Várady Imre szerk.: Vasvármegye és Szombathely Város Kultúregyesülete és a Vasvármegyei Muzeum I. Évkönyve (Szombathely, 1925)

[GÁYER, Julius:] Entwiekelungsgeschichtliche Pflanzengeographie des Komitates Vas (Eisenburg) und der pränorische Florengau (Pränoricum). (Résumé.)

41 III. Was nach Ausscheidung dieser beiden Gebiete (Noricum, Pannonicum) vom Territorium des Komitates überbleibt, gehört mit dem Grazer Becken und dem Hügellande des Zalaer Komitates einem geo­logisch, geographisch, landschaftlich und entwickelungsgeschichtlich ein­heitlichem Gaue, dem pränorischen Florengaue an. In den Grundzügen als alpines Vorland gekennzeichnet (Nadelwälder, Mischwälder, calluneta, subalpine Pflanzen an Standorten, wo ihr Vorkommen kein rezentes sein kann, Häufigkeit von Cyclamen, Primula acaulis ), ist das Pränoricum ein Bindeglied zwischen der steirischen noricosubalpinen Flora und der pannonischen Laubwaldflora von Südsteiermark und Kroatien, während die Elemente der pannonischen Steppenflora in ihm eine ganz untergeord­nete Rolle spielen. Vom noricosubalpinen Gebiete unterscheidet es sich durch die geringere Zahl der alpinen Elemente, bedeutende Anzahl der südlichen Arten und durch den Weinbau, von der südsteirisch-kroa­tischen Flora durch den heute noch klar erkennbarem Karakter eines Wald- und Sumpfgebietes, dem starken alpinen Einfluss, und die nur sekundäre Bedeutung der jedenfalls in jüngerer geologischer Zeit ein­gewanderten oder sich wieder ausgebreiteten südlichen Arten. Im Osten grenzt das Gebiet an den Bakonyer Wald, welcher sich als Folge der längeren Entwickelungsgeschichte 1. durch die grössere Zahl der süd­lichen Elemente, unter denen sich besonders auch viele Elemente der Karstheide befinden. 2. durch besonders bezeichnende und oft selbst gegenüber dem Noricum auffallende alpine Karakterzüge, 3. durch einen gewissen unzweifelhaften Endemismus unterscheidet. Im Norden grenzt unser Gebiet in einer besonders landschaftlich bereits weniger typischen Entwickelung an die südlichen Ausläufer des Wiener Beckens, eines der Lage nach gleichfalls alpinen Vorlandes, in welchem aber bereits die von der kleinen ungarischen Tiefebene her eingedrungene pannoni­sche Steppenflora dominiert. Die Ebene des Somogyer Komitates, das unser Pränoricum in südöstlicher Richtung begrenzt, fühlt nur mehr schwach den alpinen Einfluss, weist dagegen umsomehr südliche Elemen­te auf, während die östlichen Typen auch in ihrer Flora kaum zu Wort kommen. Eine besondere Bedeutung für die Geschichte des pränorischen Florengaues haben die xerothermischen Inseln, die sich von Graz ange­fangen am Nordrande unseres Gebietes, wo dasselbe an das Subalpinum grenzt, nach Ungarn herüber und weiter am Westrande des Wiener Beckens verfolgen lassen. Die Zusammensetzung der Flora dieser Inseln ist eine sehr verschiedene und heterogene, wobei noch besonders auffal­lend ist, dass der Westrand des Wiener Beckens vielfach einen noch stärkeren südlichen Karakter aufweist, als der Nordrand des südlicher gelegenen Grazer Beckens. Gemeinsam ist bei diesen Floreninseln die

Next

/
Thumbnails
Contents