Gaál Zsuzsanna – K. Németh András (szerk.): A Wosinsky Mór Múzeum évkönyve 38. (Szekszárd, 2016)
Gaál Attila: 16–18. századi leletek a szekszárdi török palánkvár környezetéből
Die farbigen, absorbierenden schmelzmalerischen heimischen Glasgeschirre wurden nach venezianischen, später dann deutschen und tschechischen Vorbildern gefertigt. Ihre ungarische Herstellung läßt sich am frühesten für das Ende des 16. Jahrhunderts setzen, der letzte Zeitpunkt konnte nun am Anfang des 19. Jahrhunderts, in der Zeit der Herstellung der Bauern- und Zunftgläser sein. Das mit der Gestalt von St. Peter - der als Schutzpatrone der Glasmacher bekannt war - gezierte Glas (Tafel 12. 1.) konnte am Ende dieses langen Zeitalters, vielleicht gerade während der Bauzeit der im Zopfstil gebauten Innenstadtkirche gefertigt werden. Interessant ist die Endung des Apostelnamens mit -TER und nicht mit -TRUS, es kann ein deutsches Gebiet beim Herstellungsort und einen deutschen Meister als der Hersteller glaubhaft machen. Auch im Fundmaterial der dritten Gruppe sind die Bruchstücke der balkanischen Fußgefäße und die typischen unglasierten türkischen Pfeifen aufzufinden, Die glasierten Teller sind jedoch für das Ende des 17. Jahrhunderts oder Anfang des 18. Jahrhunderts, also für die Zeit des Vergangs der türkischen Herrschaft datierbar. Die Zeit der Fertigung und Nutzung unserer zurückgebeugten Griffschere ist genauso für das Ende des 17. Jahrhunderts oder Anfang des 18. Jahrhunderts datierbar. Unser Messer mit gerader Klinge, mit Heftplatte und Knochengriffbeschlag kann aus dem Zeitraum zwischen der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis Anfang des 18. Jahrhunderts stammen. Das Parallel der mit einer Feuer symbolisierenden Hahngestalt gezierten Klopfschere kennen wir nicht, so ist auch ihr Herstellungsort unbekannt. Die Datierung für das 18. Jahrhundert ist nun mehr eine Präsumtion, als Gewißheit (Tafel 15. 1-3). Der Bruchstück der kurzhalsigen Ernstesichel ist das einzige Fundstück landwirtschaftlicher Art von der Bergungsgrabung am Béla Platz. Viele ähnliche Stücke dieser Sichelart ist bereits bekannt, deren Gebrauchszeit für die Zeit vom Mitte des Jahrhunderts bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts datierbar (Tafel 15. 5.). Als Zubehör einer frühzeitigen Feuerwaffe, der Radschloßbüchse war benutzt dieser mit einem Deckelbewegungsarm zusammengeschweißten Pfannendekcel, welcher gemäß seiner Funktion zum Schutz und Deckung des Schießpulvers diente, bis der Pyrit im Moment des Abschußes des Gewehrs auf den drehenden Stahlrad nicht aufprallte (Tafel 15. 5). Neben dem bei der Bergungsgrabung vom Jahre 1966 freigelegten Keramikkessel war der andere frühzeitige Fund am Béla Platz die gemeißelte Hälfte einer aus grauem Schieferstein gefertigten und quaderförmigen Gußform (Tafel 14. 3). Ein griechisches Kreuz (Crux immissa) wurde gemeißelt, welches sich aber auch auf den Schenkelenden ein wenig ausweitet. Auf den horizontalen Schenkel des Kreuzes wurde das Negativ der griechischen Abkürzung des Namens Jesus Christus eingemeißelt, auf den senkrechten Schenkel läßt sich die Abkürzung des Wortes NIKA (siegt) mit Auslassung der letzten Buchstabe „A” herausnehmen. In der Orthodoxie sind sehr viele Variante mit unterschiedlicher Größe der Kreuze mit der Aufschrift „Jesus Christus siegt” bekannt. Auf diesen kommen oft Verschreibungen und Buchstabenauslassungen (wie auch bei uns) vor, welche auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen sind. Selbst die Person, die Ausbildung oder einfach die Unaufmerksamkeit des Meißners kann es begründen. Zusammen mit diesem winzigen Fehler gehört dieses Gußnegativ zu den ältesten Fundstücken der im 11. Jahrhundert gegründeten Abtei, wobei der Finder dieses Stück auf das 12. Jahrhundert datierte. 327