider-Epoche auch die Vatya-Bevölkerung bestattet. Nach Meinung des Autors die erste Rekonstruktionsmöglichkeit ist akzeptierbar. (Übersetzt von Horváth Zoltánné) Klára P. FiscHL ELTE ВТК Ős- és Koratörténeti Tanszék, Régészettudományi Intézet H-1088. Budapest, Múzeum krt. 4/B. 226