Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 5-6. (1971-1972) (Szombathely, 1975)

Der Mangrovestrauch als Lebensform hat sich in Südost-Asien entwickelt wo auch derzeit die meisten Arten dieser Lebensform verbreitet sind. Von dort wanderten einzelne Arten in stetig abnehmender Zahl nach Afrika und nach den Tropen von Amerika. Die einzige Palme der Mangrove ist die JVipa (derzeit Nipa fruticans im Tertiär hauptsächlich N. burtini) die gegenwärtig in Süd-Asien und auf dem malaiischen Inselgebiet verbreitet ist. In Europa und so auch in Ungarn gibt es in eozänen Schichten zahlreiche JVipa-Früchete. So können wir feststellen, dass unsere Mangrove von einem malaiischen Typus war. JVipa-Früchte sind in Ungarn nur aus dem Eozän bekannt u. zw. in der Umgebung von Buda und in Transdanubien. Die Mangrove als Vegetations­typus war aber auch noch im unteren Oligozän entwickelt, aber wahrscheinlich ohne JVipa. Auf eine Mangrove deutet die fossile Form von Rhizophora mangle aus dem unteren Oligozän von Kiseged, ferner Acrostichum aureum, ein heute zirkumäquatotiäler Mangrovefarn der aus Kiseged und aus der Umgebung von Óbuda bekannt geworden ist. Damit sind eigentlich unsere einwandfreie Kennt­nisse über die Mangrove im ungarischen Tertiär erschöpft. Wir nehmen also an, dasts in Ungarn die Mangrove im Eozän mit JVipa und im unteren Oligozän ohne JVipa entwickelt war. Da unsere sicher mittel-oli­gozäne Schichten an Pflanzenresten überaus arm sind und das Fehlen der Spu­ren einer Mangrove nicht so aufgefasst werden kann, dass in diesem Zeitalter die Mangrove überhaupt nicht entwickelt war, können wir über die Mangrove aus dem mittleren Oligozän nichts behaputen. Aus der überaus reichen und ziemlich gut erfoschten ober-oligozänen Flora der Windischen Ziegelei bei Eger kennen wir keine Reste von Mangrovepflanzen, so können wir annehmen dass damals bei uns schon keine Mangrove entwickelt war, obwohl die Tem­peratur des oberen Oligozäns, wenigstens zeitweise, die Temperatur des unteren Oligozäns übertraf. Auf die Ufergesellschaften des Süsswassers übergehend befassen wir uns zuerst mit denen des fliessenden Wassers. Unsere Eozänfloren sind in dieser Hinsicht noch zu wenig erforscht, dass wir darüber etwas näheres aussagen könnten. Im unteren Oligozän war ein immergrüner Galeriewald tropischen Antlitzes entwickelt. Die Anzeichen dafür sind auf Grund der gründlichen Un­tersuchung der Flora von Kiseged die folgenden. Die überwiegende Mehrzahl der Reste dieser Flora stammt von einem mesophilen und einem xerophilen Wald die überaus nicht tropisch waren sondern nur subtropische Merkmale aufweisen. Dabei gesellen zu diesen in einer gewissen Zahl auch Reste tropischer Holzgewächse, darunter von Hochbäumen, besonders aber von Lianen, die alle eine höhere feuchtigkeit beanspruchen als die Elemente des xero- und meso­philen Waldes. Die Reste einzelner Lianen (z. B. Tetrastigmophyllum) sind in einer ziemlich hohen Anzahl vorhanden, doch bleiben sie an Häufigkeit weit hinter den Resten des xero-mesophilen Waldes zurück. Die Reste der kisegeder Flora liegen in einem Meeressediment, zusammen mit Resten von Meeresfischen, also nicht in einem Sediment das in Flüssen abgelagert wurde, also nicht unmit­telbar in der nähe der Galeriewälder. Dabei sind die Reste der ripikolen Arten der gemässigten Zone, obwohl vorhanden, doch in einer überaus geringen An­zahl vorhanden. Sommergrüne Auenwälder waren also höchstens in Spuren vorhanden, von Populus und Juglandaceen gebildet. Der heutigen Lage gemäss unterscheidet sich die Zusammensetzung des Galeriewaldes und der tropischen Regenwälder nicht allzu stark, das ziemlich natürlich ist, da die Umweltverhältnisse in beiden Waldvegetationstypen ziem­13

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