Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 3. (Szombathely, 1965)

Zoltán Oroszlán: Eröffnungsrede

hez. Talán mi is eljutunk e megérzésnek ahhoz a fokához, melyet a szovjet irodalom egyik kitűnő írója Konsztantyin Pausztovszkij a „Nagy várakozások kora" című kiváló regényében így fejezett ki: „Az ókor érzése tulajdonképpen semmiben sem különbözik az örökkévalóság érzésétől. Ez az érzés hidat ver a történelem elszállt korszakai meg a jövő között." Pausztovszkij e szép és örökérvényű gondolatának jegyében nyitom meg a Magyar Régészeti, Művészettörténeti és Éremtani Társulat ezidei vándorgyűlését. ERÖFFNUNGSREDE ANLÄSSLICH DER IM JAHRE 1964 IN SZOMBATHELY ABGEHALTENEN WANDERSITZUNG DÉR UNGARISCHEN GESELLSCHAFT FÜR ARHAEOLOGIE, KUNSTGESCHICHTE UND MÜNZKUNDE ZOLTÁN OROSZLÁN Geehrte Sitzung, Den Anfang der ungarischen wissenschaftlichen archäologischen Literatur bilden drei hintereinander veröffentlichte Arbeiten im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Stefan Schönvisner beschrieb in seinem Buche „De ruderibus laconici caldariique Ro­mani. .." aus dem Jahre 1777 die Überreste der Bodenheizung (hypocaustum) des Altof­ner römischen Militärbades, sowie die Begleitfunde und Steindenkmäler derselben. Im Jahre 1780 erschien die erste Beschreibung der Fünfkirchner altchristlichen Grabkam­mern. Das dritte Werk „Antiquitatum et históriáé Sabariensis ab origine usque ad prae­sens tempus", welches auch am Anfang der ungarischen wissenschaftlichen archäologischen Literatur entstand, ist wieder eine Arbeit des Stefan Schönvisner, Professors des Lehrstuhls­für Münzkunde und Archälogie der Pester Universität und wurde 1791 veröffentlicht. Die Kolonie des Kaisers Claudius nahm also wahrhaft einen frühen und hervorra­genden, und heute kann man wohl behaupten „einen ihrer Bedeutung angemessenen" Platz am Anfang unserer Archäologie ein. Schönvisner befasste sich in dieser Arbeit, wie auch aus dem Titel ersichtlich, nicht nur mit dem antiken Savaria, mit der Kolonie des Claudius, und mit deren Geschichte und Denkmälern, sondern er verfolgte die Geschichte der Stadt nach seinem besten Wissen und auf Grund der damals zur Verfügung stehenden zuverlässlichen Quellen ganz bis zur Zeit des Erscheinens seines Buches. So schuf er damit eigentlich die erste stadthistorische Monographie, welche man auch heute keinesfalls ohne Beachtung lassen kann, wenn man sich mit der Geschichte der Stadt Savaria-Szombathely befassen will. Es muss gar nicht betont werden, dass die Arbeit etliche Jahrzehnte hindurch ein alleinstehendes Werk ohne Nachfolger in unserer archäologischen Literatur darstellte. Wir sehen also, dass die erste pannonische Kolonie des Claudius und die Stadt Szombathely, welche sich an ihrer Stelle allmählich entwickelte, sehr schnell Publizität erlangte, und zwar eine ihrer Geschichte und Wichtigkeit angemessene bedeutende Publi­zität, gleich am Anfang der Entfaltung unserer archäologischen Wissenschaft. Diesem gl änzenden Beginn folgte — wenn auch nicht auf demselben Niveau — auch in den fol­genden Jahrzehnten ein ständiges Interesse geringeren oder grösseren Ausmasses. Begeis­t erte Forscher berichten über die an verschiedenen Orten zum Vorschein gelangenden Denkmäler und Reste von Savaria-Szombathely. Aehnlich begeisterte Sammler sam mein und bergen die vorgefundenen Antiquitäten. Ich möchte hier die Namen von Ludwig Bitnitz, László Farkas und Anton Petrédy erwähnen. Unter ihnen hat sich besonders 121

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