Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 3. (Szombathely, 1965)

Imre Trencsényi-Waldapfel: Ägyptische Motive in der lateinischen Poesie des goldenen Zeitalters

1. Az aranykori latin költészetben, sőt ugyanannak a költőnek az életművén belül is kimutatható az az ambivalencia, amely Egyiptom kulturális befolyásának római megíté­lését annak úgy szólván egész történetén végigkíséri. 2. Ennek az ambivalenciának a forrása az aranykorban a principátus ideológiájának ellentmondásos jellege: sok oka van az egyiptomi befolyás ellen tiltakozni, de az alakuló monarchikus államforma tekintetében kénytelen onnét venni át tapasztalatokat, ahol az önként kínálkozik. 3. Az egyiptomi ösztönzéseket a római költészet felé általában a hellenisztikus görög irodalom közvetíti, aminthogy a principátus is csak olyan elemeket vehet át az egyiptomi királyság hagyományaiból, amelyeket már a Ptolemaiosok egyiptomi-görög dinasztiája magáévá tett. ÄGYPTISCHE MOTIVE IN DER LATEINISCHEN POESIE DES GOLDENEN ZEITALTERS IMRE TRENCSÉNYI-WALDAPFEL Der altorientalische Einschlag unserer Kultur ist durch ihre Aufnahme bei den Griechen und Römern bestimmt; diese allgemeingültige Feststellung bewährt sich auch in bezug auf die ägyptischen Elemente. Es fehlt noch eine umfassende Untersuchung des geschichtlichen Verlaufs, die solche Wanderblöcke des ägyptischen Einflusses, wie z. B. die Darstellung der Aussetzung des Leichnams des hl. Adalberts auf der Bronzetür von Gniezno in Polen in gesetzmässige Zusammenhänge einordnen Messe; Derchains Beo­bachtung ist dennoch nicht abzulehnen : das mittelalterliche Kunstwerk weist merkwürdige Übereinstimmungen mit der Darstellung des Osirisgrabes zu Dendera auf. Der Verf. dieser Zeilen kann freilich höchstens mit bescheidenen Einzelheiten zu solch einer, immer­hin erwünschten Untersuchung beitragen, und zwar von einem beschränkten Forschungs­felde: aus dem Gebiet der römischen Dichtung des augusteischen Zeitalters. Die Verbreitung und Aufnahme der ägyptischen Kultur in Rom weist eine bezeich­nende Ambivalenz auf, die sich besonders in der Kultgeschichte beobachten lässt, sie beschränkt sich aber bei weitem nicht auf die Religion. Das ablehnende Verhalten, nicht in letzter Linie durch die gefährliche Rolle bedingt, die Kleopátra in der römischen Zeit­geschichte gespielt hat, kommt bei Vergil, Horaz und Properz zum Ausdruck; die zwei erst genannten, wie auch Tibull und Ovid, nehmen dennoch — durch die hellenistische Litteratur übermittelt — auch ägyptische Einflüsse auf. Vergils IV. Ecloge betreffend sollen die bahnbrechenden Beobachtungen E. Nordens mit der Bemerkung ergänzt werden, dass das Motiv des „lesenden Gottessohnes" schon bei Theokrit vorhanden ist, und zwar in einem Zusammenhang, der nicht einfach den griechischen Herakles, sondern den griechisch-ägyptischen Herakles-Harpokrates feiert. Das horazische Exegi monumentum..., welches in den letzten Jahren mehrmals auf ein ägyptisches Vorbild zurückgeführt wurde, wird auch durch ein griechisches Epigramm aus dem hellenistischenÄgypten, ein Epigramm des Poseidippos, in eine richtige Beleuchtung gestellt, wie ich es ActaAntHung 12 (1964) pp. 149—167 ausführlicher nachgewiesen habe. Die Lage ist eben die, dass der ägyptische Einfluss bereits viel tiefer in der augusteischen Kultur eingewurzelt war, um durch Massnahmen, die etwa die Verbreitung der ägyptischen Religion aufzuhalten eingesetzt wurden, von ihm loswerden zu können. Die Ideologie des 136

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