Savaria - A Vas megyei Múzeumok értesítője 22/3. (1992-1995) (Szombathely, 1996)

Liska András: Régészeti topográfiai adatok Szentes környékének 7–9. századi településtörténetéhez

LisKA ANDRÁS:RÉGÉSZETI TOPOGRÁFIAI ADATOK SZENTES KÖRNYÉKÉNEK 7-9. SZÁZADI TELEPÜLÉSTÖRTÉNETÉHEZ ARCHÄOLOGISCH-TOPOGRAHISCHE ANGABEN ZUR SIEDLUNSGESCHICHTE DER UMGEBUNG VON SZENTES IM 7.-9. JAHRHUNDERT Im nördlichen Teil des Komitats Csongrád, östlich der Theiß, liegt die Stadt Szentes, deren seit den 1950er Jahren bestehende Verwaltungsgrenzen wir bestrebt waren, bei Zusammenstellung der sich auf die archäo­logischen Fundorte der Stadtumgebung beziehenden Angaben in Betracht zu ziehen. Die an der Oberfläche aufgelesenen Gefäßfragmente stellen das ausschließlich bewertbare Fundmaterial aus awarenzeitlichen Siedlungen dar, da in der Umgebung von Szentes bislang keine awarenzeitliche Siedlung freigelegt wurde. Bei unseren Geländebegehungen fanden wir acht ins awarische Zeitalter datierbare Fundorte (Kartenskizze L). Unter den handgeformten Töpfen gab es kleinere und größere Exemplare gelblichbrauner bzw. graubrauner Farbe, alle mit Keramikbruch gemagert und bei niedriger Temperatur gebrannt. Außerdem das Wandfragment eines dickwandigen Gefäßes, an dem ein eingestempeltes Gittermuster zu sehen ist (Taf. 1. 4.). An zwei Fundorten wurden Fragmente eines Keramikdeckels gefunden (Taf. 1. 5.), und an insgesamt fünf Fundorten kamen Stücke einer Backglocke zum Vorschein (Taf. 2. 1.). Eines der beachtenswertesten Stücke unserer Sammlung ist das am Fundort 60 aufgelesene Fragment vom Rand und Innenhenkel eines handgeformten Tonkessels, da sich an seiner Innenseite nur ein „einfacher" Henkel zum Aufhängen befindet (Taf. 4. 1; Taf. 5. 1-3.). Das im Zuge der Geländebegehungen gesammelte Material an scheibengeformter Keramik besteht mit Ausnahme des Wandstücks eines kleinen gelben Topfes ausschließlich aus Fragmenten von Töpfen (Taf. 2. 2-4; Taf. 3.1-8.). Das Fundmaterial der Gräberfelder und Siedlungen aus der Umgebung von Szentes vergleichend bin ich zu der Feststellung gelangt, daß sich zwischen den vorwiegend ins 8. Jahrhundert datierbaren Gräbern sowie den an die Wende 879. Jahrhundert datierbaren Siedlungen chronologisch nur schwer Parallelen ziehen lassen. Angebrachter erscheint es, die frühere Datierung der chronologisch umstrittenen Keramiktypen (Backglocke, handgeformter Tonkessel, Töpfe aus mit Kieselbruch und größeren Sandpartikeln gemagertem Material) ins 8. Jahrhundert zu akzeptieren. András LISKA Erkel Ferenc Museum H-5700. Gyula, Kossuth Lajos u. 17. 167

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