Horler Miklós: A simontornyai vár (Szekszárd, 1987)
Zusam m en fàs s un g Im Überschwemmungsgebiet des Flusses Sió, dort, wo die sümpfige Ebene ins Hügelland übergeht, wurde in den 1270-er Jahren die Burg von Simontomya erbaut. Sie wurde nach dem Landesrichter Simon, dem Erbauer der ersten Burg benannt. Diese frühe Burg bestand aus dem bis auf heute erhaltenen Palast, einem, in nordöstlicher Richtung angeschlossenen Turm, und Burgmauern um den heutigen Burghof. Der einstige Turm des Namensgebers besteht nicht mehr, nur seine etwa 2 Meter dicken Grundmauern sind im Keller sichtbar. Die Burg hat - infolge von Kauf, Tausch, Rechtsstreitigkeiten oder Kampfhandlungen - des öfteren ihre Herren gewechselt. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ging sie in die Hände der Familie Laczkfi über, die Simontomya fast ein halbes Jahrhundert lang bewohnte und zu einem der wichtigsten Gutszentren Ungarns ausbaute. Später kam sie an die Familie Garai, zu deren Zeit die Burg erweitert wurde. Die Reste der äußeren Umfassungsmauer sind, wenn auch sehr verfallen, selbst heute sichtbar. Als die Familie Garai ausgestorben war, kam die Burg an die königliche Familie. Dann um 1500 ging die Burg in den Besitz von Mózes Buzlay Gergellaki über, der ein gebildeter Diplomat war. Er hat Simontomya zu einem hochadeligen Sitz im Sinne der italienischen Renaissance ausgebaut. Diese Zeit war die Glanzperiode der Burg. An den Bauarbeiten beteiligten sich die Meister der königlichen Burg von Buda: sie erbauten den Tortunn, den Donjon und das neue Block des Treppenhauses. Der Schloßtrakt wurde umgebaut, aufgestockt und der gesamten Hofseite entlang mit einer Arkadenloggia erweitert. In dem Nordflügel hat man eine spätgotische Kapelle errichtet. Die Türe, Kamine und Wappen des Bauwerkes wurden mit hauchfeinen Renaissanceplastiken verziert. Nach dem Tode von Buzlay gelangte das Schloß bald in türkische Hände und war fast 150 Jahre lang - bis 1686 - der Sitz des Sandschaks (Komitats) Simontomya. Nach der Türkenzeit wurde die Burg wesentlich umgebaut und wegen des RákócziFreiheitskampfes fortifiziert. Während der Befestigungsarbeiten büßte sie viel an ihre einstige Schönheit ein. Im Renaissancedonjon wurden Kanoen aufgestellt, die Fenstern zu Schießscharten umgestaltet, die Kamine und Loggien hat man abgetragen und aus den feinen Plastiken Kalk gebrannt. Bis 1717 waren österreichische, später italienische Truppen in der Burg stationiert. Die neuen Besitzer, die Grafen Styrum Lymburg bewohnten sie bis Mitte des 18. Jahrhunderts. Nachher erbauten sie ein neues Schloß im Dorf, die Burg funktionierte als Getreidespeicher. Die Freilegung und Wiederherstellung der mittelalterlichen und RenaissanceElemente erfolgte zwischen 1964-75. Wir betreten die Burg durch die Wachtstube im Erdgeschoß des Torturmes. Der einfache Kamin wurde aus erhaltenen Fragmenten rekonstruiert. An der Ostseite des Burghofes erhebt sich der wiederhergestellte Teil der einstigen Renaissanceloggia. Im Erdgeschoß des Schloßtraktes kann die ständige Ausstellung über die Geschichte der Burg besichtigt werden. In dem Schutzbau des Nordflügels sind die Überreste des einstigen Rittersaales, das Lapidarium und die Ausstellung über die Rekonstruktion 15