Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 16. (1982) (Szombathely, 1983)

T. Kolnik: Zur Stellung der Slowakei in Süd-Nord-Beziehungen (Von der ausgehenden Hallstattzeit bis zum Ende der römischen Kaiserzeit)

die iFibel айв iSlovenské Praivno zum beachtenswertestem keltischen Schmuck in der Slowakei wie auch in Mitteleuropa gehört. Einen Beleg über enge Kontakte des Ostalpenraumes mit dem Püchover Kulturbereich an der Wende der (Mittel- und Spätlatenezeit {ausklingende Stu­fe C, doch hauptsächlich die Stufe Di) bilden insbesondere imanehe Fibeltypen. Es sind Fibeln des Typs Mötschwil mit zahlreichen Parallelen in Jugoslawien Matjnaric-^Pandric 1070, Taf. IV: 7, 10, VI: 12, II: (1), die sog. Astragalfibeln mit fladhem iBügel und knotenartig gegliedertem Fuß, die als Derivat des Ornavasso-Typs betrachtet werden {Pieta l(982a, Talf. I: 3, IV: iliO), ferner ein­gliederige Drahtfibeln mit langer Spiralrolle {nadh !K. Pieta il,9a2a, Taf. IV, ein karpatisches Derivat des Ornavasso-Typs), aber auch der eigenständige Typ einer großen Fibel vom Mittellatèneschema, die mit Form und Größe i(mit Ausnahme der vierwindigen Spiralrolle 'mit äußerer Sehne) an klassische For­men des Ornavasso-Typs erinnert. In Liptavská Mara •— der bis [jetzt wichtigs­ten erforschter Fundstelle der Puchoiv-Kultur — ist der letztgenannte Fibeltyp durch iltl Exemplare vertreten, nach K. Pieta dürfte er im nordslowakischen Mi­lieu unter Einflusses aus norditalischem und illyrisehem Raum entstanden sein. Seine Datierung in der iPúehov-Kultur in die Stufe ILDi entspricht der Zeitstel­lung der südlichen Vorlagen {Majnaric— чРапйпс 11970, S. 44; Graue ill97l4, 6. 41 f ; Stöckli H975, iS. 40 f.). In der Stufe Di setzt K. iPieta auch das Vorikommen der ungebräuchlichen Gattung einer großen monströsen (Fibel voraus, die er als Typ Slovenské iPravno (bezeichnet {Pieta 198i2a, Taf. V). Es ist eine zweiteilige ge­gossene iFibel ivoim Mittelatènesahema mit niederem asymmetrischem gewölb­tem Bügel, der ebenso wie der Fuß dreifach lappenförmig gegliedert ist, wobei die Lappen den Eindruck quer gelegter Plättchen erwecken. Der Fuß ist an das zentrale Plättchen befestigt und am Ende mit einem Paar ffühlerartiger Gebildern versehen, die an die Stöpseigebilder auf Tassenhenkeln erinnern. K. iPieta meint, daß der Dekor dieser bizarren Fibeln (bisher vier Exemplare belegt: Slovenské Pravno, Trencianske Biskupice, Liptovská Mara, Stramberk) durch die Verzierung der lAstragalosfibeln inspiriert gewesen sein konnte. Pa­rallelen aus anderen Gebieten kennt er nicht und er erblickt in ihnen „ein typisches örtliches Erzeugnis, in welchem sich fremde Impulse mit lokalem Konservatismus schneiden". Zum Einstroim von Erzeugnissen aus dem südpannonischen und ostalpinen Raum, die in der Spätlatenezeit in die Púohov4Rultur eindrangen und hier einen stark retardierenden Bestandteil der materiellen Kultur des Bevölke­rungsverbandes illyrischen Ursprungs bildeten, gelhören nach K. Pieta die Ast­ragalosgürtel. Ihre Bruchstücke fanden sich in Liptovská Mara {Pieta 1082a, Taf. XI: !8 —llil). (Nach Beobachtungen J. Todorovic {19*64, S. 45—48) und E. Jerem (u(97;3, S. 717-4719; 1974, S. Й32 f., Abb. 4) tauchten sie hauptsächlich in Sriem und im angrenzenden Donaugebiet auf, das enge Kontakte mit dem illyrischen Bereich aufrechterhielt. Sie kamen auch in Velem Jvor {Miske 1907, Taf. XLV: 94—(317), ähnlich wie auch die dreifachen Gürtelketten mit flachen Zwischengliedern {Miske 11907, Taf. XLV: 61—,53) die in der Púchov-Kultur ebenfalls nachgewiesen sind ((Liptovská Mara, Trencianske Teplice, Zemianske Podhradie — Peta -1191812a, Taf. XI: 5— Û4ab). J. Werner {19719, S. 40, Abb. 1) urteilt, daß die keltischen Gürtelketten dieses Typs in Pannonién entstanden, von wo Impulse zu ihrer (Nachahmung bis in das dänische Sonder Skjoldborg gelangten. Die in Liptovská Mara entdeckten Reste einer Töpferwerkstatt mit Öfen zur Herstellung feiner unverzierter und bemalter Keramik und in gerin­254

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