Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 7-8. (1973-1974) (Szombathely, 1979)

Régészet - Pálóczi–Horváth András: A magyarszecsődi román kori templom régészeti kutatása

DIE ARCHÄOLOGISCHE UNTERSUCHUNG DER ROMANISCHEN KIRCHE VON MAGYARSZECSÖD ANDRÁS PÁLÓCZI-HORVÁTH Magyarszecsőd liegt (Komitat Vas, Kreis Könnend) am rechten Ufer des Flusses Rába, an der Hauptstrasse Budapest —Graz. Die aus der romanischen Zeit stammende Pfarrkirche der römisch-katholischen Gemeinde hat ihren mittelalterlichen Stand während der Jahrhunderte grossenteils bewahrt. Dessenungeachtet schenkte die Kunstgeschichtsforschung bisher wenig In­teresse der Kirche. Obwohl sie seit Ende des 19. Jahrhunderts ein registriertes Baudenkmal ist, hat sich erst 1959 D. Dercsényi mit ihr eingehend beschäftigt, in die Reihe der gleichzeitigen Denkmäler von Westungarn eingliedernd. Der vom Landesdenkmalschutzamt geplanten Wiederherstellung gingen 1969 die Untersu­chung der Mauern, 1970 die archäologische Ausgrabung voraus. Im Laufe der von Architektin E. C. Harrach geleiteten Maueruntersuchung kamen das romanische Südportal, zwei romani­sche Nischen in den Chorecken des Schiffes, es wurden die zugemauerten Schartenfenster des Chors freigelegt, es wurde erwiesen, dass die typischen Arkadenlisenen der Fassaden und die Bo­genreihengesimse des Ostgiebels aus dem Mittelalter stammen. Im Inneren des Gebäudes wur­den die Wände erst nach den Ausgrabungen eingehender Untersucht; damals wurde die Wandmalerei aus dem 17. Jahrhundert freigelegt mit Texten religiösen inhalts (Die Restauration der Wandgemälde haben L. Mórocz und /. Bécsi ausgeführt). Während der Ausgrabungen haben wir die Westgalerie gefungen, die von zwei Steinpfeilern getragen wurde. Die auf einem kräftigen Stylobat gebauten Basen der Pfeiler sind erhalten ge­blieben. Die an den Seitenwänden freigelegten breiten Ziegellisenen haben ehemals die Ziegel­wölbung gehalten. Die Pfeiler waren nach dem Einsturz und Wegtragen der mittelalterlichen Galerie im 17—18. Jahrhundert beim Bau der neuen Holzarkaden verwendet worden; sie ver­schwanden erst mit der Bautätigkeit am Ende des 19. Jahrhunderts. Das Profil der steinernen Pfeilerbasen ist in die Mitte des 13. Jahrhunderts zu datieren. Die Westfassade ist in der ungari­schen spätromanischen Baukunst weitverbreitet, wahrscheinlich unter dem Einfluss der grossen Klosterkirchen der Sippen. Ein typisches Element des Gebäudes ist die Ziegelbasis innen und aussen, die ebenso mit ei­ner Erdschicht bedeckt war. Die Grundmauern wurden in ihrer Breite den Basen entsprechend erbaut. In den Chorecken des Schiffes der Kirche, vor den Seitennischen haben wir die Grundbau­ten je eines Seitenaltars gefunden. Obwohl die mittelalterlichen Altäre inzwischen verloren ge­gangen waren, wurden die Grundmauern auch später benützt. Nach dem Zumauern der Nischen kamen die Barock-Seitenaltäre hierher. An der Südseite des Schiffes haben wir einen quadratischen Grund gefunden ; er könnte die Säule der Seitengalerie im 17. Jahrhundert getragen haben, als das Gebäude vorübergehend in den Händen der Reformierten war. In den historischen Zeiten hatte die Kirche einen Erdboden, der durch die wiederholten Be­stattungen ständig in Bewegung war; deshalb waren die Schichten schwer zu bestimmen. Das Niveau der romanischen Periode, des 13. Jahrhunderts, können wir aufgrund des Anfangs der hinaufragenden Wände, des Unteren der Pfeilerbasen und der untersten Bauschicht bei 0,66 m bestimmen. Die darüber, bei 0,53 m liegende Schicht kann mit einer spätmittelalterlichen Reno­vierung und selbstverständlich mit einer Erneuerung des Erdbodens zusammenhängen. Zur Zeit der Arbeiten im 17. Jahrhundert lag der Boden bei 0,37 m. Das Bodenniveau des auf 1747 datier­baren Barock-Umbaus lag bei 0,33 m. Als Ausgangsniveau diente bei unseren Messungen der kombinierte Ziegel-Stein-Boden aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. 177

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