Soproni Sándor: Római kori súlyok Tolna megyéből (A szekszárdi Balogh Ádám Múzeum füzetei 7. 1967)

finden wir auf den vier anderen solche Zeichen, von denen ein jedes wirkliert das tatsächliche Gewicht bezeichnet. Von den sechs Gewichten treffen wir nur bei dem 263 g schweren Dextans eine wesentlichere Abweichung von dem ge­eichten Gewicht (9, 88 g), bei den übrigen Gewichten liegt indessen der Unter­schied zwischen 0,983 und 3,59 g. Drei der Gewichte sind schwerer, drei wiederum leichter als das amtliche Gewicht. Mit Ausnahme des vorher erwähn­ten Dextans sind die Abweichungen der übrigen Gewichte verschwindend ge­ring und können vernachlässigt werden. 9 Im allgemeinen ist die Massangabe auf den Gewichten zu finden, zuweilen kommen ganze Sätze zum Vorschein. 11 Das Mass haben die Römer nicht nur auf den Gewichten, sondern auch auf den Gefässen angegeben. 12 Bei letzteren bezog sich die Bezeichnung auf das Hohlmass. In Bezug auf den Besitzer der sich im Szekszárder Museum befindlichen Gewichte und die Zeit der Funde stehen uns nur wenige Anhaltspunkte zur Verfügung. Die Fundumstände sind unbekannt und nur der Name VERVS, der auf dem einen Gewicht zu lesen ist, könnte einen Anhaltspunkt zur Bestim­mung bieten. Das wort Verus dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach der Name des Besitzers gewesen sein, da dieser auf den Gewichten zuweilen angegeben wurde. 13 Í Der Name Verus wird im Bereich unserer Provinz, vor den Marcus-Kriegen fast in jedem Falle zu den Italikern, zumeist den Aauileiern zugeschrieben. Das Kognomen Verus 14 ist, von zwei Fällen abgesehen 15 , von der Bernsteinstrasse oder aus ihrem unmittelbaren Ausstrahlungsbereich, vom westlichen Rand der Provinz, bekannt. Nach den Marcus-Kriegen wird der Name nicht häufiger gebraucht, es ändert sich jedoch der Verbreitungskreis, er kann in der west­lichen und östlichen Hälfte der Provinz gleicherweise angetroffen werden und lässt sich schon nicht mehr ausschliesslich an die Italiker binden. 16 Der Name Verus auf dem Gewicht liefert auf diese Weise für den des Besitzers und die Zeit des Fundes keinen konkreten Anhaltspunkt. Hinsichtlich des Fundortes der Gewichte sind wir rein auf Vermutungen angewiesen. Der Fund wurde von einem Landwirt in Kölesd oder der Umge­bung gefunden. Kölesd 17 , aber auch die meisten umliegenden Dörfer sind bekannte römische Fundorte. Dem Sió- bzw. Sárvíz-Tal dürfte als natürlichen Wasserwegen in der Römerzeit eine wichtige Rolle zugekommen sein. Auf Grund der Fundplätze in der Umgegend zeichnet sich von Szekszárd her, in der Richtung der grossen römischen Siedlung von Tác die Linie einer bedeutsamen inneren Strassenlinie ab. Von einem der Siedlungsplätze dieser Binnenhandels­strasse dürfte auch der hier beschriebene Fund stammen.

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