Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 19/1. (1990) (Szombathely, 1990)

V. Wessetzky: Die ägyptische Sammlung der Familie Gothard aus Szombathely im Musuem Savaria

sind, jedoch die Federn der Uräusschlange der Krone sowie die In­signien sorgfaltiger ausgearbeitet sind. Auf dem Rükken sind Überreste vom Gußkern zu sehen. Die Handhaltung der Statuette weist auf Mittel­ägypten hin. Ein Bronzekopf von Osiris (Abb. 5.) blieb in stark oxydiertem Zu­stand erhalten. Nach dem Kopf urteilend mag die Statuette etwa 20 cm groß gewesen sein. Der obere Teil der linken Feder der Krone fehlt. Die ursprünglich schön geformten Gesichtszüge wurden durch die Oxyda­tion stark beschädigt. Einen besonderen Typ der Osiris-Statuetten stellen die blechartig geformten Figürchen dar, die davon zeugen, daß - außer den Votivga­ben von besserer Qualität - auch Statuetten einfacher Ausführung in großer Menge als Amulette hergestellt wurden. Diese Annahme wird auch durch die 4 cm große Statuette (Abb. 6.) bestätigt, die mit einem Aufhänger am Halsteil auch um den Hals oder eventuell auf dem Kleid getragen werden konnte. Die nur in ihren Umrissen erkennbare Sta­tuette erhalt dadurch ihre Bedeutung. Von der gleichen Art ist der Osiris aus Bronze (Abb. 7.) in primiti­ver Ausführung, ohne Aufhänger, der beweist, daß der von ihm ver­körpterte Jenseitsglaube in der Spätzeit auch bei den ärmeren Volks­schichten allgemein verbreitet war. Von demselben blechartigen und primitiv ausgearbeiteten Typ ist ein Exemplar (Abb. 8.), das größer als das vorige ist. Die Arme und die schwer erkennbaren Insignien weisen auf Unterägypten hin. Für die obenerwähnte Handhaltung sind die zwei übereinander ge­haltenen Hände kennzeichnend; das verlängerte Zepter reicht bis zum Knie, wie dies auf der kopflosen Statuette des Osiris (Abb. 9.) zu se­hen ist. Die Sammlung enthält zwei charakteristische Typen der Uschebti­Figürchen, die den verstorbenen Osiris in der Arbeit auf den Feldern des Jenseits vertreten. Zwei Exemplar vertreten hier die aus der Zeit der 20. Dynastie wohlbekannten, blaugrünlich bzw. hell emaillierten, vorne eine vertikale, einzeilige Aufschrift tragenden Uschebti-Figürchen. Eines der beiden (Abb. 10.) führt die übliche Einleitungsformel und den Namen des Verstorbenen auf: shd Wsjr Pthms m3 c „der Osiris gewor­dene, strahlende Prahmes, der gerechtfertige (Verstorbene)". Er hält das schollenbrechende Arbeitsgerät in beiden Händen, seine blaugrünliche Bekleidung ist mit geraden Strichen geschmückt. Das Samensackchen auf seinem Rücken ist bemalt. Ein Uschebti-Figürchen (Abb. 11.) trägt die Formel lyswt dj htp „der König gibt Opfer", der Name ist aber verwischt. Der Fuß ist schad­haft, ebenfalls das Knie. 10 12 60.48.37, 16.5 cm

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