Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 17-18. (1983-1984) (Szombathely, 1989)
Helytörténet - Boros Éva: Adatok a kőszegi könyvkötők és a Ruszke könyvkötődinasztia történetéhez
nach dem Ableben der Eltern nach Sopron um, wo er früher Buchbindergeselle, später Geschäftsführer war und sich aus der Werkstatt des Karl Schwarz am 30. Juni 1907 in Kőszeg selbständig machte. Leopold Ruszke kaufte, in Kőszeg sesshaft geworden, vom Buchbinder István Molnár die Buchbinderwerkstatt, Ege-Miklós-Gasse 3, mit Einrichtung für 1200 Kronenx an. Nach vier Jahren erkauften sie das zur Werkstatt gehörende Haus für 6000 Kronen. Das L-förmige Gebäude gliedert sich folgendermassen : Vorladen-Werkstatt, Werkstatt, Wohnzimmer, Küche, Stüberl, Lagerraum. Die Einrichtung der Werkstatt : eine Schnittmaschine, eine Lamellenschere holzgelagert, Stempel, Klischees; späterer Ankauf: Golddrücker, zwei A-B-C-Serien, eine Lamellenschere, eine Perforier- und eine Heftmaschine. In seiner Werkstatt gab es Sortimentarbeit. Wichtigster Auftraggeber war die Militärische Unterrealschule, für die er neben den Büchern Wandkarten, Unterrichtstafeln und Wachsleinentaschen heftete. In seiner Werkstatt arbeiteten sechs Gesellen. Beim Anschaffen der für die Buchbinderei nötigen Grundstoffe half ihm die Ruszke-HorváthFirma von Nezsider, die damals eine blühende Buchbinderei, Papier- und Buchhandlung war. Beide Töchter leisteten das Lehrerseminar, aber die kleinere, Erna, erhielt keine Stelle als Lehrerin. Sie war von 1925 ab ein Jahr lang Lehrling, sie leistete das Handwerk und erhielt den Gesellenbrief. Als Geselle arbeitete sie bei ihrem Vater vom 1. September 1926 bis zum 3. September 1927, später vom 2. August 1937 bis zum 20. Februar 1941. Nach dem Tod ihres Vaters legte sie im April 1944 die Buchbindermeisterprüfung in Szombathely in der Werkstatt des Sándor Bán ab und wurde Leiterin der Ruszke-Werkstatt. Nach der Befreiung öffnete sie (19. Apr. 1945) ihre Werkstatt wieder und arbeitete dort allein. Am 6. Januar 1976 nahm Ernestina, der letzte von den Handwerker-Buchbindern in Kőszeg, im 74. Jahr ihres Lebens, Abschied. 267