Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 4. (1966-1970) (Szombathely, 1973)
Dömötör Sándor: Lakodalmi kalácsok Vas megyében II.
führt, is nicht vom Unsprung des Brauches die Rode; wir toben düe geschichtliche Sdhidbt der Evolution des Braudhos fes'tgeßiteilk, ihre Gesichidhlllidhkeit fesitigdlegt. Dàe ursprüngllidhen, naturgegebenen Grundlagen dos Ritus verisdhifoiorin siidh oft so sehr, — ohziwar dienen Naturgramdlage der Mensch selbst ist, — daists deren Anfassen aussdhlliesslidh .durch ganz speziellle Verfahren möglich ist, oder mangels idie Zusammenhänge dokumentierenden Bewoisimatertiails, wogen der Unfeststellbarlkeit der Weahscllbeziclhungen gar aushlleiiben .soll. Die Bräuche werden durdh die Kraft der inneren, pisydhisidhen Evolution erihalkien ; bloisis ihre äusisiere Ersdheinung gesitlailitet sich nämllich den vodllkoimmensten Fonmon der Geschichte gemäss, sie hia't keinen „Ursprung", keinen Auisgangsipunlkt. Die Richtung der bnltagrierung ist immer der konikrete ^Ylonsdh und nicht dessen AJbsitiiialklioin. Die vermittelnde Rolle der Werkzeuge und Instrumente ist eben bei der Tätigkeit des Essens und Trinkens auch heute noch unvermittelt feststellbar. Die in den Riten enthaltenen, vorher vernunflgemässcn wirtschaftlichen Tätigkeiten wurden mit dem Gange der Zeit überflüssig. Brot und Wasser sind wichtige Grundstoffe zum Frunktionieren und Erhalten des menschlichen Körpers, obwohl diese heutzutage auf eine ganz andere Weise verschafft werden wie vor Jahrhunderten und Jahrtausenden. Die verschiedenen Feststellungen und Vorstellungen des Hungers und des Durstes sichern und fixieren an der Grenze der menschlichen Leistungsfähigkeit und -möglichkeit jenes Wahrnehmungsniveau, wo das Denken sublogische Formen aufnimmt. Auf dieser Ebene will das Denken gar nicht durch das komplizierte und kausalgebundene Verfahren der Logik, sondern durch die komplexe Methode des bildartigen Denkens den Gang der Befriedigung auch für den heutigen Menschen beschleunigen. Auf diesem sublogischen Niveau repräsentieren sowohl die Worte wie auch die Gesten Vorlcllungsaggregate, keine eigentlichen Begriffe. Sie enthalten aber auch diejenigen Begriffe, die im Bewusslsein getrennt, differenziert, „rein" nur dann auftreten, falls das optimale Zusammenwirken dies das Existieren des menschlichen Körpers sichernden Momente ermöglicht. a) Der mit Kuchen bestellte Tisch und das gemeinsame Essen. — Ein zeremonieller Moment der Hochzeit war im Komitat Vas, wie auch auf der ganzen W r elt, das gemeinsam Essen des Brautpaares und der Angehörigen. Diese Geste wunde, infolge der Verselbständigung der Einzelmomentc, stark differenziert. Die spielerischen Elemente aber haben, infolge der Hervorhebung der einzelnen Eigenschaften des Kuchens, der Vermengimg der Umstände des Aufzeigens, der Arten des Verleilens, bei den verschiedenen Anlässen, immer neue Formen auf, die für den wirtschaftlichen und kulturellen Stand der Gesellschaft charakteristisch sind. b) Das Herumwerfen, „Streuen" und Verteilen des Kuchens. — Der Kuchen wird für diejenigen verteilt, die in den festlichen Handlungen der Hochzeit tätig mitwirken (Priester, Kaintor, Glöckner, Brautführer, HiliMeisitenide, Verwandte), teils unter die Schaubegierigen gestreut. Das „Streuen" des Kuchens ist die Nachahmung der Produktionstätigkeit des Säens, das das junge Paar und ihre Gemeinschaft, mit der Vorstellung mehrerer anderer Wirtschaftstätigkeiten verbunden, am Beginn des neuen Lebens muntern will, — mit der Idee des Überflusses. c) Die Opferung und Aufzeigung von Getränken (áldomás). — Unter den Stoffen, die das Existieren des menschlichen Körpers sichern, spielt auch das Getränk eine hervorragende Rolle. Dessen Deckung gehört zu den grundlegenden Momenten des 134