Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 22/1. (1992-1995) (Szombathely, 1995)

U. Novák Zsuzsa: A Nádasdy Ferenc Múzeum kékfestő gyűjteménye. I. Adatok a sárvári kékfestés történetéhez

S AVARIA 22/1 -1995 ZSUZSA U. NOVAK DIE BLAUFÄRBERSAMMLUNG DES FERENC NADASDY MUSEUMS I. Angaben zur Geschichte der Blaufärberei in Sárvár Der Grundstoff der Blaufarberei, der Indigo wurde von holländischen Seeleuten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus Indien auf unseren Erdteil geliefert. Der mit Indigo gefärbte Stoff, der „Indiennes" wurde in kürzer Zeit populär. Die Blaufarberei, als Verfahren hat sich fast nichts bis heute geändert. Es wird eine isolierende Masse auf weiße Leinwand mit aus Holz geschnitzten oder aus Kupfervierecken ausgestalteten Musterstangen, Stöcken gedruckt. Nach dessen voller Trocknung wird der Stoff in einem mit kalter Indigobeize gefüllten Becken, Wanne, in der sog. Kuppe gefärbt. Herausgehoben aus der Flüssigkeit, wird der durch verschiedene Hilfsmittel gelöste, reduzierte Indigo an der frischen Luft sich oxydieren. Das den Platz der Muster deckende Isoliermaterial wird in einem Salz­Schwefelsäurenbad aufgelöst. Die Muster verschiedener Farben können durch die Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Deckmaterials und durch verschiedene Methoden der Nachbehandlung erreicht werden. In Sárvár wurde zuerst eine Werkstatt von der Familie Kluge Ende des 18. Jahrhunderts eröffnet. Die späteren Vertreter des Handwerkes waren Lajos Asbóth und sein Sohn, Béla Asbóth 50 Jahre lang von 1902 bis 1952. Beide haben den Beruf in Sárvár gelernt. Ihre Werkstatt funktionierte in ihrem Einfamilienhaus, in Arpadstraße 5. Hier wurde auch „ihre Kleinhandlung mit Textilschnitt- und Kurz waren" eröffnet. Ihre Tätigkeit wurde infolge auf dem Gebiet des Gesellschafts- und Wirtschaftslebens eingetroffenen traurigen Veränderungen immer schwieriger. Die Sorgen wurden dadurch erhöht, daß Lajos Asbóth ernsthaft erkrankt ist. Die Werkstatt wurde von seinem Sohn und seiner Frau bis zum 26. Mai 1952 - bis zur Verstaatlichung der Werkstatt - geführt und inbetriebgehalten. Nach dem Tode von Lajos Asbóth - 13. Dezember 1954 - ist es uns gelungen, für unser Museum nur 191 St. Holzstock für Blaufarberei zu kaufen. Diese Sammlung bewahrt das Andenken der Blaufarberei in Sárvár auf. 123

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