Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 17-18. (1983-1984) (Szombathely, 1989)
Néprajz - Petrić Mario: A tetoválás és a kauterizálás – néhány antik forrás a balkáni népek néprajzához
ten", deswegen bat er, ihn in einem Dorf der Batthyány-Familie, in Homokkomárom, nicht mehr als Präzeptor, sondern Schulmeister aufzunehmen. 49 Die Holtzapfel-Geschwister gehörten zur älteren Generation der Magister dieser Zeit. Obwohl sich der alte Lehrer im Jahre 1813 so erinnerte, dass er nur dreiundeinhalb Jahre lang Präzeptor und danach immer Schulmeister war, widersprechen dieser Aussage die Kontrakte von 1790 und 1801, als der Könnender Rat mit neuen Schulmeistern Verträge schliess. 50 Wahrscheinlich hätte sich Holtzapfel, wenn die Stadt einen Meister mit besseren Kentnissen fände, der auch die lateinische Sprache beherrschte, mit der Stelle des Präzeptors abfinden müssen. Im Jahre 1813 sprach der 18jährige Hilfslehrer Holtzapfels, Ignác Prisztó, auch lateinisch. Im folgenden Jahr wurde der 27jährige Antal Magasy der Körmender Schulmeister. Er hatte seine Karriere ebenso in Eisenburg begonnen, wie Holtzapfel, aber nicht als Wirt, sondern als Hilfslehrer. Neben dem Deutschen und Ungarischen sprach er auch Latein. 1831 war er noch immer der Körmender Schulmeister, sein Hilfslehrer, der 25jährige Ferenc Kopereczky beherrschte nicht nur die ungarische, deutsche, kroatische und lateinische, sondern auch die französische Sprache. 51 Die Meister der Dorfschulen arbeiteten selbstverständlich unter einfacheren Umständen. Die deutschen Dörfer (Moschendorf und Gaas - Németsároslak bzw. Kertes), und die kroatischen waren immer katholisch, die ungarischen Dörfer folgten dem Schicksal Körmends: Anfang des 17. Jahrhunderts waren hier kalvinistische Prediger tätig. Die Katholiker eroberten die Kirchen von Egyházasszecsőd, Egyházashollós um 1670, aber Ende des 17. Jahrhunderts waren der Prediger und die Schulmeister wieder kalvinistisch, die Kirchen wurden erst im 18. Jahrhundert endgültig katholisch. 52 Zwei ungarische Dörfer, Halogy und Nádasd lagen auf dem ehemaligen türkischen Gebiet. Im Jahre 1698 suchte den Abt Kazó Nádasd auf, und fand da weder Schule noch Schulmeister. „Nie' mais gab es hier eine Schule", schrieb er. Nicht einmal der 69jähriger, „kaum katholischer, al&ergläubiger" Lizentiat, Mihály Smodics war schreibkundig, er konnte nur lesen. 53 Die nächste kanonische Visitation aus dem Jahre 1758 fand in Nádasd schon konsolidierte Umstände und eine Schule mit gutem Schulmeister. Von 1763 bis 1779 war János Vida, der früherer Präzeptor in Könnend, der Nádasder Magister. Im Winter hatte er 15, im Sommer ,,ungefähr(!) zwei" Schüler, er brachte ihnen den Katechismus und die Elemente der lateinischen Sprache bei. 54 Von 1809 bis 1831 lehrte József Lakics in der Nádasder Schule, der früher 15 Jahre lang anderswo, aber immer als Magister tätig war. Er sprach ungarisch, deutsch, und „ein bisschen" lateinisch, und - was die Entwicklung besonders gut zeigt - er hatte auch einen Hilfslehrer. 55 1833 wurde ein herrschaftliches Jagdhaus in Schule umgebaut. 56 Auch eine evangelische Schule gab es schon 1840 in Nádasd - früher gingen die evangelischen Kinder in Könnend in die Schule -, und die Einwohner des Nachbardorfes Halogy, die früher immer die Nádasder Schule besuchten, begannen eine eigene Schule zu bauen. 57 In den anderen Dörfern, die niemals den Türken huldigten, änderte sich die Zahl der Schulen vom Anfang des 17. Jahrhunderts bis zum Toleranzpatent kaum, - eine Tatsache, die konsolidierten Umstände vermuten lässt. Es gab immer Schulen und fast immer auch Schulmeister in dem kroatischen Dorf Horvátnádalja, in dem deutschen Moschendorf, und aus den ungarischen Dörfern in Egyházashollós und Egyházasszecsőd, da selbst auch die Kirchen standen. Die Notare waren „meistens hergelaufene, danebengeratene Leute", sagte der Anwalt der Körmender Gutsherrschaft in einem Prozess. 59 Gilt diese summarische Behauptung auch für die Schulmeister, die oft auch Notare waren? 194