Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Római Kor I. A szombathelyi Fő tér kutatása - Ottományi Katalin–Sosztarics Ottó: Későrómai fazekaskemence Savari déli városrészén

OTTOMAN Yi KATALIN - SOSZTARITS OTTŐ: SPÄTRÖMISCHER TOPFEROFEN IM SÜDLICHEN STADTTEIL VON S AVARIA ren Gefäßen des Ofens unterscheidet. Sie ist rötlich­gelb, glänzend, mit dunklerem Gittermuster. Die Farbe der darauf geflossenen Glasur ist gelblich-braun. Analogien und chronologische Lage der bikoni­schen Schüsseln: Die bikonische Schüssel ist eine charakteristische Gefaßform des 5. Jhs. im mittleren Donaugebiet. In Pannonién erscheint es in Fundstellen vom Ende des 4. - zu Beginn des 5. Jhs. am frühesten, im spätrömischen Milieu. Einige sporadische Funde sind von mehreren Fundorten bekannt z. B. Érd, Ács-Vaspuszta, Somme­rein, Keszthely-Fenékpuszta usw. 66 Sie wird in lokalen Werkstätten hergestellt z. B. in Leányfalu, Pilismarót-Malompatak, Tokod. 67 Diese Fönn kommt in keinen der Werkstätten als Leittyp vor, ob­wohl in Leányfalu eine ganze Garnitur davon erzeugt wurde. Unsere Gefäße von Szombathely sind den Schüsseln von Leányfalu und von Pilismarót ähnlich, obwohl letztere, ebenfalls wie in Tokod, aus körnigem Material hergestellte Hauskerämik war. Diese Werkstätten mit der Ausnahme von Tokod funktionierten bis zu den 420/430-er Jahren. Keramik wurde in Tokod auch in der zweiten Hälfte, vielleicht auch noch bis zum Ende des Jahrhunderts Keramik hergestellt, die dortige Gefäße waren aber nicht ein­geglättet, sondern als Hauskeramik aus stark körnigem, hartgebranntem Material erzeugt. Ung. in derselben Zeit, im ersten Viertel des 5. Jhs. wurden bikonische Gefäße auch in den linksufrigen Siedlungen der Donau benutzt z. B. Bratislava-Devin, Wien-Leopoldau 68 Die bikonische Gefaßform wird zu Mitte des 5. Jhs. wird im südmährischen Grenzgebiet, im nördlichen Teil von Niederösterreich sowie an einigen Orten der SW-Slowakei und W-Ungarn dominierend 69 Das be­zieht sich nicht nur auf die Schüsseln, auch andere Ge­fäße werden in dieser Zeit mit einem so scharfen Bauch ausgestaltet, wie z. В . Krüge (Damborice, Sokolnice, Novy Saldorf usw;) und Krüge mit Kragenrand (Stare Zaniky, Vrchoslävice). 70 Die bikonische Form wird auch bei den Töpfen vom Ende des 4. Jhs. immer häufiger, z. B. in Pilismarót. 71 66 Érd - MRT 7, 1986, Fundort Nr. 9/10, Taf. 35/10; Ács-Vas­puszta - OTTOMÁNYI 1989, Fig. 119; Sommerein - FRIESINGER 1981, Abb. 29/4; Keszthely-Fenékpuszta - OTTOMÁNYI 1987, XCVI/5, OTTOMÁNYI 1991, Karte 1. 67 OTTOMÁNYI 1991, Taf. 4, 17a-b, OTTOMÁNYI 1996, Abb. 5/28-29, LÁNYI 1981, Typ VII, 76, Abb. 8/7,8. 68 Bratislava-Devin - PIETA - PLACHÁ 1989, Abb. 10/1; Wien­Leopoldaü - POLLAK 1980, Taf. 164/1. 69 TEJRAL1985, 140. 70 TEJRAL 1972, Abb. 19/2; TEJRAL 1982, 61/2, 62/7, XXX/5­6; TEJRAL 1985, 126, Abb. 16/5; TEJRAL 1982, XXXII/2-3; TEJRAL 1972, Abb., 17/2. - Kruge mit Kragenrand. 