Várady Imre szerk.: Vasvármegye és Szombathely Város Kultúregyesülete és a Vasvármegyei Muzeum II. Évkönyve (Szombathely, 1927)
Archaeologie - Naturwissenschaft - NAGY, Ludwig: Der am Capitolium von Savaria im Jahre 1791 aufgefundene Mosaikfussboden
Der am Capitolium von Savaria im Jahre 1791 aufgefundene Mosaikfussboden. Von Dr. Ludwig Nagy (Budapest) Die Zahl der am Boden Pannoniens bisher aufgedeckten Mosaiken, oder deren Spuren ist auf 200—250 zu setzen- ein Beweis dafür, dass der Drang nach Prunk und Ausschmückung der Wohnhäuser auch auf der nördlichen Grenze des römischen Reiches allgemein war. — Der raschen Verbreitung und vielfachen Anwendung zufolge büsste die Mosaikarbeit ihren künstlerischen Charakter ein und verfiel einer handwerksmässigen Behandlung. Das gilt auch für die pannonischen Mosaiken. Vollendete Technik und künstlerischen Wert weist kaum Vio unserer Denkmäler auf. — Die Archeologie wendete ihre Aufmerksamkeit auf pannonischem Boden erst am Ende des 18. Jahrhunderts den Mosaikdenkmälern zu. — Die erste Mosaik-Beschreibung von Peter Katanchich{ 1782) behandelt den Fussboden eines in Ossiek ausgegrabenen römischen Hauses. Schönwisner erwähnt in seinem Werke über Savaria eine in Steinamanger 1780 ausgegrabene Mosaikplatte. — Der hier besprochene Mosaik kam während der Bauarbeiten des Domes in Steinamanger im Jahre 1791 zum Vorschein. Leider musste er aber der dringenden Arbeit zum Opfer fallen und bis vor kurzem war bloss eine spärliche Beschreibung desselben bekannt. Die von Ingenieur Alexander Czvitkowich gleichzeitig angefertigte Zeichnung (S. Tafel) hat ein junger ungarischer Kunsthistoriker erst vor einigen Jahren im bischöflichen Archiv entdeckt. — Die Grösse des Mosaikfussbodens ist in wiener Ellenmass angegeben. Die Länge des Oblongums beträgt 6, die Breite 43 Meter. — Vor allem sind die figuralen Dekorationen unseres Mosaiks einer eingehenderen Beachtung würdig. Ähnliche symbolische Motive weisen Denkmäler verschiedenster Herkunft auf. H. Villefosse beschreibt 24, und Gauckler bereicherte diese Zahl mit weiteren interessanten Stücken. Dieser Gruppe gehört auch unser Exemplar an. — Die vier beflügelten Kinder in den Ecken des mittleren Vierecks personifizieren die vier Jahreszeiten. Dergleichen Darstellungen der Jahreszeiten waren im römischen Reiche allgemein und erscheinen besonders auf Mozaikén aus dem II. und III. Jahrhundert sehr