Savaria - A Vas Megyei Múzeumok értesítője 2. (Szombathely, 1964)

Ilona Valter: Vorbericht über die Ausgrabungen der römisch-katolischen Kirche von Őriszentpéter, im Jahre 1963

VORBERICHT ÜBER DIE AUSGRABUNGEN DER RÖMISCH­KATHOLISCHEN KIRCHE VON ŐRISZENTPÉTER IM JAHRE 1963 von ILONA VALTER „Őrség" liegt im südwestlichen Winkel von Komitat Vas und erstreckt sich vom Quellengebiet des Zala bis nach Zalalövő. Das Gebiet besteht aus waldbedeckten Hügeln. Nach der Landeseroberung wurden hier Wachen angesiedelt, die die West­grenze des Landes auf eigene Kosten, mit eigenen Waffen beschützten. Hierfür genos­sen sie gewisse Privilegien. Über die Organisation der „Wache" erteilt der Patentbrief Königs István V. Aufschluss. An ihrer Spitze stand der Major mit 12 Geschworenen. Er hatte seinen Sitz in Őriszentpéter, welches befestigt war. Auf dem „Templomszer" genannten Hügel befand sich eine schöne Kirche aus romanischer Zeit. Um diese Kirche unternahmen wir eine kleinere Ausgrabung, und zwar wurden 3 Forschungs­gruben eröffnet: auf der nördlichen, östlichen und südlichen Seite dei Kirche. In der Forschungsgrube fanden wir die Fundamente der die Kirche umzingelnden Ziegel­mauer. Es zeigte sich, dass zur Befestigung der Ziegelmauer zwischen Holzpfeiler Ton gestampft wurde. Diese plankenartige Befestigungsweise verbreitete sich während der Kämpfe gegen die Türken. Die neben der Mauer gefundenen Tonscherben stam­men aus dem 16. Jahrhundert. Die Festung um die Kirche wurde also im 16. Jh. erhoben und bildete ein Kettenglied des Grenzfestungssystems gegen Kanizsa. Auf Grund der Beobachtungen von aussen können an der Kirche zwei Bauperio­den unterschieden werden. Ein Teil dürfte — vorallem auf Grund der Verzierungen, an erster Stelle auf Grund der verzierten Schnitzarbeit des Südtores — in der Mitte des 13. Jh., gegen 1260, erbaut worden sein und kann mit der Bauwerkstatt in Ják in Verbindung gebracht werden. Im 16. Jh. wurde die Kirche in östlicher Richtung erweitert. Eine genaue Klarstellung der Bauperioden der Kirche wäre nur möglich, wenn innerhalb der Kirche Ausgrabungen durchgeführt würden. 134

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