Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)

Régészet - Tóth István: Az Iseum szobrászati díszítéséhez

nen Bischöfe, Kleriker und Laien hat sich noch Ende des 3. Jahrhunderts unter verhältnismäßig ruhigen Zeiten abgespielt. Unsere auf die pannonische Geschichte des Quirinus beziehenden Kenntnisse wurden fast vor vier Jahrzehnten von T. Nagy in seiner Arbeit von auch heute noch ausschlaggebender Wichtigkeit zusammengefaßt. Da die neueren Forschungen in den Beziehungen der Lebensge­schichte des Heiligen andere Ergebnisse nicht brachten, schöpften wir unsere Beschreibung aus seiner Arbeit. Auf die topographischen Beziehungen der Passionsgeschichte kommen wir noch zurück, da diese sich durch die neueren Grabungen in Savaria geändert bzw. erweitert haben. Die Passionsgeschichte des Quirinus erzählt der unbekannte Verfasser unter dem Titel Pas­sio-Quirini folgendermaßen: Bei der Verkündung des Ediktes über die Verfolgung des Klerus flieht Quirinus aus Siscia, doch wird er von den zu seiner Festnahme entsandten Soldaten gefan­gen und vor den praeses Maximus geführt. Der greise Bischof von Siscia bleibt trotz jeder Zure­de und Bedrohung seitens des Statthalters beharrlich bei seinem Glauben. Maximus kerkert ihn hierauf ein, läßt ihn dann nach drei Tagen nach Savaria zum Statthalter der Provinz Pannónia Prima bringen. Die Standhaftigkeit des Bischofs kann aber auch vom Statthalter Amantius nicht gebrochen werden und Quirinus wird zum Märtyrertod verurteilt. Dem Bischof bindet man ei­nen Mühlstein um den Hals und er wird in den Bach geworfen, wo er ertrinkt. Außer der Passió berichten noch drei andere, chronologisch einander nahestehende Quellen über den Bekennertod des Quirinus: 1. das Chronicon von Hieronymus, 2. Prudentius, 3. das Martyrologium Hieronymianum. In chronologischer Hinsicht gehört die Priorität dem Bericht des Hieronymus, der um 380 sein Chronicon zusammengestellt hat. Bei Hieronymus können wir damit rechnen, daß er noch in seiner Geburtsstadt mit der Geschichte des Quirinus bekannt wur­de. Nach dem Chronicon folgt die Passió, die in ihrer jetzigen Form zwischen 380—395, viel­leicht gerade in Savaria abgeschrieben worden ist. Dem Verfasser der Passió war die Quirinus­Passio des Chronicon bekannt, deren Angaben er dann in seinem letzten Kapitel auch verwende­te. Die dritte Quelle stammt von Prudentius, der dem heutigen Stand der Forschung nach wäh­rend seines Aufenthaltes in Rom zwischen 401—404 seine Lobgedichte über die ihn am meisten beeindrückenden Märtyrergestalten geschrieben hat. Prudentius hat alle seine Informationen über Quirinus aus der oben angeführten Arbeit des Hieronymus geschöpft. Die chronologisch letzte Quelle ist das Martyrologium Hieronymianum, das seine diesbezüglichen Angaben aus ei­ner der pannonischen Kirchen, höchstwahrscheinlich aus dem Diptychon von Sirmium genom­men hat. Der Passió nach ist es zur letzten Vernehmung des Quirinus im Theater (in theatro) zu Sava­ria gekommen. Das Thetaer lag nördlich des heutigen Kalvarienhügels, wo die Form der Erd­oberfläche auch heute noch den Halbkreis des Thetarers verrät. Die Steine des römischen Thea­ters waren übrigens auch noch im vorigen Jahrhundert sichtbar. — Nach dem Urteil wurde der Bischof von hier aus zum Bach Siberis geführt, wo man ihn von einer Brücke (de ponte) ins Was­ser geworfen hat. Dem Theater fließt das Flüßchen Perint am nächsten, das 9 m breit ist und bei Überschwemmungen sogar die 2 m-Tiefe übertrifft. Letzten Endes verfügen wir also über drei, voneinander unabhängige Quellen zur Geschich­te des Quirinus. Von diesen ist die Passió die aufschlußreichste. Ihr Wert hängt natürlicherweise davon ab, in welchem Maße sie sich auf glaubenswürdige Quellen stützt. Trotz dessen, daß in dem zur Zeit vorliegenden Text der Passió die narrativen und aktenartigen Teile sich stark ver­flechten, kann dennoch soviel festgestellt werden, daß vom Zusammensteller am Ende des 4. Jahrhunderts eine aktenartige Quelle benutzt worden ist, die den Quirinus-Prozeß möglichst ge­treu zurückgegeben hat. Der Beschreiber hat hierzu narrative Teile verschiedenen Charakters beigefügt, außerdem auch die Akte seinen erbaulichen literarischen Gesichtspunkten entspre­chend, umgearbeitet. Außer Hieronymus beachtete der Verfasser auch die vorher erschienene, sich auf die Märtyrergeschichten Pannoniens beziehende Literatur. Den ausgeprägt orthodoxen, die Gottheit Christi kräftig betonenden Verfasser müssen wir 124

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