Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 3. (Szombathely, 1965)
Jahresbericht über die Arbeiten in den Museen des Komitates Vas im Jahre 1964 - Savaria Museum, Szombathely - Ethnographische Abteilung
sitten der Wildfangjagd in Kőszeg-Hegyalja. Über die Heilpflanzensammeltätigkeit dieses Gebietes, sowie über die bekannten und angewandten Volksheilmethoden berichteten wir in unserem Anzeiger vom Jahre 1964. Wir setzten unsere Forschungen auch über die Siedlungen des Zwischenhoftyps fort, also die zu beiden Seiten der Strasse liegenden Höfe, die geteilt sind, die sogenanten Scheunengarten-Siedlungen. Wir untersuchten jene Dörfer, in denen auf der einen Seite der Strasse die Häuser, auf der anderen Seite, auf den gegenüberliegenden Grundstücken die Scheunen sind, und dadurch eine aus Wohn- und Wirtschaftshof bestehender Doppelhof gebildet wurde. Dadurch entstand diese geteilte Siedlungsform auf beiden Seiten der Strasse. Die Untersuchung der Scheunen-, Keller-, Pressen- und Brunnentypen geschah wie auch in früheren Jahren gleichzeitig mit den Erhebungen der Volksdenkmäler. Die Scheunen, Wohnhäuser und Heizeinrichtungen des in der Nähe der österreichischen Grenze liegenden, grösstenteils deutschsprachigen Dorfes Pornóapáti und des grösstenteils von Kroaten bewohnten Horvátlövő untersuchten wir noch eingehender als es die Erhebungen der Volksdenkmäler begründet hätte. Während in Horvátlövő, ähnlich wie in dem benachbarten Vaskeresztes, vorallem die gut proportionierten, dreiteiligen, häufig mit Jahreszahl versehenen Scheunen und schön dekorierten Scheunentore, bzw. Torrahmenbalken auffallen, hebt sich Pornóapáti durch die vom Ende der 1700er Jahre stammenden Wohnhäuser mit Eggenmauern und Holzschornsteinen und den besonderen Heizeinrichtungen hervor. Heute sind nur mehr in zwei Häusern von Pornóapáti und in einem von Horvátlövő die ursprünglichen Heizeinrichtungen vorzufinden. Alle anderen sind umgebaut worden. In diesen Häusern findet man — im Gegensatz zu den Wohnhäusern der westungarischen Dörfer — Zimmerkamine von Oblongform und in den Küchen offene Herde und Ofenbänke. Diese Anordnung der Heizeinrichtungen bestimmt gewissermassen auch die Gliederung des Hauses. Wir begannen mit der Bearbeitung der Heizeinrichtungen dieser Häuser. In manchen Dörfern sammelten wir Daten für die weiterlebende Form der Zahlenkerbung, sowie über unsere heutigen einfachen Zählmethoden. Über diese berichteten wir mit den gekerbten Stäben der ethnografischen Sammlung des Savaria Museums zusammen in unserem Anzeiger des Jahres 1964. Ausser den bereits erwähnten wurden weitere Daten gesammelt, undzwar bezüglich Ackerbau, Handwerke, Ernährung — vorallem über die Butterherstellung — sowie über Aberglauben und Volkssitten. Wie aus der Aufzählen ersichtlich, war unser Interessenkreis bzw. unsere Forscherund Sammeltätigkeit ziemlich vielseitig. In Provinzmuseen können sich nämlich die Experten — im Gegensatz zum Landesmuseum für Ethnografie — nicht auf ein einziges ethnografisches Gebiet spezialisieren. Diese Tatsache hat neben gewissen Vorteilen auch Nachteile, da die Provinzforscher durch diese vielseitige Tätigkeit ihre Schaffenskraft zersplittern. Im Jahre 1964 betrug die Zahl der Objekt-und Themensammlungstage 62, davon 16 Tage für Erhebungen von Volksdenkmälern, 10 Tage für Vermehrung der Objektsammlung. Die Zahl der gesammelten Objekte betrug 752 und zwar in folgender Themenaufteilung : Ackerbau Viehhaltung Sammelwirtschaft Jagd Fischerei Ernährung Bau 53 Stk Wohnungskultur 13 Stk lOStk Volkstracht, Textilien 4 Stk 42 Stk Keramik 35 Stk 5 Stk Kleingewerbe 522 Stk 3 Stk Dekorierkunst 5 Stk 56 Stk Überlieferungsobjekte 2 Stk (Volkssitten) 2 Stk 377