Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 5-6. (1971-1972) (Szombathely, 1975)

Természettudomány - Erdődy Ferenc: Adalékok a vépi kastély és park történetéhez

BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DES SCHLOSSES UND DES PARKS VON VÉP FRANZ ERDÖDY In der Nähe der westlichen Landesgrenze Ungarns, etwa auf 6 km östlich der Stadt Szombathely (Steinamanger) liegt in 196 m. Seehöhe, die Ortschaft Vép. Der Weg zieht sich ziemlich gerade dorthin in der flachen Landschaft, von fruchtbaren Äckern und Wiesen gesäumt und von einzelnen Wasserläufen durchzogen: Das freudliche Bild wird in der Ferne von den Bergen und öst­lichen Ausläufern der Voralpen ergänzt und eingaramt. Im Zusammenfluss zweier solcher Wasserläufe und in deren sanften Talsenke liegt der Park und in dessen Mitte das Schloss. Die ersten urkundlichen Daten gehen auf das Jahr 1280 zurück, als es königlicher Besitz war und Landislaus III. es als Donation dem Comes Rubi­nius ga/b. Unter König Sigismund ging 1387 die Herrschaft an die Brüder Johann und Berthold von Ellerbach über, bis sie im Jahre 1495 in den Besitz des Kardinals, Fürstprimias und Kanzlers von Ungarn, Thomas Bakocz ab Erdőd gelang. Vom ihm es sein Neffe Peter Erdődy in dessen Familie es dann, mit zwei Unterbrechungen, bis zur Verstaatlichung im Jahre 1945 verblieb. Das Schloss bestand ursprünglich aus zwei Wehrtürmen, wurde dann 1615 vom Banus Graf Thomas Erdődy is ein Viereck ausgebaut und 1726 barocki­siert. Graf Alexander Erdődy (1802—1881) erbte es in frühen Jahren. Nach einigen Jahren Staatsdienst in der Königl. Ung. Hofkanzlei in Wien, einigen langen Reisen und Vorstudien im Ausland, besonders is England, kehrte er heim, heiratete Gräfin Leopoldine Batthyány und widmete sich der Kunst und Wissenschaft. Sein Wirken und Schaffen fiel in die Zeit der Romantik und dies spiegelt sich im Umbau des Slosses, wo sich die Einwirkung des englischen „Tudor" Stils zeigte. Auch den Garten vergrösserte er und wandelte ihn in einen Landschaftsgarten, resp. Park um, mit einem Areal von 42 ha. Interessant ist, dass er mittelst einer niedrigen durchbrochenen, architektonischen Gartenmauer, die das Schloss im Halbkreis umgab, eine Gliederung schuf zwischen den inneren Hausgarten, mit „Pleasure Ground", Parterre und Blumenbeeten und dem äusseren Park. Neben der Gartengestal­tung hatte er auch grosses Interesse für die -Dendrologie u. Botanik und pflanzte besonders in den Jahren 1840—50 eine reichhaltige Kollektion an Exo­ten aus. Sein Interesse galt den Eichen, den schönblühenden Laubgehölzen und den verschiedenen Nadelhölzern. Dazwischen verwendte er reichlich Buxus sempervirens in der arborescens Varietät, der sich hier wohl fühlte und sich üppig entwickelte. Nach dem Tode des Gründers wurde der Park pietätsvoll weiterbetreut. Leider waren viele Seltenheiten zu dicht gepflanzt, die allmächlich den landschaftlichen Charakter ungünstig beeinflussten. Im Jahre 1912 berief dann der Neffe des Gründers den Generalsecretär der Dend­rologischen Gesellschaft in Wien Camillo Schneider und unter seiner Leitung wurden viele Änderungen durchgeführt; teils an Auslichtungen, teils an An­pflanzugen, zum Wohle der ganzen Anlage. Nach der Verstaatlichung im Jahre 1945 deuerte es lange bis eine neue Ordnung eintrat und Schloss und Park den nötigen Schutz und Betreuung 112

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