Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Római Kor I. A szombathelyi Fő tér kutatása - Ottományi Katalin–Sosztarics Ottó: Későrómai fazekaskemence Savari déli városrészén

OTTOMÁNYI KATALIN - SOSZTARITS OTTÓ: SPÄTRÖMISCHER TÖPFEROFEN IM SÜDLICHEN STADTTEIL VON SAV ARIA scheint. Ihr Alter kann von der zweiten Hälfte des 4. bis zur Mitte des 5. Jhs. bestimmt werden. 53 Innerhalb dieser Zeitspanne können wir unser Gefäß nicht ge­nauer datieren. Henkeliasse: K. 19., Taf. IV. 3. Ein kleines Fragment mit einem fast vollkommenen Profil. Aus rotem Material, mit hellgrauer Glasur. Kei­ne für unseren Ofen kennzeichnende Ware. Nur ein Henkel ist erhalten geblieben, diese Form hat aber im allgemeinen zwei-drei Henkel. Typisch in den Gräber­feldern aus der zweiten Hälfte und vom Ende des 4. Jhs. 54 Exemplare aus dem 5. Jh. sind vorläufig noch nicht bekannt. Krüge: K. 20-22., Taf. IV. 5. Aus der Schuttschicht kamen das gegliederte, hohe Bodenfragment eines Krugs (K. 20.) sowie ein Wand­fragment (K. 21.) zum Vorschein. Das Material des letzteren ist rot, mit einem gelben Glasurtupfen darauf. Seine Form kann nicht festgestellt werden. Das Bodenfragment mag zu einem einhenkeligen Krugtyp mit engem Hals gehört haben, der vom Ende des Jahrhunderts in eingeglätteter und glasierter Aus­führung gleichermaßen existierte. 55 Wahrscheinlich Er­zeugnis des Ofens, obwohl die Farbe der Glasur etwas heller ist. 3. Brunnen: (KE: 1386) K. 22., Taf. IV. 4. Drei Fragmente eines Kruges, u.zw. Rand-, Henkel­und Bauchbruchstücke stammen von hier. Die Glasur ist sehr abgenutzt, mit grünlich-brauner Farbe, im In­neren mit helleren Glasurspuren. Möglicherweise Fab­rikat des Ofens. : v Es war ein einhenkeliger Krug mit engem Hals, eine den Metallgefäßen nachahmende Form. Schon in den Gräberfeldern aus der zweiten Hälfte des 4. Jhs. taucht er auf und wird auch noch im 5. Jh. benutzt 56 , sowohl in den Siedlungen als auch in den Befestigun­gen. Seine späteste Variante in geglätteter Ausführung ist aus Tokod bekannt. 57 53 Ausführlicher s. BONIS 1991, 129-131, OTTOMÁNYI 1991, 15-16. 54 LÁNYI 1972, Abb. 42/40; Rusovce - KRASKOVSKA 1976, 45, Fig. 81/9. 55 Z. B. Dunabogdány - SOPRONI 1985, Taf. 17/9. 56 Keszthely-Dobogó - SÁGI 1981, Abb. 36/11, Gr. 89; Rusovce ­KRASKOVSA 1976, Fig. 81/1; Csákvár - BARKÓCZI - SALAMON 1971, Abb. 12/7. 57 Camuntum - GRÜNEWALD 1979, Taf. 64/8; Szekszárd-Vár­domb - PÉTERFI 1984, Taf. 1/1-2; OTTOMÁNYI 1987, XXXIX/1. С. ZIEGEL: К. 1-5., (Abb. 5.) Aus dem Ofen sind mehrere Ziegelbruchstücke ans Tageslicht gekommen (4 Tegula, 1 Imbrex), an deren äußeren oder inneren Seite, eventuell an der Bruch­fläche mit draufgeflossener Glasur (K. 3.). Die Ziegel sind rot, rötlich-grau bzw. grau. Die Glasur ist grün­lich-braun, oder wo sie dünner aufgetragen wurde, gelblich-braun, gelblich-bräunlich-grün. x , , rxV ..-, Diese Ziegel wurden zum Bau des Ofens benutzt, vielleicht schon in bruckhaftem Zustand, um den Bo­den des Ofens zu füttern. Die Farbe ihrer Glasur ist mit der Glasur der aus dem Ofen hervorgekommenen Gefäi ße im Einklang, was eindeutig zeigt, was für welche glasierte Gefäße in der Werkstatt erzeugt wurden. . : Die Technik und der Formenschatz der glasierten Keramik ist eindeutig auf die römischen Traditionen zurückzuführen. 58 Innerhalb der Formen sind die Reib­schüsseln, die Henkeltassen und die Schüsseln mit waa­gerechtem Rand charakteristische glasierte Gefäßfor­men in der spätrömischen Epoche. Schüsseln und Krü­ge mit eingezogenem Rand sind in dieser Zeitspanne auch in abweichender, geglätteter oder körniger, grauer Ausführung häufig. Die charakteristische eingeglättete, bikonische Ge­fäßform des Ofens erscheint hier in keiner glasierten Ausführung. Bikonische Stücke mit Glasurspuren bzw. mit grüner Glasur kennen wir auch aus anderen Objek­ten der Fundstelle (z. B. KE:379/806). Anhand der Formen wäre es sehr schwer, den Ofen zu datieren. Wie gesehen, werden die alten Formen meistens auch noch im 5. Jh. aufbewahrt. Die neuen modischen Typen des Jahrhunderts wie z. B. bikoni­sche Schüssel oder Krug mit Kragenrand sind für die glasierte Keramik nicht typisch, nur einige Stücke wer­den davon hergestellt, z. B ; in Leányfalu ein Krug mit Kragenrand. 59 Die glasierte Keramik taucht in großer Menge in der zweiten Hälfte des 4. Jhs. in Pannonién auf, obwohl in einigen Fundstellen manche Stücke schon auch in Schichten vom Beginn des Jahrhunderts zp beobachten sind. Die Frage der noch früheren Кегащ1кпег$1еЦищ im 3. Jh. ist vorläufig noch umstritten, in den SiChfeh­ten diesen Alters ist die glasierte Keramik sehr selten vertreten. 60 . ,,..,, Diese Gefäße stellen die Prunkkeramik der zweiten Hälfte des 4. und der ersten Jahrzehnte des 5. Jhs. dar. Die obere Grenze ihres Gebrauchs ist ungewiß. Sie 8 Zusammenfassend s. BONIS 1990, 24-38. 59 OTTOM ÁNYI1981, s. Tab. 15. 60 Ács-Vaspuszta - OTTOMÁNYI 1989, 537; Camuntum - GRU­NEWALD 1979, 71, LÁNYI 1972, 144, BÓNA - VÁGÓ 1976, 190 usw., BONIS 1990, 28-29; Győr-Káptalandomb - SZŐNYI 1984, 345-350. 157

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