Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 23/3. (1996-1998) (Szombathely, 1998)

Római Kor I. A szombathelyi Fő tér kutatása - Kiss Péter–Sosztarits Ottó: Egy különleges mérföldkő Savariából

SAVARIA A VAS MEGYEI MÚZEUMOK ÉRTESÍTŐJE SZOMBATHELY 23/3 (1996-1997) PARS ARCHAEOLOGICA : 1998 EIN BESONDERER MEILENSTEIN AUS SAVARIA 1 KISS PÉTER SOSZTARITS OTTÓ Lehrstuhl für Alte Geschichte und Archäologie Savaria Múzeum Janus Pannonius Universität, Pécs Szombathely Am 9. Oktober 1998 kam ein römischer 1 Meilen­stein bei den auf dem Grabungsgebiet Szömbathelyer Hauptplatz (Fő tér) maschinell durchgeführten Erdar­beiten zum Vorschein (Abb. 1). Der Stein wurde nach der durch die Bauarbeiter erfolgten Meldung ins Sava­ria Museum geliefert. 2 Ein Meilensteinfund an der Bernsteinstraße gilt als Seltenheit (LŐRINCZ 1990, 117). Nach der Untersuchung seiner Inschrift (Abb. 2) stellte sich heraus, daß dieser Stein, der wahrscheinlich das älteste der bisher bekannten Stücke auf pannoni­schen Gebiet ist, 3 in jeder Hinsicht als einzigartig bet­rachtet werden kann. Während der Suche nach solchen Inschriften, die ähnliche Merkmale haben, wie unsere, wurde es offensichtlich, daß nur wenige diesem Stück vergleichbare Meilensteine in den Provinzen des Römi­schen Reiches zu finden sind. 4 Die aus dem Fundort und der Inschrift selbst zu schließenden Folgerungen bieten neue Daten zur frühen Geschiclite Von Savaria urid trägen zur Erweiterung unserer ÏCentnisse über die Provinzialislerung bei. Der Meilenstein kam in der mit einer Mauer um­gebenen Innenstadt des antiken Savaria im Bereich des südlichen Stadttores ans Tageslicht (Abb. 3). Sein ge­nauer Fundort ist bekannt: er war in nächster Nähe der Kreuzung der die Stadt in Nord-Süd-Richtung durch­Für die Hilfe beim Schreiben dieses Artikels sind wir Roberta Smischek, Dr. László Borhy, Dr. Manfred Kandier, Dr. Endre Tóth und Péter Vámos dank. Für die Meldung des Fundes sagen wir Herrn Márton János Kiss, dem Bauleiter der BOHN GmbH dankbar. Über die Meilensteine der Provinz Pannonién: FEKETE 1989, LŐRINCZ 1990, 332: mit der ausfflhrlicher Aufzählung der bisher erschienenen Fachliteratur. Die Grundlage unserer Forschung bildete die Epigraphische Datenbank der Heidelberger Universität und die entsprechenden Bände des CiL. Die von Prof. Dr. Géza AtíÖldy begründete Datenbank enthält die Inschriften, die seit 1902 gefunden wurden. Wir danken G Alföldy und seinen Mitarbeitern für ihre Hilfe. querenden Bernsteinstaße und der darauf senkrecht ver­laufenden zweiten Querstraße vor der dritten Säule eines mit einer porticus versehenen Wohngebäudes in die Basaltdecke der römischen Straße sekundär ein­gebaut (Abb. 4). Größenangaben: Höhe: 70 cm Breite der Schriftseite : 41 cm Durchmesser des Bruchstückes: 27 cm Inschrift: AROMSMP­-BCLXXV In Auflösung: A'ROM(a)-S(avaria)-M(ilia)-P(assuum)7 p, ; DCI^ÉXV •' ?! ï.V" ; '-"' л In Übersetzung: „Savaria ist von Rom aus 675 Meilen entfernt." Es handelt sich um das untere Bruchstück eines Meilensteins zylindrischer Form, das längseitig gespal­ten ist. 5 Erhalten blieb zufällig; ein Stück der Vorder­seite. Das Bruchstück bewahrte die letzten zwei Zeilen der Inschrift. Die Zeilen sind regelmäßig in der Mitte angeordnet. Über dem ersten M-Buchstaben der ver­bliebenen oberen Zeile des Inscliriftenfragments ist der untere Teil einer senkrechten hasta zu vermuten. Die Für das auf Autopsie basierenden Gutachten möchten wir Herrn János Futó, dem Direktor de»'Naturwissenschaftlichen Museums von Zirc Dank sagen. Die ausfürliche Materialbestimmung ist im Appendix. Dafür sind wir Harald W. Müller dankbar. 101

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