Savaria - A Vas megyei Múzeumok értesítője 22/3. (1992-1995) (Szombathely, 1996)

Mráv Zsolt: Castellum Contra Tautantum. Egy későrómai erőd azonosításának problémájához

SAV ARIA 22/3 (1992-1995) PARS ARCHAEOLOGICA CASTELLLUM CONTRA TAUTANTUM Zum Problem der Identifizierung eines spätrömischen Kastells Die Ableitung des im Kapitel über Valeria der Not. Dign. erwähnten Festungsnamens castellum contra Tautantum in Form von castellum contra Constantiam ist - infolge der topographischen Lage des Lagers von Felsőgöd im Verhältnis zur Donau und zum castra Constantia, der einen ernsthaften Textverfall widerlegenden, eindeutigen Lesart des Namens Constantia sowie des in der überlieferten Namensform enthaltenen, auf keltischen Ursprung hindeutenden Stammes tau/teu - ungewiß geworden. Als wahrscheinlichere Lösung bietet sich an, den aufgrund des Namens am rechten Donauufer vermutbaren, auf einheimische Namensgebung zurückzuführenden Ortsnamen Tautantum oder Tautantus mit dem Namen des auf dem Gellértberg verehrten einheimischen Gottes Iupiter Teutanus ähnlicher Orthographie zu verbinden, der als Name des Berges auch als geographischer Name interpretiert werden kann. Akzeptiert man diese nicht von hochgradigem Textverfall ausgehende und nur eine irrtümliche Eintragung des Buchstabens "t" aufweisende Lösung, dann stimmen die beiden Namensformen überein und müssen sich folglich auf ein und dieselbe Sache beziehen. Deshalb ist die Quellenangabe der Not. Dign. als Beweis im Hinblick darauf zu betrachten, daß der Gellértberg seinen antiken Namen von dem dort verehrten Iupiter Teutanus erhielt bzw. daß unter dem in den Not. Dign. zur Lokalisierung der Gegenfestung benutzten geographischen Namen Tautantus der Geliertberg zu verstehen ist. Sowohl seine Höhe als auch sein einsam aufragender Gipfel machen den sich unmittelbar am rechten Donauufer erhebenden Geliertberg geeignet, die konkrete Position eines ihm gegenüber erbauten Lagers zu bestimmen. Der Berg dürfte den - wie auch andere, nach Göttern benannte und als Kultstätte fungierende geographische Objekte in Genitivform stehenden - Namen mons Teutani, die ihm gegenüber liegende, bislang für contra Aquincum gehaltene, über frühere Lagervorläufer verfügende, kastellgroße spätrömische Festung am „Platz des 15. März" aber den im Not. Dign. überlieferten Namen castellum contra Tautantum - genauer: castellum contra Montem Teutani oder castellum contra Teutanum - getragen haben. Allerdings wirft diese Lösung in Verbindung mit der Identifizierung des freigewordenen Festungsnamens contra Acinco ein weiteres Problem auf. Die Not. Dign. Definitionen des Begriffes "trans" sind - im Einklang mit der geographischen Namensgebung des römischen "trans" - nur als Gebietseinheiten interpretierbar, die aufgrund ihrer Lage an den beiden Enden der Wallanlage zur wirksameren Kontrolle gedient haben dürften. Eine solche territoriale Einheit läßt sich auch hinter der Bezeichnung Transaquincum der Not. Dign. vermuten, weshalb diese nicht mit dem spätrömischen Kastell identifiziert werden kann, das dem Legionslager von Aquincum gegenüber an der Mündung des Rákos-Baches lag. Der exakt hieran zu bindende Festungsname contra Aquincum hingegen bezieht sich aufgrund der Präposotion "contra" auf dieses Kastell. Zsolt MRÁV Archäologisches Institut der Eötvös Loránd Universität H-1083. Budapest, Múzeum krt. 4/b. 18

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