Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Őskor - Ilon Gábor: Korai kelta fazekas kemence Gór-Kápolnadombról

SAVARIA23/3 (1996-1997) PARS ARCHAEOLOGICA DER FRUHKELTISCHE TOPFEROFEN VON GOR-KAPOLNADOMB Zwischen 1988 und 1993 setzten wir die dem Bau eines Stausees vorausgegehenden Rettungsgrabungen auf dem Kápolnadomb (Kapellenhügel) von Gór fort. Die vollständige Freilegung erstreckte sich nur auf den nörd­lichen Teil des Hügels sowie auf eine im Osten angrenzende Fundstelle. In letztgenanntem Gebiet (Abb. 1.) konn­ten bei der Fundbergung auch schon Maschinen eingesetzt werden. Heute steht hier ein Dammwärterliaus. Der südliche Teil des Hügels, wo die róm.-kath. Kirche und der Friedhof liegen, blieb unberührt. Im Zuge der Freilegungen haben wir Siedlungs- und Bestattungserscheinungen aus sieben Zeitaltern beobachtet (Neolithikum, Spätbronzezeit, Früh- und Späteisenzeit, Römerzeit, Arpadenzeit und Mittelalter). Davon sollen hier ein keltenzeitlicher Töpferofen und seine Funde vorgestellt werden. Nachdem man den Boden im Gelände des heutigen Dammwärterhauses planiert hatte, erschien die kreisför­mige, verbrannte Verfärbung des Mantels zweier öfen (Abb. 1.). Da die Zeit drängte, wurde nur einer der Öfen (der südliche) restlos geborgen. Dieser Ofen war fast exakt W-O orientiert, die Öffnung des Heizkanals lag an der West­seite (Abb. 2.). Den Ofen selbst hatte man im ungestörten Unterboden eingelassen. Der Außendurchmesser des ge­wölbten Brennraumes betrug 90 cm, die Dicke des durchgebrannten Lehmmantels der Górer Konstruktion 4-6 cm. Die aus Lehm errichtete Mittelsäule war 20-25 cm hoch. Die äußere Breite des Heizschachtes - 50 cm - stimmte mit der des Ofenmantels und der gestreckt ellipsoiden Aschegrube überein, in der Länge maß der Heizschacht 37/40 cm. Der Lehmrost war 5 cm dick, seine Löcher hatten einen durchschnittlichen Durchmesser von 8-10 cm. Bei diesem Ofen muáte während des Brennvorgangs irgendein technisches Problem aufgetreten sein, da das Ge­wölbe einstürzte, so daß man ein Großteil der gerade darin befindlichen Keramik nicht mehr retten konnte. In der Aschegrube fand sich sogar ein Stück des Rostes. Unter den Rost- und Mantelbruchstücken des eingestürzten Ofens, im Heizschacht und in der Aschegrube bargen wir rote und schwarze Keramikscherben. Diese wurden se­parat verpackt, und im Zuge der Restaurierung stellte sich heraus, daß die an verschiedenen Stellen gefundenen Fragmente zusammenpassen. Anschließenden entstand auch die Rekonstruktionszeichnung des Ofens (Abb. 2.). Insgesamt fanden wir im Schutt und in der Aschegrube des Ofens die Fragmente von etwa 19-21 Gefäßen. 16 Stück konnten restauriert werden: ein-zwei Urnen, eine Miniatururne und ein Topf (Taf. I. 1-3.) sowie 13 Schüs­seln mit S-Profil, darunter zwei Exemplare mit Doppelomphalos (Taf. II. 1-2.). Aufgrund der angeführten typolo­gischen Parallelen und Archaismen (SCHWAPPACH 1975, 114. - z.B. Doppelomphalos, Schüssel- und Urnen­form) datieren wir das Material des Ofens mit Mittelsäule in den frühkeltischen Zeitraum, d.h. in die Periode LTB2. Den Töpferofen halten wir fur ein Denkmal der frühen Periode (I) der Siedlung. Vielleicht läßt sich daran, d.h. an die Okkupierung der neueroberten europäischen Gebiete (BUJNA 1994, 31-32.) - an den Besetzungszeitraum LT B2 - auch das Ergebnis des in einer in Areal I freigelegten Strohlehmverfärbung geborgenen Holzkohlemusters (HERTELENDI - CSONGOR 1989) binden, das entweder auf den dem Bau des Walls unmittelbar vorausgehen­den Zeitraum (zeitgleich mit dem Haus unterhalb des Walls), oder aber auf die Jahrhzehnte um die Errichtung des Walls hindeutet. Deb-1689: 2280 (BP) ± 60 = (1 a) 402-212 cal ВС Diese Angabe wiederum könnte man vielleicht am ehesten mit den Jahrzehnten um die Wende vom 4. auf das 3. Jahrhundert gleichsetzen. Gábor ILON Savaria Múzeum H-9700 Szombathely, Kisfaludy S. u. 9. 90

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