Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 16. (1982) (Szombathely, 1983)

J. Wielowiejski: Politische und siedlungswirtschaftliche Voraussetzungen der Verschiebung nach Osten des Hauptbernsteinweges im dritten Viertel des 1. JH. u. Z.

SAVARIA 16. KÖTET A VAS [MEGYEI MUZEUMOK ÉRTESÍTŐJE 1982 POLITISCHE UND SIEDLUNGSWIRTSCHAFTLICHE VORAUSSETZUNGEN DER VERSCHIEBUNG NACH OSTEN DES HAUPTBERNSTEINWEGES IM DRITTEN VIERTEL DES 1. JH. U.Z. J. W1ELOWIKJSKI Obwohl die wissenschaftliche Erforschung des Bernsteinweges schon über 100 Jahre alt ist, 1 (bleibt deren Geschichte und Bedeutung immer noch unklar. Die vor kurzer Zeit publizierte Monographie (über den Hauptbernsteinweg während der römischen Kaiserzeit 2 stellt abrisshaft die damit verbundene Prob­lematik dar, die weiterer eingehender Studien bedarf. In der älteren Literatur herrschte die Meinung, dass der Verlauf des Hauptbernsteinweges in der ersten Mitte des il. Jahrtausends u. Z. im Grunde genommen unverändert blieb. Diese Meinung ist ganz unrichtig, denn in der Wirklichkeit übten verschiedene politische und siedlungswirtschaftliche Fak­toren Druck auf die Änderung der Trasse aus. Diese Änderungen sind aber erst nach den entsprechenden Forschungen besonders über die Topographie und Chronologie der Objekte, die mit dem Beirnsteinhandel verbinden kann, greif­bar. Die Geschichte des transkontinentalen Bernsteinhandels, der sich zwischen der südlichen Ostseeküste und dem Adriatischen Meer entfaltete, (blieb in en­ger (Abhängigkeit von den Bewohnern Mitteleuropas, die in diesem Handel vermittelten. Im 6—4. Jh. und schon in kleineren Grade im 3. Jh. v.u.Z. er­füllten diese Funktion die illyrischen Veneter. 3 Später wurden die Kontakte zwischen Italien und den Ländern nördlich der Donau von den Kelten über­nommen. Die Wiederbelebung des Bernsteinhandels erfolgte im letzten Jh. v.u.Z., in der Zeit des mit Rom verbündeten Regnum Noricum. Die Kelten konnten den Femhandel über die Alpenpässe u>mso besser in der Hand halten, da sie nicht nur Gebiete zwischen der Donau und den Ge­bigszügen der Sudeten und Karpaten beherrschten, sondern auch nördlich die­ser Gebirge in Sdhlesien, an der 'oberen Weichsel und in Kujawy Enklaven besassen. Erst nach dem Zusammenbruch der Keltenherrschaft in Mitteleuropa um die Mitte (des letzten Jh. v.u.Z. im Gefolge der Germanenwanderung nach Süden und der römischen Eroberung der Gebiete südlich der oberen Donau wurde eine neue Situation geschaffen, die römische Kadfleute und ihre ger­manischen Vermittler die Initiative übernehmen Hess. In spätkeltischer Zeit war die via 'Norica von grösster Bedeutung Von Aquileia ausgehend führte sie über Santicum (Villach), Virunum (Zollfeld), Pyihrn-Pass, Ovilava i(Wels) nach Lentia r(Linz) und Lauriacum ^Enns-Lorch). Nördlich von der Donau fand diese Strasse Verlängerung entlang der Moldau 265

Next

/
Thumbnails
Contents