Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 9-10. (1975-1976) (Szombathely, 1980)

Régészet - Tóth István: Az Iseum szobrászati díszítéséhez

mutlich aus Nordafrika, auf den Ursprung verweist die charakteristische lilabraune Tonfarbe. Die ihr ähnlichen Stücke sind aus dem 4.—5. Jahrhundert bekannt. Die Beschreibung und Bekanntgabe des Denkmalmaterials von frühchristlicher Beziehung im Savaria-Museum liegt uns in der früheren Fachliteratur bereits vor. Hier stellen wir den er­sten Versuch an, um das ganze Material dieser Fundgegend mit den bisher unveröffentlichten Gegenständen gemeinsam auszulegen. Zuerst geben wir die vom Gebiet der einstigen Stadt Savaria stammenden, jedoch innerhalb dieses Fundortes an eine genaue Fundstätte nicht knüpfbaren Streufunde bekannt. Menas ampula. (Abb. 5—6) Das gräuliche, aus gebranntem Ton erzeugte, flachbauchige, zweihenklige Gefäßchen ist rund, seine Mündung bzw. sein Hals zylindrisch. An den beiden Sei­ten ist das gleiche, verschwommene Reliefbild mit schlechter Kontur zu sehen : in Perlen- bzw. Palmenzweigumrahmung der Heilige mit gestreckten Armen, in oranter Stellung, neben seinem Kopf beiderseits aus je 5 Punkten gebildete Rosetten, an beiden Seiten der Gestalt bei den Füs­sen je ein rastendes Kamel. Höhe: 10 cm, Bauchdurchm: 7 cm, Fundort: Szombathely, nähere Angaben sind uns nicht bekannt. Aufbewahrungsort: Szombathely, Inv. —Nr.: 54.775.365. Der Legende nach wurde der Hl. Menas nach seinem Bekennertod in wunderbarer Weise vom Ort seines Todes aus Syrien von einem Kamel auf seinen Bestattungsort bei Alexandrien überführt. Dem neben seinem grabe entspringenden Quellwasser mutete man eine wunderwirkende Kraft zu. Die kleinen Ampullen wurden in die Quelle getaucht und von den Pilgern in ihre fern liegen­den Heimaten, so auch nach Pannonién mitgenommen. Die feineren Pilgerampullen wurden aus Blei angefertigt. Die Darstellungen dieser sind auch klarer ausnehmbar. In den europäischen Provinzen des Römerreiches kommen Menas-Ampullen ziemlich selten vor. Es sind uns aus Tri­er, Köln, Aquileia und Szombathely Exemplare bekannt. Die in Maastricht aufbewahrten Stük­ke sind syrischen Ursprunges. Solche Ampullen kommen zumeist im christlichen Milieu des 5.—6. Jahrhunderts vor. Loculus-Platte mit dem Guten Hirten. (Abb. 13—14) Auf dem Marmorplattenfragment von guter Qualität und rosafarbener Tönung sind Reste eines Mantels und eines linken Beines eingraviert. Unter der figürlichen Darstellung sind die Buchstaben ... NVSVLP ... zu lesen. Die fast viereckige Marmorplatte ist 18x19 cm groß und 35—37 mm dick. Der ur­sprüngliche Saum ist nirgends erhalten geblieben. Am rechten Rand und an der Rückseite der Marmorplatte verweisen Mörtelspuren auf die einstige Anwendungs- bzw. Befestigungsweise. Zur Lösung der in den Marmor gemießelten Buchstaben bieten sich mehrere Möglichkeiten, von diesen ist die wahrscheinlichste ... vixit an]n(os) V Sulp[icius-a, icianus-a]. Das Namenfragment bezieht sich wahrscheinlich auf den Hingeschiedenen, da der Errichter des Grabsteines auf den frühchristlichen Loculus-Platten seine Person seltener verewigt hat, als die Donatoren der frühe­ren Grabsteine. In die glattpolierte Marmorplatte sind die Züge nicht recht-, sondern stumpf­winkelig eingemeißelt und die so ausgebildeten Konturen geben der Figur eine gewisse Plastizi­tät. — Mit ähnlichen Platten hat man die christlichen Bestattungsplätze in den Katakomben zu Rom bezeichnet. Zahlreiche solche Stücke sind uns aus Aquileia bekannt, jedoch kommen sie auch im Rheinland vor. Die Schemas der Darstellungen sind wohlbekannt. Die verstorbene Per­son wird in Orantenstellung, mit ausgebreiteten Armen dargestellt, jedoch kommen an dieser Denkmalgruppe auch Ritzungen von symbolischer Bedeutung oft vor. Auf dem geritzten Mar­morfragment aus Savaria ist laut der überzeugenden Ergänzung von E. Tóth die Gestalt des Gu­ten Hirten zu sehen. Auch die erhalten gebliebenen Teile des Gewandes scheinen dies zu unter­stützen. Sowohl in Pannonién, wie auch in den unmittelbar benachbarten Provinzen ist die Dar­stellung, aber auch die Form und Technik, mit der unser Fragment hergestellt worden ist, unbe­kannt. Der um seinen Hals ein Lamm tragende Hirt ist nicht unbedingt eine Darstellungsweise christlichen Inhaltes. Eine auf Reliefs vorkommende ähnliche Thematik kann auch von bukoli­schem Charakter sein. In Kenntnis der zahlreichen frühchristlichen Gemeinschaft von Savaria besteht jedoch dafür, daß das Stück christlichen Inhaltes ist, eine große Möglichkeit. Die Platte 116

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