Gaál Zsuzsanna - Ódor János Gábor (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum évkönyve 35. (Szekszárd, 2013)

Vízi Márta: Decs-Ete mezőváros régészeti kutatása - A 10. ház és kályhája

MÁRTA VIZI Archäologische Forschung im Marktflecken Decs-Ete - Das Haus Nr. 10. und sein Ofen Die Studie stellt die Freilegung des zum Grund und Umfeld des Töpferhauses gehörenden Hauses Nr. 10. des Marktfleckens Decs-Ete, die bei der Freilegung vorgekommenen speziellen Ofenkacheln mit Tapetenmuster, sowie die nach der Analyse des Befundmaterials ausführbar gewordenen Ofenrekonstruktionen dar. Das erste Teil stellt das bei der Ausgrabung vom Jahre 1998-1999 freigelegte Haus mit dem Ofenschutt dar. Die Bodenfläche des freigelegten Hauses beträgt 9,50x5,20 m. Seine Tiefe beträgt 90 cm im Vergleich zu der mittelalterlichen Ebene. Entlang der inneren Wandfläche steht eine Palisadenreihe (Pfahlwerk): die Breite der für die Pfähle ausgegrabenen Graben beträgt 60-100 cm. Die meisten Pfahllöcher sind rund, bzw. oval, erst an der westlichen Ecke gibt es zwei größere winkelförmige Löcher, Spuren einer Scheidewand kamen nicht hervor. Der Schutt des Ofens kam an der nordwestlichen Seite vor. Die meisten Fundstücke sind krugförmige Kachelschüssel- (Kachelaugen-) Bruchstücke, aber Einzelstücke mehrerer weißgelben, vorwiegend gelbglasierten Kacheln mit geschlossener Vorderseite wurden auch gefunden. Aus dem Zerstörungshorizont kamen zwei Münzen vom König Ferdinand I. vor, welche sich aus dem Jahre 1543 datieren läßt. Aufgrund des bisherigen Daten läßt sich dieses Haus aus der Mitte oder dem zweiten Drittel des XVI. Jahrhunderts datieren. Das zweite Teil der Studie legt die im Ofenschutt und in der Auffüllung des Hauses Nr. 10. freigelegten Ofenkacheln mit Tapetenmuster und die Negative dar. In den Beschreibungen erscheint das für die Analyse der Ofenkacheln mit Tapetenmuster erstellte und angewandte System. Das dritte Teil erörtert die Beobachtungen der Freilegung und die nach dem Fundmaterial gefertigten Ofenrekonstruktionen, gemeinsam mit den möglichen Parallelen und Verbindungen. Der Autor schildert mehrere mögliche Lösungen, welche aufgrund der Beobachtungen, der Zusammensetzung des Fundmaterials, die von den einzelnen Varianten (Typen) erlaubten Möglichkeiten, sowie nach den Parallelen verfasst und dann gebildet worden sind. Die Ofen können - entsprechend den zeitgenössischen mitteleuropäischen Modellen - unten kolumnen-, oben zylinderförmig sein, am Giebel des Ofens mit Gesimsverzierung. Unten waren sie jedenfalls auf eine Kleinhöhenbasis gebaut. Eine oder zwei Seiten des Ofens schlossen eng an die Zimmerwand, davon abhängig war das untere Teil zwei- oder dreiseitig. Die Kachelmusterungen ermöglichten auch unterschiedliche Auftragsmethoden. Im Mangel von Daten können wir die Ofenhöhe bei den Ofenrekonstruktionen erst nach der annehmbaren Höhe und den Paralleln des mittelalterlichen Hauses einschätzen. Die aus glasierten und unglasierten Kacheln gebauten Kachelöfen bilden ein wichtiges Element des Fundmaterials des ländlichen Marktfleckens. Bei dern Ofenrekonstruktionen wurde aus das Heizsystem der mittelalterlichen Häuser erforscht. Neben der Rekonstruktion ist die Bestätigung der Verbindungen der ungarischen ländlichen Ofensetzer mit den Ofenprodukten von Mitteleuropa, Österreich, Salzburg und deren Umgebung auch wichtig. 186

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