Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Római Kor I. A szombathelyi Fő tér kutatása - Ottományi Katalin–Sosztarics Ottó: Későrómai fazekaskemence Savari déli városrészén

SAVARIA23/3 (1996-1997) PARS ARCHAEOLOGICA Ternitz gestellt werden. Chronologisch bedeutet das die Mitte des 5. Jhs. Die stratigraphischen Angaben unseres Ofens bestä­tigen die oben stehende Datierung, und ferner können wir daraus weitere wesentliche Folgerungen ziehen. Die riesige, freigelegte Oberfläche ermöglichte, die weitere topographische Umbegung der freigelegten Erscheinungen kennenzulernen, außer ihrer innerli­chen Zeitordnung waren auch ihrer Lage im Leben und in der Siedlungskonstruktion der Stadt zu folgen. Die letzte archäologisch beweisbare Umgestaltung der auf dem Szombathelyer Hauptplatz freigelegten Wohnge­bäuden ist auf die fünfzig-sechziger Jahre des 4. Jhs. zu datieren. 177 Die stufenweise „Abnutzung" der im 2. Jh. Gehobenen Gebäden wird bezeichnet, daß die Bebau­ung der bisher fregelassenen Gebiete außer den ein den bischer benutzten Wohgebäuden durchgeführten Umge­staltungen begann: zuerst wurde auf einem innerlichen Hof mit Atrium des Wohnblockes eine einfache Wohn­räume mit Bodenheizung errichtet, danach wurde be­nützend die Ziegelpfeiler der nördlichen Frontwand von Insula bzw. auch den Gehsteig bedeckenden Por­ticus ärmliche Hütte ausgestaltet. Obwohl auch das 6x3 m große, ein Ton gesetzte, aus sekundär angewendeten Baumaterial gebaute Gebäude mit Bodenheizung verse­hen war, erinnerte die primitive Hinausführung des T­förmigen Heizungskanal nur kaum an die Heizungs­systeme der früheren Jahrhunderte. Die Bebauung der Höfe, Gehsteige oder z.B. im Fall von Scarbantia, des gepflasterten Platz von Forum 178 war notwendig, wiel die herumliegenden Gebäuden unbewohnbar wurden. Wann sich dieser Vorgang abspielte, haben wir nur indirekte Angaben. Aus der Basalthüllung der Straße und der Oberfläche des Gehsteiges stammen Münzen, die auf die letzte Periode der Valentinianischen Dy­nastie zu dateieren sind. Da die genannte Hütte durch die Auffüllung der originellen Gehsteigsoberfläche aus­gestalltet wurde, deren Bau können wir ungefähr auf dei Wende des 4-5. Jhs., eventuell auf die ersten Jahr­zenten des 5. Jhs. datieren. Neben der Umformung der Wohngebäuden versinn­licht gut auch der Zustand der Kommunalwerke die Änderung der Lebensqualität. Auf dir Basaltoberläche der Straßen war eine Kotschicht zu beobachten, die Ka­näle waren vernachlässigt, und die Wasserversorgung wollte nicht rechtgehen, weil die Zahl der ausgegra­Der im Raum neben dem Weg der benachbarten Insula aus dem erneuerten Tonboden zum Vorschein gekommene, aus 9 Stücken beste­hende Münzenfund datiert die Umgestaltung auf die Zeit von Constan­tinus Il (355-361). Vgl. SOSZTARITS 1994a 240. Anm 11., SOSZ­TARITS 1994b 7-8. Im Fall von Scarbantia sind die Bauarbetien auf spätere Zeit, das 6. Jh. zu datieren, und sie sind nicht an die hier gebliebene römische Ein­wohner, sondern die neulich einsidelnde Longobarden zu binden. Vgl. GÖMÖRI 1986, 347., Abb. 2. benen Brunnen plötzlich zunahm. Aus fünf auf dem Hauptplatz freigelegten römischen Brunnen wir sind auf diesen Zeitraum zu datieren. Die letzte Phase der Funktionsänderung des Gebietes bedeutete das Auf­hören der Wohngebäuden, das Erscheinen der indus­triellen Anlagen. Das verstärkt auch eine in der Nähe von unserem Ofen, in der benachbarten Insula gefun­dene Bronzegießewerkstatt. Der Betrieb der Werkstätte, bzw. die aus ihrer direkten Nähe stammenden, auf diese Periode datierbaren Goldmünzen bezeihnen einen verhältnismäßigen Wohlstand, der das Ergebnis der gerade erwänten, wirtschaftlichen Tätigkeit und des damit zusammenhängenden Handels sein konnte. 179 Die historische Ereignisse in Betracht ziehend blieb Savaria auch nach der Auflösung der hunnischen Herrschaft und nach dem Erdbeben im Jahre 456 eine bewohnte Ortschaft. 180 Zu dieser Zeit gehörte die Stadt noch zum Weströmischen Reich, Avitus hat sie im Jahre 455 zurückerobert. 181 Wann seine Benutzung aufhört, kann mit keiner Sicherheit beantwortet werden. Ein Teil unserer Kera­mik (hauptsächlich die eingeglättete Ware und die Hauskeramik) blieb vielleicht auch noch zu Beginn des 6. Jhs. in Gebrauch. 182 Die historischen Ereignisse in Betracht ziehend blieb Savaria auch nach der Auflösung der hunnischen Herrschaft und nach dem Erdbeben 456 eine bewohnte Ortschaft. 183 Am Tag der Katastrophe gehörte die Stadt noch zum Weströmischen Reich. (Avitus hat sie 455 zurückerobert. 184 ) Sogar die Ostrogoten besetzten West­pannonien und das norische Grenzgebiet erst um 467. 18 ? Von dieser Zeit waren hier die Handelsstraßen unsicher, obwohl an der Bernsteinstraße (und an der Limesstraße) auch noch unter den Awaren von Carnun­tum bis Byzanz gehandelt wurde. 186 Die Linie der Städte von Savaria-Keszthely-Fenék­puszta („Castellum")-Sopianae und das davon südlich liegende Gebiet wurde weder von den Langobarden noch von den frühen Awaren massenhaft besetzt Die­SOSZTARITS 1994a 239. Tremissis von Arcadius, (RIC 9 23c, 37b Mediolano, 388-395), und tremissis von Valentiniarius TII (Con­stantinopolis, 424-455). ..-.i 180 TÓTH 1971-1972, 234-235. Das Erdbeben ist archäologisch nicht zu beweisen. Die darauf bezüglichen, früheren Argumente bestan­den die Prüfung der Zeit nicht. Die Forschung auf dem Hauptpiatz des Geophysichen Forschungsistitut der MTA (UAW), mit der Führung von Gyozo Seidowitz, fand keine Erscheinungen die auf seismische Bewegung hinweisen. 181 BONA 1969,277-. 182 * ' Unser Ofen war von einer gemischten, mittelalterliches und neu­zeitliches Material gleichfalls enthaltenden Schuttschicht abgeschlossen. 183 184 , TOTH 1971-1972, 234-235. Die Spuren der Katastrophe' sind übrigens an der Ausgrabung am Hauptplatz nirgendwo auszuweisen. 185 BONA 1969, 277-. 186 SOPRONI 1982, 347-353. 180

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