Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Római Kor I. A szombathelyi Fő tér kutatása - Ottományi Katalin–Sosztarics Ottó: Későrómai fazekaskemence Savari déli városrészén

OTTOMÁNYI KATALIN - SOSZTARITS OTTÓ: SPÄTRÖMISCHER TÖPFEROFEN IM SÜDLICHEN STADTTEIL VON SAV ARIA 1. Ofen: (KE: 1158, 1188) Das Material sämtlicher Gefäße ist hartgebrannt (Tab. 3.). 67% kieselig, ein Teil davon ist geglimmert (11%). Der Kiesel ist immer winzig, bei der Hälfte der Fragmente immer mittelmäßig geschlämmt, die andere Hälfte ist von grober Ausführung. Eine kleinere Gruppe bilden die körnigen, hartgebrannten, ziemlich gut geschlämmten Gefäße mit kleinen Steinchen (21%). Die übrigen vertreten eine ebenso gut geschlämmte, hartgebrannte Keramik (13%). Der Ton beider letzte­ren Gruppen ist auch für die frühere Keramik aus dem 3.-4. Jh. kennzeichnend, typisch spätrömisch ist die kieselige Keramik von ziemlich schlecht geschlämmter Ausführung. Der Form nach gehören die meisten Fragmente, 78% zu den Becher- und Topftypen (den größten Teil der Wandfragmente mitgerechnet). Schüsseln sind in sehr kleiner Anzahl dabei, 5%, die Krüge sind bloß von einigen Henkel- und Wandfragmenten vertreten (3%). Im Ofen gab es nur zwei Deckel. Die übrigen Wand­fragmente sind an keine Formen zu binden (14%). Der Anteil der Funde war auch in der oberen Schuttschicht ähnlich (Tab. 4.). Diese Verteilung widerspiegelt die Tatsache, daß nur die einfacheren, im alltäglichen Gebrauch und zum Kochen benutzten Becher- und Topfformen aus Haus­keramik hergestellt wurden. Die zum Essen und zum Speichern benutzten Schüsseln und Krüge wurden mit Prunkkeramik ergänzt. Innerhalb der glasierten und geglätteten Gefäßen vertreten die Schüsseln und die Krüge die Mehrheit, Becher und Töpfe gibt es gar nicht. Prunkgefäße mögen noch die Terra sigillata chi­ara-Schüsseln, Glasbecher sowie Krüge gewesen sein. Schüsseln: Taf. I. 1-4. a) Schüsseln mit eingezogenem Rand: Taf. I. 1-2. K. 1-2. K. 1. - Flache, tellerartige Form. Unser Bruchstück ist zu klein, kein Munddurchmesser konnte gemessen werden. Dieser Typ wurde im allgemeinen mit einem Durchmesser von 18-26 cm hergestellt, aus hartge­branntem, kieseligem Ton. Es ist eine allgemeine rö­mische Keramikform, ihre Vorläufer reichen bis zum 2. Jh. zurück 11 . Aus grauem, körnigem, hartgebranntem Ton hergestellt tritt sie von der Mitte des 4. bis zum letzten Viertel des 5. Jhs. häufig auf. Diese Form kommt so in den Gräberfeldern, als auch in den Sied­lungen auf dem ganzen Gebiet der Provinz vor 12 . U GOSE 468; GRÜNEWALD 1979, Taf. 24/10.; BONIS 1942, Taf. ХХП72. 12 LÁNYI 1972, АЬЬ. 4З/З.; PÓCZY 1957, АЬЬ. З8/1-2.; GRU­NEWALD 1979, Taf. 58/3.; GABLER - OTTOMÁNYI 1990, 179., Unser Typ gehört hier zum Hauskeramik, anderswo kommt er mit einer gleichen Häufigkeit auch geglättet vor, in Leányfalu wurde er sogar in glasierter Aus­führung erzeugt. K. 2. - Schüssel mit scharf untergeschnittenem Rand, möglicherweise Deckel. Der Ton ist hartge­brannt, kieselig, aber ziemlich gut geschlämmt. Dieser Typ ist kleiner, als der vorherige, im allgemeinen mit einem Durchmesser von 15-18 cm. Geglättete Variante treten nicht auf, sie gehört immer zum Hauskeramik. Eine vom letzten Viertel des 4. bis zur zweiten Hälfte des 5. Jhs.benutzte Form. 13 b) Bikonische Schüsseln: Taf. I. 3-4, K. 3-5. K. 3-4. - Knickwandschüssel mit sich verdickendem Rand und konischem Unterteil, in kieseliger, ziemlich gut geschlämmter Ausführung hergestellt. Weniger allgemeine Form, als die oben behandelten Schüsseln mit eingezoge­nem Rand. Ihr Rand ist den früheren Schüsseln mit rind­fönnigem Rand ähnüch, deren Form schon nach den spä­teren bikonischen Schüsseln weist. Analogien findet man im Material vom Ende des 4. - Anfang des 5. Jhs., doch mit verschiedenen Rändern. Aus kieseligem, hartgebrann­tem Ton taucht dieser Typ nur in Leányfalu und in Mäh­ren auf, anderswo wurde sie eher mit geglätteter Ober­fläche hergestellt 14 . Im Fundmaterial des Hauptplatzes von Szombathely gibt es eine kleinere Schüssel ähnlicher Form, mit Glasurspuren. Vielleicht ist auch dieses Exem­plar das Produkt des Ofens. (KE: 397, Nr. 3286). Solche Gefäße wurden in der Werkstatt von Mautern von 375 n. Chr. ung. bis zur Mitte des 5. Jhs. erzeugt 15 . K. 5 - Bauchfragment einer echten bikonischen Schüssel, aus von der übrigen Hauskeramik abweichen­dem Material. Es ist eher weich als hartgebrannt, mit ein bißchen „fetter" Oberfläche, aus gut geschlämm­tem, geglimmertem Ton. Innerhalb der Keramik mit eingeglätteter Verzierung gibt es einige Fragmente aus solchem Material. (K. 21-22.) Auch ihre Form stimmt mit denen der im Ofen hergestellten bikonischen Schüsseln mit eingeglättetem Gittermuster völlig über­ein (s. K. 1.). Mit der Form beschäftige ich mich später, nachdem sie für die eingeglätteten Gefäße kennzei­chnend ist. Ihr Alter ist das 5. Jh. 16 Abb. 14/1.; OTTOMÁNYI 1991, Taf. I/5a-6.; OTTOMÁNYI 1987, Diss. 79-81., Taf. W15a-b; LÁNYI 1981, 106., Abb. 14/5.; - Inter­cisa, Carnuntum, Szakály-Réti-földek, Leányfalu, Keszthely-Fenékpusz­ta, Dunabogdány, Tokod. 13 OTTOMÁNYI 1987, VIIa/18b; OTTOMÁNYI 1991, Taf. II/9­10, 8.p. - Leányfalu, Keszthely-Fenékpuszta, Carnuntum, Tokod; MÜL­LER 1979, Taf. IV/4, VT/3; GRÜNEWALD 1979, Abb. 24/4-5 Periode des Lagers, LÁNYI 1981, Abb. 14/4. 14 Z. B. Klostemeuburg, Leányfalu s; GRÜNEWALD 1983, Abb. 19/10, 29/6-8.; OTTOMÁNYI 1991, Taf. 3/14-15. 15 GASSNER 1993, Abb. 7/16.; FRIESINGER 1981, Abb. 3/6. Analogien und Altersbestimmung s. in Anmerkungen 58-74. 149

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