71 SOPRONI 1978, Taf. 48/1-4.; in Mähren - TEJRAL 1985, 130, Abb. 22/4. Unsere bikonische Schüsseln unterscheiden sich von der mährischen Keramik von der Mitte des 5. Jhs. Dort sind nämlich die von Tejral als vom „Murgaer" Styl be­zeichneten Gefäße schwarz, mit einer glänzenden, schwar­zen Oberfläche, woran in einer matten Streife Zickzack­oder Wellenlinie herumläuft. Die pannonischen bikoni­schen Schüsseln (Leányfalu, Szombathely, Kapolcs usw.) sind grau, ihre Einglättung ist von der gleichen Farbe wie ihr Material, manchmal dunkler, aber glänzend, die Aus­arbeitung ist aber immer von guter Qualität. Ihre Ver­zierungbesteht immer aus Öfittermusteir; das den ganzen Oberteil des Gefäßes bedéckt/Wëllenlinien tauchen nur selten auf z. B. Acs-Vaspusztä. Allein aus Tokod ist eine glänzende, schwarz geglättete bikonische Schüssel be­kannt, aber auch in diesem Fall mit einer abweichender Verzierung (im Gittermuster mit Rhombus- und Kreismo­tiven). 72 In Mähren waren die bikonischen Gefäße von der unter ostrogotischer Herrschaft lebenden autochtonen suebischen Bevölkerung benutzt. Ebenfalls in einem ostrogotischen Grab erscheint ein solches Gefäß in Pannonién im letzten Viertel des 5. Jhs. (Kapolcs). 73 Auch seine Verzierung besteht aus Gittermuster. Zur derselben Epoche, zu Ende des 5. Jhs. tritt die­ser Gefäßtyp in den norischen und raetischen Lagern mit einem den Szombathelyer Fragmenten ähnlichen Gittermuster auf, z. B. Quintanis, Runder Berg. 74 Zu Ende des 5. - Anfang des 6. Jhs. wird sie schon zum leitenden Gefäßtyp der Keramik im mittleren Do­naugebiet. In Pannonién erzeugte diesen Typ die Werk­statt von Ternitz, ihre Produkte waren auch in Nieder­österreich weit verbreitet. 75 Diese Gefäße sind scharf bi­konisch. Ihre Verzierung besteht aus zwischen Rippen gefaßtem Gittermuster. Unsere Szombathelyer Gefäße sind nur in wenigerem den Erzeugnissen der Werkstatt ähnlich, obwohl man Analogien auch darunter findet, sie stehen eher der sog. norddoriauländischen lokalen Variante nah (Erpersdorf f Bäumgarten, Poysdorf). 76 Diese letzteren stammen sdKBn aus larigobardischen Gräbern vom Beginn des 6 Jh.^ ebenso, wie einige Ge­fäße aus Slowenien, z. Braus iCfariji Ihre Form läßt sich auf die römerzeitlichen Typen des Dönaugebiets zurückzufuhren. 77 Eingeglättete bikonische Gefäße die­ser Epoche sind aus den befestigten Höhensiedlungen in Slowenien und aus langobardischen Gräbern be­kannt z. B. Kranj, Rifnik, Otinje usw. 2 OTTOMÁNYI 1987, Taf. XXX, 20. - Tokod. 73 CS. DAX 1980, 90-, Abb. 4. 74 CHRISTLEIN 1982, Abb. 19/7. 75 FRIESINGER 1981, Abb. 33-41, 56. 76 FRIESINGER 1981, Abb. 36/1-2, 41/8, 43/1-3. 77 FRIESINGER 1981, 263; SIVEC - RAJTERIC 1975, 18-24; KNIFIC 1994. 211-225, Fig. 15, PI. 3/4, PI. 4/1-5, PI. 10. 161

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