Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)
Művészettörténet - Mihály Mária: Beszámoló a Velemi Textilművészeti Alkotóműhely munkájáról (1975–1977)
ÜBER DIE TÄTIGKEIT DER TEXTILKÜNSTLER-KOLONIE IN VELEM (1975—1977) MÁRIA MIHÁLY Die weltweite und auch bei uns auftretende Künstlerkolonie-Bewegung verfügt über unermessliche Aussichten in den Zeitfragen der Kunst und hinsichtlich der Zusammenhänge von Kunst und Gesellschaft. Darüber hinausgehend, dass die isolierten Schaffenden zu einer schaffenden Gemeinschaft werden können, ist auch die volksbildnerische Rolle der Kolonien nicht zu unterschätzen. In unserem Artikel beschäftigen wir uns kurz mit der Arbeit einer Kolonie, deren Zustandekommen auf der Grundlage der künstlerischen und organisatorischen Entwicklung der Textilkunst notwendigerweise erfolgte. Und in diesem Fall können wir auch die glückliche Begegnung der in die Höhe steigenden Textilkunst- und der ebenso fortschreitenden Symposion-Bewegung beobachten. Die Leitung der Kolonie wird vom ausstellenden, sammelnden und dokumentierenden Forum der modernen ungarischen Textilkunst, vom Savaria Museum versehen. Velem ist ein Erholungsort mit subalpinem Klima, 20 km von Szombathely entfernt. Seine Naturschönheit ist unübertrefflich. Die Kolonie, die sechs Wochen in jedem Jahr, im Oktober und November funktioniert, wird im Fortbildungsheim des Komitats untergebracht. Sie empfängt jedes Jahr 10 Künstler, die ein Stipendium, vollständige Verpflegung und Geld für das Ankaufen von Materialien erhalten. Dafür schenken sie ein ausgeführtes Werk dem Savaria Museum. Es ist ein typischer Zug in der Tätigkeit der Künstlerkolonie, dass die Teilnahme durch eine im Ausschreiben und in den Statuten angegebene Preisaufgabe erreicht werden kann. Das Preisausschreiben und die Statute wurden vom Savaria Museum in Gemeinschaft mit der Textilabteilung der Verbands für Bildende und Angewandte Kunst von Ungarn zusammengestellt ; ebenso gemeinsam werden auch die eingelaufenen Preisarbeiten ausgewertet. Im Jahre 1977 haben wir das Programm der Kolonie zusammengezogen. Die Statute wurden auch in dem Sinne verändert, dass die Kosten der in der Kolonie tätigen Entwerfer für industrielle Textilkunst vom Ministerium für Leichtindustrie bestritten werden. Die Arbeit der Kolonie wird vom Museum dokumentiert (Fotos, Texte, Tonbandaufnahmen usw.), auf deren Grundlage es jedes zweite Jahr einen analysierenden bzw. dokumentierenden Katalog veröffentlicht. Zu allen drei Gelegenheiten wurden in der letzten Woche der Tätigkeit der Künstlerkolonie sog. „offene Tage" gehalten, als die Schaffenden mit den eingeladenen Fachleuten, Mitschaffenden und den Vertretern der Institute vor den ausgestellten Werken ungebundene Gespräche führen können. Das Berufsinteresse wird sichtbar immer stärker. Dann nennt der Artikel die Teilnehmer der drei Jahrgänge und beschreibt kurz ihre Tätigkeit. Aus dem durchaus starken Feld ist die Arbeit von Anikó Bajkó, Lujza Gecser, Judit Droppa, Ilona Lovas und Zsuzsa Szenes hervorzuheben. 316