Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 21/1. (1992) (Szombathely, 1992)

Imre Gráfik: Őrisziget – Siget in der Wart (ein Baudenkmal-komplex „in situ” und eine historisch-ethnographische Sammlung)

letzten Jahren gerade in Österreich bedeutend stärker wird. Das Endziel dieser Bewegung ist die Wiederbelebung der Traditionen und Werte, Identität mit dem Heimatland, die Wahrnehmung der historischen Entwicklung der gegebenen Siedlung, der Verkettung der Zusammenhänge . Das Ergebnis der zu entfaltenden Akti visierung, das diese Anschauung zur Folge hat, ist, dass man die Dörfer „...in solchem funktionsfähigen Zustand im Zusammenhang mit ihrer Vergangenheit bewahrt, der den Ansprüchen des Menschen der Neuzeit genügt und in dem man sich auch wohl fühlt. Das erbringt auch den Beweis, dass die Dorferneuerung die regionale ökonomische Entwicklung begünstigt." An dieses Prozess kann das kleinste Dorf von der burgenländischen Oberen Wart, Siget in der Wart angeschlossen werden und zwar aufgrund des dargestellten Programms. Notizen 1. Sieh zusammenfassend: I. Grafik: 1989 2. „Obwohl in den letzten Jahren gewisse Aenderungen erfolgten, könnte das unvergleichlich schöne alte Dorfzentrum von Siget noch immer gerettet werden. Neben den zwei Kirchen und dem Schul-Kindergarten mit dem Bettelstand haben sich auch die Dorfschenke und das einstige Gemeindehaus in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Beide Gebäude befinden sich im Gemeindebesitztum. Im Interesse der Bewahrung des traditionellen Dorfbildes wäre es sehr wichtig, dass sich nicht nur die Kirchen als isolierte Baudenkmäler erhalten könnten, sondern auch diese uralten kommunalen Gebäude mit entsprechender Funktion. Das Gemeindehaus ist ein Gebäude aus dem 19. Jahrh. mit Trakten aus dem 18. Jahrh., darin kann sogar eine Rauchküche gesehen werden; im Falle der Dorfschenkc müsste der die Arkaden verunstaltende nachträglich zugebaute Trakt abgetragen werden. Übrigens sind die beiden Gebäude wohlbehalten. Hinter ihnen hatte die schon im 18. Jahrh. abgetragene Scheune gestanden, die zum Bethaus gedient hatte, als die Kirche Ladislaus des Heiligen in die Hände der Katholiker zurückgelangt war. Demgegenüber besteht auch noch heute der in einem solchen Milieu befindliche letzte Wagenschuppen von Burgenland vom Gasthaus fast eingerahmt. Er soll ein merkwürdiges Baudenkmal der Bauernarchitektur darstellen." P. Bälintffy. 1989, 5. 3. Siehe u. a. Nr. 19./1985 der von ihm redigierten Zeitschrift „Őrség"! Ein Interview mit Herrn Franz Pomper, Bürgermeister von Rotenturm und Herrn Lajos Pathy Privatsammler. 4. Siehe zusammenfassend: L. Szeberényi-A. Szeberényi, 1988 5. E. Wallner, 1926,6. 6. M. Kovács, 1942, 66. - Nach anderen Angaben: „Die Einwohner der Gemeinde waren im Jahre 1270 von dem ungarischen König István dem Fünften bevorrechtet (mit Vorrechten ausgestattet) worden... Das Adelsdorf stand bis 1441 unter dem Schutz von Kőszeg (Güns)." A. Németh, 1986, 133. - Nach einer lokalen Mitteilung: „Die Einwohnerschaft von Siget wurde im Jahre 1482 zum ersten Mal in den Adelsstand erhoben. Das im Pfarrhaus unter sorgfältiger Bewahrung stehende zweite Adelspatent stammt aus 1612, es ist mit der eigenhändigen Unterschrift von Matthias dem Zweiten versehen und erhält die Erhebung in den Adelsstand von 13 Sigeter Familien. Diese Familien sind grösstenteils schon ausgestorben, in unseren Tagen sind nur die Namen" Imrék, Miklós, Pathy, Pulay Ruzsa, (Chasty - aller Wahrscheinlichkeit nach Kristyán) „vorzufinden." B. Teleky, 1985, 8. 7. S. Imre, 1973,123 8. P. Bälintffy, 1985, 11-12. - Wegen der Erscheinung in einer Periodik von geringer Auflagenhöhe halten wir es für begründet, das Ornament der Kirche eingehender bekanntzugeben: „Das äussere und innere Ornament der Kirche, das mit Secco-Technik gemalte Wandgemälde gehört zum Kreis in Rot-Blau-Ocker der protestantischen Dekorationsmalerei. Sowohl die Eigenart des Malens als auch das verwendete Material und teils auch die Modellierung reihen das Wandgemäldematerial in diesen Kreis ein. Wir müssen also mit der Beziehung rechnen, die diese sich von Transsylvanien bis zum Westungarn erstreckende Welle von ost-westlicher Richtung bis zu ihrem bisher westlichsten Erscheinen, bis Siget mitgebracht, übermittelt hatte. Vom Standpunkt der ungarländi­schen Analogien aus betrachtet können wir zweifellos viele Aehnlichkeiten entdecken, nachdenklich sind aber auch die Unterschiede. In Siget finden wir neben den charakteristischen dekorativen Elementen auch figurale Einzelheiten, die in der protestantischen Periode ohne Beispiel sind. Demgegenüber fehlen die Inschriften, die die häufigen Charakteristika der ungarländischen Analogien darstellen. Von dem abwechslungsreichen Material der Wandgemälde können zahlreiche interessante Details erwähnt werden, deren Formenwelt sich von den frühchristlichen Symbolen durch die breite Skala der merkwürdigen Einzelornamentsmotive bis zu den einzelnen figurativen Details erstreckt. In die Kirche eingetreten wird uns die prunkvolle Quaderung des Ehrenbogens sichtbar, der ein Renaissancetor nachahmend fast das Eingangstor des Himmelreiches sein könnte. Der im Schiff enzyklische Fries verbindet die zwei an beiden Seiten des Ehrenbogens sichtbaren Sterne, die vermutlich zwei Extreme, den Tag und die Nacht, die Geburt und den Tod darstellen. Von der linken Seite bewegte sich nach hinten und kam an der 40

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