Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 16. (1982) (Szombathely, 1983)

J. Bouzek: Antike Importe im Gebiet der neutigen Tschechoslowakei im 1. Jt. v. u. Z.

Kurz danach, in den jüngeren Urnenfelderzeit, markieren viele Einflüsse der nordostitalischen Typen im ostrnitteleuropäischen Bronzegut (wie die der Villanova —Rasiermesser, in den Bronzegefässen und in einigen Fibel-, Schmuck­und Waffentypen) die Wichtigkeit ider Beziehungen einerseits, un die Bedeu­tung eben des Bernsteinwegs andererseits (ivg. mehrere Beiträge zu dieser Ta­gung, besonders diejenigen von G. Vékony und C. Weber). Die Menge des nach Süden importierten Bernsteins wächst rapid seit dem 8. Jh., und die Serien der Berrateinstatuetten aus reichen etruskischen und lazialen Gräbern geben uns einen Einblick in den Ausmass und Bedeutung des damaligen Bernstein­handels. Griechenland steht inseinen Bernsteinfunden der archaischen Zeit weit hinter den Etruslkern, und nahm wohl an dem Bernsteinhandel mat den europäischen Barbaren nur 'einen geringen Anteil (die Neufunde betonen dies noch markanter, als in Bouzek 1966, 275f. notiert). Aus dem entlang der Bexnsteinstrasse verlaufenden Handel profitierten mehrere Teile Ostsmitteleuropas, und es ist kein Wunder, dass die Dekorsyntax der bemalten Keramik der Bylaner und Horákover Kultur ihre besten Parallel­en im adriarbischen Bereich hat (Siegfried-Weiss 1979), dass aus dieser Ge­gend importierte italische Bronzegefässe in Mitteleuropa stammen (Dehn 1971) und dass sich durch verschiedene Merkmale die Blüte des späthallstattzeit­lichen HofimiMeus mit reichem Importwarenbedarf schon vorher vorbereitet hatte. Der Kalendeberger Bereich (Sopron, Staitzendorf —Gemeinlebarn, Ber­nardsthal, Nővé Kosariská, vgl. Hchlerová 1969) profitierte an dem Bernstein­handel mehr als die entfernteren Nachbarn (vgl. Siegfried-Weiss 1980). Das Fragment eines .attischen niedrigen Slkyphos mit Palimette aus Kadan in Westböhmen (Bouzek —Koutecky 1975) datiert aus dem frühen 5. Jh.; es ist ider östlichste Vertreter 'einer Fundgruppe der athenischen Keramik, 'die über Ostfrankreich, die Schweiz und Süddeutschland zerstreut ist, und ein west­licher Lieferungsweg scheint für das in Kadan zerbrochenes Gefäss am wahr­scheinlichsten zu sein. Ähnlich war wohl die Lage bei den Bronzeschnabelkan­nen, den Schüsseln und bei einem verwandten Stamnos aus Mirkovice in Böhmen (FiMp 1956, 27lf. Abb. 771 Tai. 1—2, eine neue Übersicht Ghyitrácek, Arch. Rozhledy, im Druck). Obwohl man auf 'der Heuneburg eine Gussform einer Attasche gefunden 'hat ^Kiimmig —Vaoano 1973), sind die meisten — wenn nicht alle — böhmischen Funde etruskische Erzeugnisse, vorwiegend aus der Gegend von Vulci, wie es Bouloumié (1973) wieder gezeigt hat. Bei dem Stück aus Chlum bei Rokycany hat man auf eine lakole Nachahmung gedacht, doch, sofern ich während der Vorbereitung der etruskischen Ausstellung, die in einigen Mona­ten nach Bratislava in Prag stattfinden wird, die Stücke untersuchen konnte, spricht m.E. nichts wesentliches gegen einen etrusMschen Ursprung; die Un­terschiede sind in der Qualität und chronologische. Auch die Importe der Schna­belkamnen haben jedoch wahrscheinlich einen westaipiraen Weg benutzt, wie es die allgemeine Verbreitung der Schnalbelkannen zu zeigen scheint (vgl. Ja­cobsthal —Langsdorf 1929), und die Beziehungen der noch nicht publizierten be­malten Keramik aus Westböhmen zeigen am ehesten in die Richtung NW Italiens. Einige mögliche Ausnahmen stellen die ohne Fundortangalben in unga­rischen Museen sich befindenden Kannen (vgl. Filip 1956, 260 Szilágyi 1968 mit Bibl.) und ein Henkel in Mus. Piestany, den neulich T. Kolmik (1982) publiziert hat, doch die Echtheit des letztgenannten Stückes 'erscheint mir .als zweifelhaft ; höchstens dürfte es sich um eine im venetisch-ostalpinen Bereich entstande­ne

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